Hühner, Die Goldene Eier Legen. Nicola Maria Vitola

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Hühner, Die Goldene Eier Legen - Nicola Maria Vitola

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um etwas Zeit mit ihr im Chat zu verbringen. Er sagt ihr, dass diese Momente die einzigen heiteren seines Tages sind. Seine Umgebung, in der er sich befindet, tut ihm nicht gut. Tatsächlich geht er abends nicht aus, trifft niemanden und traut vor allem niemandem, denn der Ort, an dem er sich befindet, ist gefährlich. Auf den Straßen trifft man Frauen von übelstem Ruf, Räuber und Diebe.

      Eines Abends erzählt er ihr, dass er mit seiner Tochter gechattet hat. Sie schickte ihm einen Kuss mit großen Buchstaben: "SMACK!”. Silvia wird weich und lächelt. Sie sagt ihm, dass es schön ist, Kinder zu haben, die so liebevoll sind.

      Nach Rosen und Blumen warten wir nun auf das Unheil

      Die Kontakte zwischen Henry und Silvia werden für etwa zehn Tage unterbrochen. Sie sucht nicht nach ihm. Alles in allem ist sie, abgesehen von den schmeichelhaften Liebeserklärungen, nicht sehr an ihm interessiert. Oder zumindest ist sie nicht so sehr an ihm interessiert, um ihn zu suchen oder sich über seine Abwesenheit Sorgen zu machen.

      Henry meldet sich plötzlich wieder und erzählt ihr, dass er kurz bevor er nach Hause kam ausgeraubt wurde. Ohne großes Drum Rum bitte er sie um Bargeld, weil er auf dem Trockenen sitzt. Er hat nichts mehr. Er erzählt ihr die Einzelheiten des bewaffneten Überfalls, wo er zwei Kriminellen zum Opfer gefallen war. Aus Angst, dass sie ihn töten, gab Henry ihnen alles, was er hatte: seine Brieftasche, seine Kreditkarte, seine goldene Uhr.

      Silvia antwortete, dass es ihr Leid tut. Henry bittet sie inständig ihm Geld zu schicken. Sie hat kein Geld und sagt es ihm, aber Henry erklärt weiterhin seine Schwierigkeiten. Er sagt, er hat nichts, nicht mal etwas zu essen. Silvia rät ihm, sich an die Polizei zu wenden und eine Anzeige zu erstatten. Er antwortet, dass er dies bereits getan hat, aber immer noch ohne Mittel ist. Nur sie kann ihm helfen.

      â€žNein", wiederholt Silvia. „Ich habe kein Geld, um es irgendjemand zu geben. Ich komme kaum selbst über die Runden!"

      â€žDu bist herzlos!" schimpft er, „Ich brauche das Geld für meine Kinder!"

      Dann beginnt sie Fragen zu stellen. Die allgemeinen Fragen, die jedem von uns in den Sinn kommen würden. Sie fragt ihn, wo seine Verwandten, die mit dem Immobilienunternehmen. Sie will, dass er ihr erklärt, warum seine Kinder in der Elfenbeinküste und nicht in Frankreich sind.

      Henry wird wütend und sagt ihr, dass sie nichts von dem verstanden hat, was er ihr gesagt hatte. Er findet Ausreden für seine Widersprüche. Dann gibt er klein bei und bittet sie um einen niedrigeren Betrag. Eintausend Euro reichen aus. „Schicke, was du kannst! Ich werde dir jeden Cent zurückzahlen".

      Silvia unterbricht den Kontakt. Verbittert stellt sie Nachforschungen an und entdeckt, dass er ein Betrüger ist.

      Sie war kurz davor, auf ihn hereinzufallen, aber in diesem Fall hatte sie immerhin eine gute Dosis Vernunft bewahrt. Sie ließ sich nicht verzaubern, ein wenig wegen ihres Charakters, ein wenig auch, weil dieser unbekannte Mann sie nie ganz überzeugt hatte. Um genau zu sein, können wir sagen, dass der Honig von seiner Seite aus falsch war, von ihrer Seite hatte es ihn nie gegeben.

      Daria

      â€žEs ist auch mir passiert. Zwei Monate sehr zärtlicher Briefe und süßer Phrasen, die jede Frau gerne hören würde".

