Das Herz Der Zeit. Amy Blankenship
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âJa, ich hoffe wirklich, dass der nicht herunter fälltâ, bestätigte sie der Luft mit einem Nicken.
Unten gab es einige Sofas und Polsterstühle. Es waren schon Studenten auf und geschäftig an der Arbeit, obwohl es sehr früh am Morgen war. Sie hatte so früh wie möglich hier sein wollen, und nun war es 7:30 Uhr früh. Sie sah schnell wieder auf das Papier um herauszufinden, wohin sie gehen sollte.
Stöhnend sah sie über ihre Schulter auf Tama und deutete auf die Wendeltreppe vor ihnen. Sie hatten insgesamt vier Koffer, da Kyoko hier fest einziehen würde, und sie waren sehr schwer.
Tamas Gesichtsausdruck verdüsterte sich. âDu machst Scherze.â Er lieà den Griff des gröÃten Koffers los, in dem Wissen, dass die Räder an dessen Unterseite ihm diesmal nicht helfen würden. âIch bin doch erst 12.â
Mit Ãberzeugung richtete sie sich hoch auf.
Kyoko erschrak als eine männliche Stimme hinter ihr fragte: âBist du Fräulein Kyoko Hogo?â
Sie drehte sich sofort um und sagte: âJa.â
Ihre Augen wurden groÃ, als sie direkt in das Gesicht eines sehr gutaussehenden Mannes sah. Er hatte auffällige, eisblaue Augen und langes, dunkles Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden war. Als sie ihn ehrfürchtig anstarrte, fühlte sie einen merkwürdigen Luftzug, der ihr Gesicht streichelte. Die Spitzen ihres weichen Haares kitzelten ihre Wangen, als die Brise sie erfasste.
Er schenkte ihr ein sehr charmantes Lächeln. Dann schnippte er zu ihrer Ãberraschung seine Finger und zwei Männer erschienen fast wie aus dem Nichts, nahmen ihre Koffer und machten sich damit auf den Weg die Treppen hoch. Kyokos Augen wurden noch gröÃer, als sie ihnen zusah, aber bevor sie etwas sagen konnte, hatte der andere Mann ihre Hand in die seine genommen und, indem er sie zu seinen Lippen führte, gab er ihr einen hoheitlichen Kuss.
âMein Name ist Kotaro, und ich möchte jemanden, der so schön ist wie du, nicht etwas so Schweres tragen sehen. Nun, wenn Sie mir folgen möchten, dann zeige ich dir dein Zimmer.â Mit ihrer Hand immer noch in der seinen, drehte Kotaro sich selbstbewusst um und begann, die Treppen zu erklimmen.
Die plötzliche Hitze, die durch seine Finger strömte und sich über seinen Arm auf seinen ganzen Körper ausdehnte... erweckte sein Beschützerblut. Es war sein Geheimnis, das er bewahren musste. Kotaro drückte ihre Hand sanft, wissend, dass sie diejenige war, auf die er so geduldig gewartet hatte. Er hatte es in dem Moment gefühlt, als sie den Raum betreten hatte.
Kyoko hob eine dünne Augenbraue und sagte zu sich selbst: 'Ihr Götter, schützt mich vor ritterlichen Männern. Wo bin ich hier nur gelandet?'
Sie drehte sich mit einem Schulterzucken zu Tama um, der mit offenem Mund dastand. Kyoko legte ihren Kopf schräg und zwinkerte kurz. âTama, pass auf, du könntest eine Fliege verschlucken.â Dann, bevor er sich erholen konnte, drehte sie sich zurück und folgte der geschmeidigen Form des Mannes, den sie nur als Kotaro kannte.
Auf ihrer imaginären Kreidetafel, auf der sie insgeheim ihre und Tamas Punkte zählte, machte sie einen Strich für sich selbst. Sie hörte, wie er hinter ihnen her schnaubte, als sie die Treppen hoch gingen und wusste, dass sie den Wettkampf nun gewinnen würde.
Sie passierten einen anderen Mann, der auf seinem Weg hinunter war, und als sie an ihm vorbei kamen, fühlte sie, ohne dass er sie auch nur ansah, einen Blitz in ihrem Herzen und ihr blieb der Atem weg. Jedes Geräusch erlosch, als er beinahe in Zeitlupe vorüber kam. Dann wurde alles wieder normal, während ihr Herz einen Schlag aussetzte und dann schneller schlug.
