Der Aufstand Der Tapferen. Морган Райс

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Der Aufstand Der Tapferen - Морган Райс Von Königen Und Zauberern

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Männer sprangen verzweifelt in das schwarze Wasser, das sie gierig verschluckte.

      Duncan stand schwer atmend an Land und sah mit leuchtenden Augen zu, wie der Hafen bald zu einem einzigen riesigen Feuer wurde. Tausenden von Pandesiern, nun alle wach, kamen aus den Unterdecks der Schiffe hervor – doch es war zu spät. Sie wurden von einer Wand von Flammen begrüßt und ihnen blieb nur die Wahl zu verbrennen, oder im eiskalten Wasser zu ertrinken, wofür sich die meisten entschieden. Duncan sah zu, wie sich das Hafenbecken mit zahllosen Männern füllte, die verzweifelt schrien, während sie versuchten, an Land zu schwimmen.

      „BOGENSCHÜTZEN!“, rief Duncan.

      Seine Bogenschützen zielten und schossen eine Salve nach der anderen auf die schwimmenden Krieger ab. Ein Pfeil nach dem anderen fand sein Ziel und die Pandesier versanken im eisigen Nass.

      Ihr Blut färbte das Wasser rot und bald waren grässliche Schreie zu hören, als gelbe Haie sich an den Männern im Hafenbecken zu laben begannen.

      Duncan sah sich um und bald realisierte er, was er getan hatte: die gesamte pandesische Flotte, die vor kaum mehr als ein paar Stunden so stolz im Hafenbecken gelegen war, ein Zeichen der pandesischen Eroberung, existierte nicht mehr. Hunderte von Schiffen waren zerstört und das Feuer, das sie nährten loderte als Zeichen von Duncans Sieg gen Himmel. Ihr Überraschungsangriff hatte sich als erfolgreich erwiesen.

      Seine Männer begannen zu jubeln und als Duncan sich umdrehte, sah er ihre vom Ruß geschwärzten Gesichter, in denen die Erschöpfung zu sehen war, nachdem sie die ganzen Nacht geritten und nun auch noch diese Schlacht geschlagen hatten – doch alle waren trunken vom Sieg. Es waren Schreie der Erleichterung, Schreie der Freiheit. Schreie, die ihnen Jahrelang auf den Lippen gelegen hatten.

      Doch kaum waren ihre Schreie verklungen – erfüllte ein weiterer Schrei die Nacht – ein viel unheilvollerer, gefolgt von einem Geräusch, bei dem sich Duncans Nackenhaare aufstellten. Er drehte sich um und erschrak, als er sah, wie sich die Tore zu den steinernen Baracken langsam öffneten. Als sie aufschwangen, begrüßte ihn ein erschreckender Anblick: Tausende von pandesischen Krieger in voller Rüstung, in perfekten Reihen, eine professionelle Armee, die seinen Männern zehn zu eins überlegen war. Als sich die Tore öffnete, stießen sie einen Schrei au und stürmten auf sie zu.

      Sie hatten das Biest geweckt. Jetzt begann der wahre Krieg.

      Kapitel Sechs

      Kyra galoppierte an Andros Mähne geklammert durch die Nacht. Mit Deirdre an ihrer Seite, Leo zu ihren Füßen jagten sie wie Diebe in der Nacht über die verschneite Ebene westlich von Argos. Mit jeder Stunde, die sie ritten, das Donnern der Hufe in den Ohren verlor sich Kyra mehr in ihrer eigenen Welt. Sie stellte sich vor, was sie im Turm von Ur erwarten würde, wer ihr Onkel war und was er ihr über sie und ihre Mutter zu sagen hatte, und konnte ihre Aufregung kaum beherrschen. Doch sie musste auch zugeben, dass sie Angst hatte. Es war eine lange Reise quer durch Escalon hindurch, eine wie sie sie noch nie zuvor gemacht hatte. Vor ihnen kam der Wald der Dornen in Sicht. Die offene Eben endete und bald würden sie in den bedrückenden Wald hineinreiten, der voller wilder Kreaturen war. Sie wusste, dass es keine Regeln mehr gab, wenn sie erst einmal die Baumgrenze überschritten hatten.

      Der Schnee schlug ihnen ins Gesicht und der Wind heulte über die weite Ebene. Kyra, die erst jetzt bemerkt hatte, dass ihre Fackel schon lange verloschen war, warf sie in den Schnee. Sie ritt durch die Dunkelheit, in Gedanken versunken. Das einzige Geräusch war das Donnern der Hufe der Pferde und Andors gelegentliches Knurren. Sie konnte seine Wut spüren, seine ungezähmte Natur; er war anders als jedes andere Tier, auf dem sie je  geritten war. Es war, als hätte Andor nicht nur keine Angst vor dem, was sie erwartete, nein, er schien auf eine Konfrontation zu hoffen.

