Das Herz Der Zeit. Amy Blankenship

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Das Herz Der Zeit - Amy Blankenship

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stand Kyoko im Badezimmer und ordnete ihre Sachen in die Regale ein. Sie blickte noch einmal zu der Badewanne hin, die groß genug für fünf Menschen wäre.

      Stöhnend machte sie die Worte ihres kleinen Bruders nach: „Nicht wahr!“

      Sie konnte die Haare in ihrem Nacken zu Berge stehen fühlen, als sie sich wieder einmal fragte, ob es nicht einen Fehler gegeben hatte. „Ja“, flüsterte sie vor sich hin. Jemand würde jeden Moment auftauchen und ihr sagen, dass sie wieder ausziehen musste. Sie wusste einfach, dass dies das falsche Zimmer sein musste.

      Kyoko kam wieder aus dem Bad und sah sich im Schlafzimmer um. Das Bett war das größte, das sie jemals gesehen hatte, und war schon perfekt gemacht, inklusive flaumiger Steppdecke und allem. Das Zimmer war hübsch mit weichen Lila-und Blautönen, die den Wollteppich und das Bett bestimmten. Es gab hier und da tiefrote Farbtupfer und einen Schrank, der so groß war, dass man sich darin verlaufen konnte.

      Sie ging in das Wohnzimmer, das ganz schwarz und golden war, ausgestattet mit allem, was sich ein Mensch nur wünschen konnte. Sie hatte die Küche schon begutachtet. Sie war voll mit Vorräten. Kyoko schüttelte zum x-ten Mal ihren Kopf. „Nicht wahr.“ Sie kaute auf ihrer Unterlippe und fragte sich, was sie jetzt tun sollte. Es war Samstagmorgen und ihr Unterricht begann erst am Montag.

      â€žNun, ich kann mich hier nicht den ganzen Tag verstecken“, murmelte sie vor sich hin.

      Mit dem Gefühl, wo herumzustöbern, wo sie nicht sein durfte, machte sich Kyoko auf den Weg zur Tür und streckte ihren Kopf hinaus in den Gang. Nachdem sie niemanden sehen konnte, trat sie auf den Korridor und schloss die Tür hinter sich, dann lief sie leise zurück zu den Treppen, die nach unten führten.

      Wieder hatte sie das Gefühl, dass sie beobachtet wurde, und es jagte ihr Schauer über den Rücken, aber sie blieb nicht stehen, hatte Angst, sich umzudrehen.

      'Sie kann mich fühlen', dachte Kyou innerlich. Vielleicht waren ihre Mächte nicht so tief vergraben, wie er befürchtet hatte. Er hatte es sofort gewusst, als sie ihr Zimmer verließ und er atmete den Geruch, der zurückblieb, ein... kostete ihn aus.

      Die Erinnerung an ihren Geruch schien andere Erinnerungen aufzufrischen. „Bald, Priesterin, werden wir deine Mächte wieder ausgraben. Du kannst sie verstecken wollen... aber nicht zu lang.“ Er lehnte sich an die Wand des Korridors, seine goldenen Augen folgten ihr bis sie außer Sichtweite war.

      *****

      Kyoko konnte etwas leichter atmen, als sie wieder in der Eingangshalle stand. Sie erkannte, dass diese nun voll mit Leuten ihres Alters war, die dort hin und her liefen, standen und plauderten. Seufzend und indem sie das letzte Bisschen Merkwürdigkeit von oben abschüttelte, stand Kyoko da noch einige Sekunden gedankenverloren.

      Sie hasste es, wenn ihre Gefühle sie so plötzlich übermannten. Manchmal wünschte sie sich, dass sie diese Dinge überhaupt nicht fühlen könnte. Sie schob es zurück in ihren Hinterkopf, als sie sich im großen Parterre des Gebäudes umsah. „Ich brauche einen Schalter, um dies aus-und einzuschalten“, murmelte sie und dachte immer noch an die seltsamen Vibrationen, die sie eine Sekunde zuvor gefühlt hatte.

      Sie sah zu der Bibliothek und drehte sich dann schnell in die andere Richtung, nachdem sie entschied, dass sie erst diesen Bereich besser kennenlernen wollte. Sport zu treiben war schon immer ihre Angewohnheit gewesen, und sie wollte das beibehalten. In den letzten beiden Jahren hatte sie Kampfsportarten jeder Art betrieben und ihr gefiel die Bewegungsfreiheit, die sie ihrem geschmeidigeren Körper verliehen.