Ein Gefühl der Verunsicherung kroch über ihre Haut, als würde sie etwas vermissen... oder noch eher als hätte sie etwas verloren und vermisste es schrecklich. In dem Versuch, die merkwürdige Reaktion abzuschütteln, drehte sie sich nicht einmal um, um zu sehen wer an ihr vorbei gegangen war. Sie dachte, dass es im Moment besser war, wenn sie es nicht wusste.
âNun, zumindest gibt es hier genug Jungs, denen du nachsabbern kannstâ, flüsterte Tama und lieà Kyoko innerlich knurren.
Oben an der Treppe angekommen, folgte sie Kotaro entlang eines langen Ganges mit vielen Türen an beiden Seiten. Sie nahm an, dass dies die Studentenzimmer waren, aber er blieb vor keiner von ihnen stehen. Am Ende des Korridors gab es eine Doppeltür auf der stand BETRETEN VERBOTEN. Sie war etwas verwirrt, als Kotaro und die beiden, die ihr Gepäck trugen, selbstbewusst durch sie durch gingen, als würden sie dorthin gehören, nur um dann wieder auf ein Treppenhaus zuzusteuern.
Tama schloss zu Kyoko auf und stichelte: âIch glaube, sie schicken dich in den Kerker.â
Kyoko grinste über ihre Schulter zu ihm: âWir gehen hinauf, du Dummkopf.â
âEin leeres, kaltes Zimmer in der Turmspitze dannâ, warf ihr Tama von hinten an den Kopf.
'Nun, zumindest werde ich fit bleiben', dachte sie, als sie das obere Ende von wieder einer eleganten Treppe erreichten, dann bogen sie in noch einen Korridor, aber dieser war wunderschön. Es sah aus, als wäre selbst der Boden aus Marmor. Die Türen waren weit voneinander entfernt. Es gab in diesem Gang nur drei Zimmer und sie machte sich im Stillen Sorgen, dass Kotaro vielleicht doch gar nicht wusste, wo er hin musste.
Kotaro ging zur letzten Tür, wissend, dass sie sehr speziell sein musste, denn nicht vielen Menschen war es überhaupt gestattet, diesen Gang zu betreten und er wusste, dass dies das beste Zimmer am gesamten Campus war. Er blieb vor der Tür stehen und wartete auf sie und ihren jungen Freund.
Kotaro grinste, sie war nervös. Er konnte es riechen. Er sah in ihre stürmischen, smaragdgrünen Augen und fühlte schon, wie sein Herz aussetzen wollte, aber im Moment musste er tun, was ihm aufgetragen worden war.
Er streckte seine Hand mit der Fläche nach oben aus. âIch werde dich nun alleine lassen, aber wenn ich noch etwas für dich tun kann...â Er gab ihr den Schlüssel zu ihrem Zimmer und schenkte ihr einen Blick, der sie erröten lieÃ. Er verbeugte sich tatsächlich galant und bedeutete den beiden Männern, ihm zu folgen.
Kyoko und Tama drehten sich beide um und sahen ihnen mit erhobenen Augenbrauen nach, bis sie auÃer Sichtweite waren, dann blickte Kyoko zurück auf die Tür und sog scharf die Luft ein. Hier, an der Tür, hing ein Namensschild mit dem Namen Kyoko Hogo in goldenen Lettern.
Tama tippte seiner Schwester auf die Schulter und kicherte: âWeiÃt du... so könntest du eine Fliege verschlucken.â
Kyoko verdrehte die Augen während sie in Gedanken den Punkt, den sie sich vorhin gegeben hatte, wieder löschte. Sie sperrte die Tür mit dem Schlüssel auf, öffnete sie zaghaft und blickte vorsichtig hinein.
Tamas Augen wurden so groà wie Untertassen, als er sie vor sich herschob, um etwas zu sehen. âNicht wahr! Dieses Zimmer ist fast so groà wie unser ganzes Haus.â Seine ehrfürchtige Stimme erzeugte ein Echo in der Stille. âDu könntest hier ernsthaft einen Tanzclub eröffnen.â
âAlso