Python. Der Sprachkurs für Einsteiger und Individualisten. Willemer Arnold V.
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• Gestaltung und Kommentierung von Python-Programmen
Python ist eine einfache, leicht verständliche Programmiersprache. Damit ist sie ideal für alle, die gern einmal programmieren lernen wollen. Sie gehen nicht ganz zu Unrecht davon aus, dass das wohl alle Programmiersprachen von sich behaupten. Der Erfinder von Python, Guido van Rossum, setzte diese Idee konsequent um, sodass sich sogar eine Art Philosophie daraus entwickelte. Sie finden unter der folgenden URL »The Zen of Python«: http://legacy.python.org/dev/peps/pep-_0020
So besteht das kleinste Programm bei Python tatsächlich aus nur einer Zeile.
print("Hallo Welt!")
Listing 2.1 Hallo Welt auf Python
Es ist inzwischen Tradition, dass Bücher über Programmiersprachen mit einem Programm beginnen, das einen Gruß an die Welt sendet. Die Funktion print() druckt alles, was in ihren Klammern ist. Die Anführungszeichen besagen, dass es sich hier um Text und nicht etwa um Variablen handelt.
Hinweis
Sie stoßen vielleicht auf Python-Programme, in denen hinter print keine Klammern stehen. Tatsächlich war dies in der Version 2 von Python so. Die in diesem Buch behandelte aktuelle Version verwendet bei print Klammern. Da Version 2 an einigen Stellen noch eingesetzt wird, werden Sie von Zeit zu Zeit Hinweise darauf finden.
Ich könnte bei der Gelegenheit noch einmal die Werbetrommel rühren, dass Python trotz seiner Einfachheit extrem leistungsfähig ist. Aber das ist ja gar nicht mehr nötig, schließlich haben Sie vermutlich das Buch schon gekauft und wollen jetzt Python lernen.
Python versteht sich mit fast allen Plattformen. Das fängt bei Linux, Mac und Windows an und hört bei Smartphones auf. Programme in Python zu schreiben, hat also den Charme, dass diese dann auf vielen Plattformen laufen können.
Die Heimat von Python im World Wide Web finden Sie unter www.python.org. Diese ist weitgehend in englischer Sprache gehalten. Aber es gibt auch reichlich deutschsprachige Foren, wo man Ihnen gerne weiterhilft.
Um in Python programmieren zu können, benötigen Sie einen Interpreter. Der ist nicht nur kostenlos, sondern auf Linux- und Mac-Systemen meist sogar bereits fertig installiert. Damit können Sie also schon loslegen, während die Benutzer von Windows sich noch an die Website www.python.org wenden müssen. Aber auch für Mac- und Linux-Benutzer kann sich ein Besuch der Seite lohnen, wenn eine neuere als die mitgelieferte Version benötigt wird.
Download
Auf der Website www.python.org finden Sie einen Menüeintrag namens DOWNLOAD. Wenn Sie diesen aufklappen, finden Sie eine Download-Möglichkeit für Ihr gerade verwendetes Betriebssystem, aber auch einen Verweis auf alle möglichen anderen Systeme, von denen Sie vielleicht noch nie etwas gehört haben.
Wenn Sie dem Download-Button folgen, werden Ihnen nach einigen Rückfragen schließlich diverse Dateien (Files) angeboten werden. Für Windows verwenden Sie am einfachsten den MSI Installer. Auch für die anderen Systeme finden Sie die Standard-Installationsdateien, wie Sie sie auch von anderer Software her kennen.
Die Installationsdateien unterscheiden auch zwischen 32- und 64-Bit-Versionen und Architekturen, wie etwa bei Mac zwischen PPC- und Intel-Geräten. Unter Linux verwenden Sie am besten den eingebauten Software-Manager und suchen dort nach Python. Er wird automatisch die richtige und geprüfte Version für Ihr System heraussuchen.
