Verloren . Блейк Пирс
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Es fiel ihr zunehmend schwerer, sich darauf zu konzentrieren, wo sie war und was sie tat.
Ihr Griff um das Geländer löste sich, und sie plumpste auf die Stufe.
Sie fragte sich erneut—wie viele Drinks hatte sie überhaupt getrunken?
Jetzt erinnerte sie sich.
Zwei.
Nur zwei!
Natürlich hatte sie seit jener schrecklichen Nacht keinen Tropfen mehr angerührt …
Bis heute. Aber doch bloß zwei Drinks.
Für einen Moment lang blieb ihr der Atem weg.
Passiert es wieder?
Sie ermahnte sich bestimmt, nicht albern zu sein.
Sie war sicher und geborgen in der Gegenwart eines Mannes, dem sie ihr Leben lang vertraut hatte.
Und sie benahm sich wie ein Idiot, und das war das Letzte, was sie wollte, insbesondere vor ihm, nachdem er so nett zu ihr gewesen war und ihr all diese Drinks angeboten hatte …
Doch jetzt war alles nebelig, verschwommen und dunkel.
Sie fühlte, wie sich eine seltsame Übelkeit in ihren Eingeweiden wand.
„Ich fühle misch nicht sho gut,” sagte sie.
Er antworte nicht, und sehen konnte sie ihn auch nicht.
Sie konnte überhaupt nichts sehen.
„Ich glaube am Beschten—gehe ich jetscht nach Hausche,” she said.
Er sagte immer noch nichts.
Blind streckte sie die Hand aus und grapschte in die Luft.
„Hilf mir—von der Treppe—aufschustehen. Hilf mir die Treppe hochschulaufen.”
Sie hörte seine Schritte näher kommen.
Er wird mir helfen, dachte sie.
Warum wurde dann diese schwindelerregende Übelkeit in ihr immer stärker?
„F-f-ahr mich nach hause”, sagte sie. „Könntest Dschu das für mich tun? Bitte?”
Seine Schritte hörten auf.
Sie konnte ihn spüren, wie er dort genau vor ihr stand, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte.
Aber warum sagte er denn nichts?
Warum tat er nichts, um ihr zu helfen?
Plötzlich verstand sie, was dieses beklemmende Gefühl der Übelkeit in ihr wirklich war.
Angst.
Sie nahm ihren ganzen Willen zusammen, streckte die Hand aus, griff nach dem Geländer, und zog sich hoch auf die Füße.
Ich muss hier weg, dachte sie. Doch sie konnte die Worte nicht aussprechen.
Dann fühlte Katy einen dumpfen Schlag auf ihren Kopf.
Danach fühlte sie gar nichts mehr.
KAPITEL EINS
Riley Paige kämpfte mit den Tränen. Sie saß in ihrem Büro in Quantico und betrachte das Foto einer jungen Frau mit einem eingegipsten Knöchel.
Warum tue ich mir das an? fragte sie sich.
Dabei gab es genug zu bedenken—insbesondere das BAU Meeting, das in wenigen Minuten beginnen sollte. Riley grauste es vor diesem Meeting, das durchaus ihre Karriere gefährden konnte.
Trotz allem konnte Riley ihren Blick nicht von dem Bild auf ihrem Handy abwenden.
Geschossen hatte sie das Foto von Lucy Vargas im vergangenen Herbst, genau hier vor den Büros der Abteilung für Verhaltensanalyse, kurz BAU. Lucys Knöchel befand sich in einem Gips, aber ihr Lächeln war einfach strahlend, ein umwerfender Kontrast zu ihrer glatten braunen Haut. Damals hatte Lucy sich erst kürzlich bei der Arbeit an ihrem ersten gemeinsamen Fall mit Riley und ihrem Partner Bill Jeffreys verletzt. Doch Lucy hatte hervorragende Arbeit geleistet, und das wussten sowohl sie, als auch Riley und Bill. Deswegen hatte Lucy so breit gelächelt.
Rileys Hand mit dem Handy zitterte ein bisschen.
Lucy war tot—niedergeschossen von einem gestörten Heckenschützen.
Lucy war in Rileys Armen gestorben. Doch Riley war sich bewusst, dass Lucys Tod nicht ihr Verschulden war.
Sie wünschte, Bill käme für sich zu der gleichen Einsicht. Ihr Partner war momentan beurlaubt und in schlechter Verfassung.
Riley erschauderte, als sie sich erinnerte, wie die Sache verlaufen war. Die Situation war unübersichtlich gewesen, und statt auf den Heckenschützen zu schießen, hatte Bill auf einen Unbeteiligten geschossen, der versucht hatte Lucy zu helfen. Glücklicherweise war der Mann nur leicht verletzt, und niemand gab Bill die Schuld an dem Geschehenen, am wenigsten von allen Riley. Riley hatte ihn noch nie so traumatisierte und von Schuld geschwächt erlebt. Riley fragte sich, wie bald er wohl wieder arbeiten könnte—ob er je wieder arbeiten könnte.
Riley schnürte es die Kehle zu, als sie sich daran erinnerte, wie sie Lucy in ihren Armen gehalten hatte.
„Dir steht noch eine große Karriere bevor”, hatte Riley mit flehender Stimme gesagt. „Jetzt bleib doch bei uns, Lucy. Bleib bei uns.”
Doch es war hoffnungslos. Lucy hatte zu viel Blut verloren. Riley hatte fühlen können, wie das Leben aus Lucys Körper entrann, bis es versiegte. Jetzt liefen die Tränen ihre Wangen hinab.
Ihre Erinnerungen wurden von einer vertrauten Stimme unterbrochen.
„Agentin Paige …”
Riley schaute auf und sah Sam Flores, den Labortechniker mit den schwarzgerahmten Gläsern. Er stand in der offenen Tür zu ihrem Büro.
Riley unterdrückte ein Keuchen. Hastig wischte sie ihre Tränen weg und legte ihr Handy mit dem Bildschirm nach unten auf ihren Schreibtisch.
Doch Sams besorgter Ausdruck verriet ihr, dass er einen Blick auf das Bild hatte erhaschen können. Das war das Letzte, was sie gewollt hatte.
Zwischen Sam und Lucy hatte sich eine Beziehung angebahnt, und ihr Tod hatte ihn hart getroffen. Er sah immer noch nach gebrochenem Herzen aus.
Jetzt schaute Flores Riley traurig an, aber zu ihrer Erleichterung fragte er nicht, bei was er sie da gerade unterbrochen hatte.
Stattdessen sagte er, „Ich bin unterwegs ins Meeting. Kommst du?”