Deutsche Grammatik für Dummies. Wermke Matthias

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Deutsche Grammatik für Dummies - Wermke Matthias

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aus Lauten und Buchstaben Wörter werden

Cartoon_01.jpgIn diesem Teil

      erfahren Sie, was Sie über die Aussprache des Deutschen wissen sollten, welche Vokale (Selbstlaute) und Konsonanten (Mitlaute) wir auseinanderhalten müssen und warum es gut ist, Silben erkennen zu können. Dass der Ton die Musik macht, gilt nicht nur beim Singen. Deshalb erläutere ich Ihnen in diesem Teil zudem das Wichtigste zur Wort- und Satzbetonung (Intonation). Und weil wir unsere Sprache nicht nur sprechen, sondern auch schreiben, werden Sie hier den Zusammenhang zwischen Rechtschreibung und Grammatik erklärt finden. Außerdem geht es um die Frage, was eigentlich ein Wort ist und wie sich Wörter im konkreten Gebrauch verändern. Zu diesen Grundlagen der Formenlehre (Morphologie) gehören die Beschreibung der Wortarten und die Erklärung der Wortbildung. Deshalb werde ich Sie in diesem Teil auch hiermit vertraut machen.

      1

      Von Lauten und Buchstaben

       In diesem Kapitel

      ▶ Was Sie ganz allgemein über die Laute und die Buchstaben wissen sollten

      ▶ Vokale (Selbstlaute) und Konsonanten (Mitlaute) und wie wir sie verschriften

      ▶ Das Wichtigste über die Silbe

      ▶ Wortbetonung und Satzbetonung im Überblick

      Mit der Lautlehre ist das so eine Sache: Einerseits ist das Thema komplex. Andererseits spielt es für Muttersprachler im alltäglichen Sprachgebrauch eine eher untergeordnete Rolle. Wir mögen uns zwar gelegentlich fragen, ob wir »Chemie«, »Schemie« oder »Kemie« sagen sollten. Da die Aussprache des Deutschen aber ohnehin landschaftlich mehr oder weniger stark voneinander abweicht, halten wir uns mit derartigen Problemen in der Regel nicht lange auf, zumal die unterschiedliche Aussprache die Verständigung in den meisten Fällen nicht stört. Schwieriger ist es da schon, die gesprochenen Laute in geschriebene Buchstaben umzuwandeln. Gut also, hierzu das Wichtigste zusammenzutragen.

      Was Sie über Laute und Buchstaben wissen sollten

      Wenn wir von Sprache sprechen, dann meinen wir oft beides: gesprochene Sprache und geschriebene Sprache. Die Laute gehören zur gesprochenen Sprache. Sie sind deren kleinste Einheiten. Indem wir diese kleinsten Einheiten wie Bausteine miteinander kombinieren, bilden wir Silben und aus diesen Silben Wörter. Gesprochene Wörter.

       Icon_Hand.jpgAlle Laute können am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes auftreten. Sie stehen dann im Anlaut, im Inlaut oder eben im Auslaut. Je nachdem, wo im Wort sie stehen, kann das Einfluss auf ihre Aussprache haben.

      Ganz besonders deutlich ist das in Wörtern, die auf den Buchstaben e enden. In Buche, Flasche oder blöde ist der e-Laut kaum noch zu hören. Er wird zum »Murmelvokal«. In den Nachsilben -em, – en und -el wird er ganz »verschluckt«. Aus dem geschriebenen fahren wird ein gesprochenes »fahrn« und aus Dünkel wird ein gesprochener »Dünkl«.

       Icon_Hand.jpgDie Buchstaben sind die kleinsten Einheiten der geschriebenen Sprache. Sie kommen ins Spiel, wenn Gesprochenes durch Aufschreiben – durch: Verschriftung – dauerhaft gemacht werden soll.