Nach dem Download der Windows- und Mac-Version erhalten Sie eine für die jeweilige Plattform übliche Installationsdatei. Da Sie ja vermutlich mit der jeweiligen Plattform zumindest als Anwender vertraut sind, dürfte Ihnen die Installation nicht schwerfallen. Sie läuft auch nicht anders als die einer Textverarbeitung oder eines Spiels.
Abb. 2.1 Installation von Python unter Windows
Bei der Windows-Installation können Sie einfach alles bestätigen. Im Dialog CUSTOMIZE sollten Sie beim Stichwort ADD PYTHON.EXE TO PATH einen Haken anbringen (siehe Abbildung 2.1). Danach sehen Sie ein schickes Fortschrittbalkenkino, sofern Sie zuvor angegeben haben, dass Sie einer Installation zustimmen.
Für die Python-Programmierung benötigen Sie nicht viel Werkzeug. Prinzipiell reicht Ihnen ein Programm, mit dem Sie Ihre Programme eintippen können, und der Interpreter, den Sie kostenlos herunterladen können, wie in Abschnitt 6 beschrieben. Dazu benötigen Sie eine Kommandozeile, um Editor und Interpreter aufzurufen. Unter Windows heißt diese Eingabeaufforderung, unter Mac und Linux Shell, Konsole oder Terminal.
Da allerdings Eingabeaufforderung und Editor vor allem unter Windows nicht wirklich komfortabel sind, empfiehlt sich für den Anfänger das Programm IDLE, das eine Shell und einen Editor zu einer Arbeitsumgebung vereinigt.
2.2.1 Die Standard-IDE IDLE
Bei Windows und Mac richtet die Python-Installation gleich die Entwicklungsumgebung IDLE ein. Linux stellt Python zwar von Haus aus zur Verfügung. Allerdings muss das Paket idle bei Bedarf nachinstalliert werden. Dazu rufen Sie Ihre Software-Verwaltung auf und suchen nach dem Stichwort IDLE. Wählen Sie INSTALL und das Paket wird in das System integriert.
Das Programm IDLE rufen Sie am einfachsten über das entsprechende Menü der grafischen Oberfläche auf. Unter Windows 8 wird ein eigener Abschnitt Python unter den Apps eingerichtet. Linux legt die IDLE unter der Standardgruppe Entwicklung ab.
Abb. 2.2 Die Python-IDE IDLE
Sie können IDLE auch von der Kommandozeile aus aufrufen. Wird idle in Kombination mit einem Programmnamen aufgerufen, öffnet IDLE den Quelltext in einem kleinen Editor und lädt zum Editieren ein.
Es besitzt eine eigene Menüleiste und darüber können Sie wie bei einer Textverarbeitung Dateien öffnen und speichern. Allerdings wird IDLE meist mit englischen Menüs geliefert, wo das Wort Datei eben File heißt. Mit DATEI | NEU oder FILE | NEW können Sie ein neues Programm anlegen. Dafür erhalten Sie dann ein neues Editor-Fenster. Der Editor ist ideal auf Python zugeschnitten. Er erkennt Programmiersprachenelemente und markiert sie farblich und vervollständigt manchen angefangenen Befehl. Über die Taste
oder das Menü RUN | RUN MODULE startet er das eingegebene Programm und zeigt die Ausführung in einem separaten Fenster an.Das Hauptfenster von IDLE verhält sich ganz ähnlich wie der Python-Interpreter und bietet Ihnen den Prompt mit den drei Größerzeichen an, um Python-Befehle direkt ausprobieren zu können.
Wenn Sie mit IDLE arbeiten wollen, können Sie die folgenden Abschnitte erst einmal überspringen und direkt mit Abschnitt 2.3 weitermachen.
Weitere IDEen
Wenn Sie sich etwas Größeres wünschen, können Sie die IDE Eclipse dazu bringen, mit Python statt mit Java zu arbeiten. Abschnitt B verrät Ihnen, wie das geht.
Als weitere IDE gibt es Spyder, die aus dem naturwissenschaftlichen Umfeld stammt. Nähere Informationen finden Sie unter