      So beginnt Darias Geschichte, indem sie die Person, die sie betrogen hat, als dubiose Person bezeichnet. Sie sagt, dass sie dachte, dass diese Dinge alten Rentnern oder naiven, einsamen Frauen passieren, und verwendet abfällige Worte, um diese Angelegenheit zu definieren, weil sie Verachtung für sich selbst empfindet. Sie fühlt sich dumm und ohne Ausreden, eine arme und schwache Frau. Daria schreibt ihre Geschichte im Blog von Massimo Cappanera, einem klinischen Psychologen und Experte für Web-Betrügereien, der Leute dazu einlädt, von ihren Erfahrungen zu erzählen, um sicherzustellen, dass Leser gewarnt werden und nicht in die gleiche Falle geraten.7

      Ich schwebte zwei Monate lang auf Wolke sieben

      Marcello sagt, er sei Italiener, als er sich an Daria ranmacht. Aber man versteht sofort an seiner Ausdrucksweise, dass dem nicht so ist. Sie weist ihn darauf hin, dass er nicht gut auf Italienisch schreibt und er rechtfertigt sich damit, dass er in Italien geboren wurde, seine Mutter aber Deutsche ist. Sein Vater ist gestorben. Als er noch ein Kind war, beschloss seine Mutter nach dem Tod des Ehemannes, nach Großbritannien zu ziehen, wo sie viele Jahre lebten.

      Daria spricht viele Sprachen und sagt ihm, dass er eine auswählen soll: Spanisch, Englisch, Deutsch.

      â€žIch bin Witwer und habe eine zwölfjährige Tochter - erklärt er - und reise viel für internationale Geschäfte. Ich nehme meine Tochter und das Kindermädchen mit auf die Reisen, weil ich das Mädchen nicht gerne allein lasse. Wir haben nur uns auf dieser Welt.“

      An diesem Punkt beginnt Daria, Mitgefühl und Verständnis für diesen Witwer zu nähren, dem immer eine süße kleine Tochter folgt.

      â€žMein Standort ist in Bristol - fährt Marcello fort - aber geschäftlich muss ich um die ganze Welt reisen. Ich arbeite im Bereich der öffentlichen Ausschreibungen und schließe beträchtliche Verträge ab".

      â€žDas ist ein anspruchsvoller Job!", sagt Daria.

      â€žJa, aber ich bin es gewohnt zu arbeiten, zu reisen. Ich bin mit dem Geschäftsverlauf zufrieden. Das einzige, was in meinem Leben fehlt, ist eine Frau, die mir den Kopf verdreht. Jetzt bin ich glücklich, weil ich sie gefunden habe, aber mein Glück wird erst komplett sein, wenn ich dich umarmen kann."

      â€žWird dieser Tag bald kommen?"

      â€žFrüher als du dir vorstellen kannst!" versichert ihr Marcello mit Nachdruck.

      â€žWann?"

      â€žIch hasse es über Zahlen zu sprechen, aber dir kann ich es sagen. Ich habe mich für den Vertrag von 7,5 Millionen statt der 12 Millionen entschieden, weil der von kürzerer Dauer ist und wir uns so früher sehen können. Ich freue mich darauf, dich zu treffen. Du bist so schön, so liebenswert (der Mann beginnt ihre Vorzüge und seine Gefühle für sie aufzulisten). Süße Daria, ich denke nur an dich!“

      Marcello erklärt ihr weiterhin die Pläne für ihr Treffen, das nach seiner Rückkehr von einer Schiffsreise nach Zypern stattfinden wird, wo er im Begriff ist, die Ausrüstung zu kaufen, die zum Bau einer Brücke benötigt wird.

      â€žEs verläuft alles gut", sagt Daria, „auch wenn es in seinen Worten einige Widersprüche gibt, die ich aber nicht bemerke, weil mein Gehirn auf Standby steht".

      Und hier sind die tollkühnen Implikationen der Geschichte

      Marcello spricht oft von der mystischen Dimension ihrer Begegnung, die sicherlich eine Gottesfügung ist. Es ist das Schicksal zweier Herzen, die sich ähnlich sind, die sich suchen um gemeinsam das Glück zu finden. Sie finden sich durch göttliche Fürsprache und lieben sich für den Rest ihres Lebens.

      Dann ist ja alles in Ordnung! Aber auch hier kommt es - wie in einem schon bekannten Drehbuch - zu einer Katastrophe.

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