      In ihre Felle gehüllt, spürte Kyra eine neue Welle von Hunger und als sie Leo winseln hörte, wusste sie, dass sie den Hunger nicht mehr länger ignorieren konnte. Sie waren schon seit Stunden geritten und bemerkte erst jetzt – viel zu spät – dass sie nicht genug Vorräte mitgenommen hatten. In dieser finsteren Nacht kam kein Wild aus seinem Versteck und das war kein gutes Zeichen. Sie würden bald anhalten müssen, um etwas essbares zu finden.

      Sie ritten langsamer, als sie sich dem Waldrand näherten und Leo knurrte in Richtung der dunklen Waldgrenze. Kyra warf einen Blick zurück über ihre Schulter auf die sanfte Ebene und den Himmel. Es war das letzte Mal für eine ganze Weile, dass sie offenen Himmel sehen sollten. Sie wandte sich wieder dem Wald zu und ein Teil von ihr hasste den Gedanken, weiterzugehen. Sie kannte die Geschichten über den Wald der Dornen, und dies, das wusste sie, war der Punkt ohne Wiederkehr.

      „Bist du bereit?“, fragte sie Deirdre.

      Deirdre kam ihr jetzt wie ein anderes Mädchen vor als das, das sie im Kerker kennengelernt hatte. Sie war stärker, entschlossener. Sie hatte in die Tiefen der Hölle geblickt und war bereit, sich allem zu stellen.

      „Ich habe bereits das Schlimmste erlebt, was einem zustoßen kann“, sagte Deirdre. Ihre Stimme war kalt und hart wie der Wald vor ihnen und wirkte viel älter als sie eigentlich war.

      Kyra nickte. Sie verstand sie –und gemeinsam ritten sie in den Wald hinein.

      Sofort spürte Kyra einen kalten Schauer, selbst in der Kälte dieser Nacht. Es war dunkler hier, bedrückender, ein Wald voller alter schwarzer Bäume mit knorrigen Ästen, die Dornen ähnelten, und fleischigen, schwarzen Blättern. Anders als andere Wälder strahlte dieser hier keinen Frieden aus; man konnte das Böse spüren.

      Sie ritten so schnell sie konnten zwischen den Bäumen hindurch und Schnee und Eis knirschte unter ihren Tieren. Langsam begannen sie, die Schreie der Kreaturen des Waldes zu hören, die sich in den Ästen versteckten. Kyra drehte sich um und betrachtete die Bäume auf der Suche nach der Quelle der Schreie, konnte sie jedoch nicht finden. Sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie ritten immer tiefer in den Wald hinein, wobei Kyra versuchte, sich in nordwestlicher Richtung zu orientieren, wie ihr Vater ihr gesagt hatte, bis sie das Meer erreichten. Sie war aufgeregt wegen ihrer Mission, doch sie sehnte sich danach, bei ihren Leuten zu sein, an ihrer Seite in dem Krieg zu kämpfen, den sie begonnen hatte. Schon jetzt spürte sie den Drang, zurückzukehren.

      Stunde um Stunde verging und Kyra spähte in den Wald und fragte sich, wie weit es noch bis zum Meer war. Sie wusste, es war gefährlich in der Dunkelheit zu reiten- doch sie wusste auch, dass es gefährlicher war, hier draußen ein Lager aufzuschlagen, besonders, als sie ein weiteres Geräusch hörte.

      „Wo ist das Meer?“, fragte Kyra schließlich Deirdre, hauptsächlich, um das Schweigen zu brechen.

      An Deirdres Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, dass sie sie aus ihren Gedanken gerissen hatte; sie konnte nur ahnen, in welchen Albträumen sie verloren war.

      Deirdre schüttelte den Kopf.

      „Ich wünschte, ich wüsste es“, antwortete sie mit trockener Stimme.

      Kyra war verwirrt.

      „Bist du nicht auf diesem Weg gekommen, als sie dich verschleppt haben?“, fragte sie.

      Deirdre zuckte mit den Schultern.

      „Ich war in einem Käfig auf einem Karren eingesperrt“, antwortete sie. „Die meiste Zeit über war ich bewusstlos. Darum weiß ich nicht, welchen Weg wir genommen haben. Ich kenne diesen Wald nicht.“

      Sie seufzte und spähte in die Dunkelheit.

      „Doch wenn wir Whitewood erreichen, sollte ich die Gegend besser kennen.“

      Sie ritten in behaglichem Schweigen weiter, und Kyra dachte über

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