Verloren . Блейк Пирс
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Riley hatte auf alle Fragen Rostons mit den gleichen Lügen geantwortet und Roston war sichtlich unzufrieden.
Es ist noch nicht vorbei, dachte sie erschaudernd. Wie lange würde sie die ganze Wahrheit über Hatcher noch verbergen können?
Doch ein anderer Gedanke bereitete ihr viel mehr Sorgen.
Was würde Shane Hatcher als nächstes tun?
Sie wusste, er fühlte sich aufs übelste verraten, dass sie ihn nicht vor dem SWAT Team gewarnt hatte, das hinter ihm her gewesen war. Tatsächlich hatte er sich extra für alle Welt sichtbar vor der Hütte gezeigt, und dem FBI erlaubt, ihn zu umstellen, nur um ihre Loyalität zu testen. Aus Hatchers Sicht hatte sie den Test nicht bestanden.
Sie erinnerte sich an die SMS, die er ihr anschließend geschickt hatte …
„Du wirst einen Tag erleben, an dem du das bereust. Deine Familie vielleicht nicht mehr.”
Sie kannte Hatcher zu gut, um seine Drohung nicht ernst zunehmen.
Riley saß an dem großen Tisch und ballte voller Angst die Fäuste.
Wie konnte ich es soweit kommen lassen? fragte sie sich.
Warum hatte sie die Beziehung zu Hatcher fortgesetzt, auch nach seinem Ausbruch aus dem Gefängnis?
Eine Aussage Walders hallte in ihrem Kopf wieder …
„Agentin Paige, Sie sagen, Hatcher sei von Ihnen besessen. Sind Sie sicher, dass es sich nicht um gegenseitige Besessenheit handelt?”
Sich selbst gegenüber konnte sie das Fünkchen Wahrheit, das in Walders Frage lag, nicht abstreiten.
Hatcher faszinierte Riley, seitdem sie ihn zum allerersten Mal in Sing Sing getroffen hatte. Damals hatte sie ihn, den Autodidakten der Kriminologie, um eine Einschätzung gebeten. Jetzt, da er auf der Flucht war, faszinierte er sie umso mehr—faszinierte sie mit seiner Brillanz, seiner Unverfrorenheit, und seiner ungewöhnlichen Neigung zur Loyalität. Es stimmte, Riley spürte eine unheimliche Verbindung—eine Verbindung, die Hatcher auszubauen und zu nutzen wusste. Es war beinahe so, wie Hatcher manchmal gesagt hatte:
„Wir sind am Gehirn zusammengewachsen, Riley Paige.”
Riley erschauderte bei dem Gedanken.
Sie hoffte, dass sie die Verbindung zu guter Letzt gekappt hatte.
Doch hatte sie die Menschen, die sie am meisten liebte, dem Zorn Shane Hatchers ausgesetzt?
Plötzlich hörte Riley eine Stimme hinter sich.
„Agentin Paige …”
Riley drehte sich um und sah, dass Jennifer Roston zurückgekehrt war.
„Ich glaube, Sie und ich sollten noch einmal sprechen”, sagte Roston und setzte sich Riley gegenüber an den Tisch.
Rileys Gedanken wurden von Sorge überspült.
Welches As hatte Boston noch im Ärmel?
KAPITEL ZWEI
Riley und Jennifer Roston saßen sich im Konferenzraum gegenüber und schauten sich fast eine volle Minuet lang schweigend an. Riley konnte die Spannung kaum ertragen.
Endlich sagte Roston, „Ein beeindruckendes Schauspiel, das sie uns da geboten haben, Agentin Paige.”
Riley fühlte sich ertappt und verärgert.
„Das habe ich nicht nötig”, knurrte sie.
Sie stand von ihrem Stuhl auf, um zu gehen.
„Nein, gehen Sie nicht”, sagte Roston. „Nicht, ohne gehört zu haben, was mir vorschwebt.”
Mit einem schrägen Lächeln fügte sie hinzu, „Es könnte Sie überraschen.”
Riley glaubte ganz genau zu wissen, was Roston vorhatte.
Sie war fest entschlossen, Riley zu zerstören.
Nichtsdestotrotz blieb Riley sitzen. Welcher Konflikt auch immer zwischen Roston und ihr schwellte, es war an der Zeit ihn beizulegen. Außerdem war sie neugierig.
Roston sagte, „Zunächst einmal möchte ich feststellen, dass wir einen schlechten Start hatten. Es gab einige Missverständnisse. Ich wollte nie, dass wir Gegnerinnen sind. Bitte glauben Sie mir. Ich bewundere Sie. Sehr sogar. Ich hatte mich darauf gefreut, am BAU mit Ihnen zusammenzuarbeiten.”
Riley war ein wenig verblüfft. Rostons Gesichtsausdruck und ihrer Stimme nach, schien es ihr ernst zu sein. Um genau zu sein hatte alles, was sie über Roston bislang gehört hatte, sie ziemlich beeindruckt. Es hieß, sie hätte an der Polizeischule außergewöhnlich gute Ergebnisse erzielt, und zudem war sie für ihre Polizeiarbeit in Los Angles bereits ausgezeichnet worden.
Jetzt, da sie ihr gegenüber saß, war Riley von Rostons Auftreten erneut beeindruckt. Die Frau war klein, jedoch drahtig und athletisch, und sie strahlte Energie und Enthusiasmus aus. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, die neue Agentin mit Lob zu überschütten. Es hatte einfach zu viele Spannungen und Misstrauen zwischen ihnen gegeben.
Nach einer kurzen Pause sagte Roston, „Ich glaube, wir könnten einander nützlich sein. Gerade jetzt. Um genau zu sein, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir genau das Gleiche wollen.”
„Das wäre?” fragte Riley.
Roston lächelte und neigte ihren Kopf leicht zur Seite.
„Shane Hatchers kriminelle Machenschaften ein für alle Mal zu beenden.”
Riley antwortete nicht. Sie brauchte einen Moment um zu erkennen, dass Roston absolut Recht hatte. Sie sah Shane Hatcher nicht länger als ihren Verbündeten. Um genau zu sein, war er ein gefährlicher Gegner. Und er musste gestoppt werden, bevor er einem ihrer Liebsten etwas antat. Dafür müsste er gefasst oder getötet werden.
„Erzähl mir mehr”, sagte Riley.
Roston stütze ihr Kinn auf ihre Hand und lehnte sich zu Riley.
„Ich habe einiges zu sagen”, sagte sie. “Ich möchte, dass du einfach zuhörst, ohne zu antworten. Du sollst es weder bestreiten, noch zustimmen. Hör einfach nur zu.”
Riley nickte voller Unbehagen.
„Deine Beziehung zu Shane Hatcher lief auch nach seinem Ausbruch aus Sing Sing weiter. Sie wurde sogar noch intensiver. Ihr hattet mehr als einmal Kontakt—mehrmals,