      Sie erinnern sich: Nur »was du schwarz auf weiß besitzt, kannst du getrost nach Hause tragen«, sagt schon Mephisto in Goethes »Faust«. Beim Verschriften der gesprochenen deutschen Sprache bedienen wir uns im Wesentlichen des lateinischen Alphabets, das um einige Sonderzeichen ergänzt ist. Insgesamt kommen wir auf 26 Buchstaben – 52, wenn wir die Großbuchstaben separat zählen – sowie die Sonderzeichen für die Umlaute ä, ö, ü und natürlich das Dreierles-S ß. Alles in allem sieht das dann so aus:

      a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z ä ö ü ß

      A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Ä Ö Ü

      Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass es seit 2008 ganz offiziell auch eine großgeschriebene Form des ß gibt. Sie ist in der ISO-Norm ISO/IEC 10646 niedergelegt, muss uns aber in einer Grammatik nicht weiter interessieren. In die amtlichen Rechtschreibregeln hat sie ohnehin noch keinen Eingang gefunden.

       Icon_Twain.jpgLeider ist es im Deutschen nicht so, dass ein Laut der gesprochenen Sprache immer genau einem Buchstaben der geschriebenen Sprache entsprechen würde. So kann ein einzelner Laut durch mehrere Buchstaben repräsentiert werden, wie umgekehrt ein Einzelbuchstabe für eine Kombination aus mehreren Lauten stehen kann.

      Beispiele gefällig?

      ✔ Ein Laut / mehrere Buchstaben: eng, schön, Charme, dich, wach

      ✔ Mehrere Laute / ein Buchstabe: Xylofon, Nixe

      Gar nicht so selten kommt es vor, dass im geschriebenen Deutsch ein und derselbe Laut durch unterschiedliche Buchstaben oder Verbindungen von Buchstaben wiedergegeben wird. Das erschwert die Rechtschreibung, hilft aber in manchen Fällen, Wortbedeutungen auseinanderzuhalten.

      Auch hierzu ein paar Beispiele:

      ✔ Ein lang gesprochenes a: Wal, Wahl, Saal

      ✔ Ein lang gesprochenes i: wir, ihnen, Bier, Meeting, Lady

       Icon_Warnung.jpgVorsicht ist besonders bei Wörtern aus fremden Sprachen geboten, die im Deutschen seit frühester Zeit zahlreich sind. Je nachdem, ob »deutsches« oder »fremdes« Wort, kann die Aussprache ein und desselben Buchstabens variieren.

      Beispiele:

      ✔ deutsches Wort: Garten, Gier, Laden

      ✔ »fremdes« Wort: Garage, Genie, Lady

      Da Sprache dem Hauptzweck dient, über zwischenmenschliche Kommunikation gemeinsames, ergebnisorientiertes Handeln zu ermöglichen, geht es beim Sprechen und Schreiben darum, Nachrichten oder Botschaften, kurz: Inhalte auszutauschen. Wörter und aus Wörtern gebildete Sätze haben Bedeutungen, die es auszudrücken und zu verstehen gilt.

      Auf den einzelnen Laut oder Buchstaben heruntergebrochen, gilt das allerdings nicht. Ein Laut oder Buchstabe hat, für sich genommen, keine Bedeutung. Sie können allerdings eine bedeutungsunterscheidende Funktion haben. Ein Baum ist eben doch etwas ganz anderes als ein Raum.

      Kleiner Ausflug in die Sprachwissenschaft (1)

      Was wir beim Sprechen unter Zuhilfenahme der aus der Lunge ausströmenden Atemluft und diverser anatomischer Gegebenheiten in Hals, Rachen und Mund-Nase-Raum als Laut bilden, ist für die Sprachwissenschaft ein Phon (Mehrzahl: Phone). Phone, die in Wörtern für Bedeutungsunterschiede sorgen, heißen Phonem (Mehrzahl: Phoneme). Das B in Baum und das R in Raum sind also nicht nur Phone, sondern darüber hinaus Phoneme. Dasselbe gilt für B und P in Bort und Port oder H und N in Hase und Nase, a und o in wagen und wogen und viele andere. Daneben gibt es bei einzelnen Lauten Aussprachevarianten, die keinen Bedeutungsunterschied zur Folge haben. Die heißen dann Allophon (Mehrzahl: Allophone).

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