      Als sie durch die Aufenthaltsräume ging, fielen ihr verschiedene Turnhallen auf. In eine der größeren Hallen konnte sie durch das Glas sehen. Sie konnte nicht widerstehen und blieb stehen, um einen Moment zuzusehen. Zwei Menschen kämpften mit Schwertern. Als sie das Klingen von Metall auf Metall hörte, hob sie eine Augenbraue. Sie näherte sich der Tür der Halle, schaute hinein und lauschte.

      â€žDu konzentrierst dich nicht, Suki.“ Die Gestalt, die in Schwarz gekleidet war, sprach in einer stichelnden, männlichen Stimme als er parierte, und der anderen Gestalt lachend auf das Hinterteil klatschte.

      Kyoko konnte keines der beiden Gesichter erkennen, da sie Schutzmasken trugen.

      â€žShinbe!“, kam eine sehr verärgerte aber weibliche Stimme. Dann, ohne jede Warnung, schoss die Person vorwärts und klopfte ihm auf den Kopf, na gut, schlug ihm eher auf den Kopf mit dem Fechtschwert, dann riss sie ihre Gesichtsmaske herunter.

      Kyoko war überrascht, als sie langes, braunes Haar auf den Rücken der Frau fallen sah, während sie auf den anderen zu marschierte und ihm mit einem Augenzwinkern hart mit dem Finger in die Brust stieß. „Es ist nicht einfach, ernsthaft zu kämpfen, wenn du so ein Lustmolch bist.“

      Shinbe nahm grinsend seinen Gesichtsschutz ab. In gespielter Kapitulation warf er beide Hände in die Luft und machte zwei Schritte zurück. „Es tut mir leid, Suki, aber es war da... und du hast es nicht geschützt.“ Als er ein kitzelndes Gefühl spürte, das sich in Wellen über seine Haut ausbreitete, runzelte er die Stirn, dann richtete er seinen violetten Blick langsam auf die Frau, die in der Tür stand. „Ähm, es scheint, wir haben eine Besucherin.“

      Kyoko sah zu, wie die Frau mit dem Namen Suki tatsächlich errötete und dann, während sie noch wütend auf ihren Gegner starrte, sich von ihm weg drehte und mit einem breiten Lächeln auf sie zu kam.

      â€žMänner“, sagte sie und verdrehte dabei die Augen, bevor sie ihre Hand freundlich ausstreckte. „Hallo, ich bin Suki, und diese armselige Andeutung eines Mannes ist Shinbe.“ Sie zeigte mit dem Daumen auf den Mann, der, immer noch grinsend, zu ihnen kam.

      â€žSuki“, rief der junge Mann namens Shinbe aus. „Du brichst mein Herz.“ Er verlieh seinem Ausruf Nachdruck, indem er beide Hände vor die Brust schlug.

      Suki runzelte die Stirn: „Shinbe... wenn ich dich verletzen könnte, würde dein Gehirn mittlerweile aus deinen Augen tropfen nach all den Schlägen, die du mich gezwungen hast, auszuteilen.“

      Shinbe zwinkerte: „Du weißt, ich mag die derbe Liebe, mit der du mich verehrst.“

      â€žIch würde dir derbe Liebe hier und jetzt zeigen, aber ich möchte die Neue hier nicht verängstigen“, gab Suki barsch zurück.

      Kyoko mochte sie schon, und ergriff ihre Hand und schüttelte sie fest. Sie lächelte: „Hallo, ich bin Kyoko Hogo, aber bitte nur Kyoko.“

      Sie wandte sich zu dem Mann, der hinter Suki stand. „Es freut mich sehr, euch beide kennen zu lernen.“ Es lag etwas in seinen Augen, das Kyokos Aufmerksamkeit beanspruchte. Sie waren von einer erstaunlich violetten Farbe und sehr atemberaubend. Sein Haar reichte ihm etwas über die Schultern und war sehr dunkel mit blauen Strähnen. Er erinnerte sie irgendwie an einen Sänger von einer dieser Rockbands aus den 80ern.

      Suki strahlte von einem Ohr zum anderen. „He, ich habe von dir gehört. Ja, ich wusste, dass du heute kommen würdest. Ich wollte dich nachher suchen und dich herumführen.“ Auf ihrem Gesicht erschien plötzlich ein angespannter Ausdruck und sie drehte den Kopf zur Seite und starrte Shinbe böse an: „Ich würde das nicht tun, wenn ich du wäre.“

      Kyoko

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