Nebenan . Блейк Пирс

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Nebenan  - Блейк Пирс Ein Chloe Fine Suspense Psycho-Thriller

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Kopf geschlagen worden − höchstwahrscheinlich mit dem Toaster, der mehrere Meter von ihr entfernt in Trümmern lag. Die Hauptlast des Aufpralls hatte sich auf der linken Seite ihrer Stirn befunden und war stark genug gewesen, um die Augenhöhle zu zertrümmern, sodass ihr Auge so aussah, als könnte es jeden Moment auf den Boden gleiten. Eine Blutlache umgab ihren Kopf wie ein Heiligenschein.

      Das merkwürdigste an ihr war vielleicht, dass ihre Jogginghose bis zu den Knöcheln und ihre Unterwäsche bis zu den Knien heruntergezogen war. Chloe kauerte sich näher an den Körper heran und suchte nach weiteren Details. Sie sah zwei kleine Kratzspuren an der Seite ihres Halses. Sie sahen frisch und nach Kratzern von Fingernägeln aus.

      »Wo ist der Ehemann?«, fragte sie.

      »In Gewahrsam«, sagte Greene. »Er hat es zugegeben und der Polizei bereits gesagt, was passiert ist.«

      »Aber wenn es sich hier um einen häuslichen Streit handelt, warum wurde dann das FBI gerufen?«, fragte sie.

      »Weil dieser Typ vor drei Jahren verhaftet wurde, weil er seine erste Frau so sehr verprügelt hatte, dass sie in die Notaufnahme musste. Aber sie wollte keine Anzeige erstatten. Und die IP-Adresse seines privaten Computers wurde vor zwei Wochen wegen potenzieller Snuff-Videos registriert.«

      Chloe nahm all diese Informationen auf und setzte sie in Bezug zu dem, was sie hier sah. Sie verzahnte alles wie ein Puzzle und sprach ihre Gedanken und Theorien laut aus.

      »In Anbetracht der Geschichte dieses Mannes war er anfällig für Gewalt. Extreme Gewalt, wenn der zertrümmerte Toaster ein Hinweis ist. Die herunter geschobene Jogginghose und die nicht ganz herunter gezogene Unterwäsche deutet darauf hin, dass er hier in der Küche versucht hatte, Sex mit ihr zu haben. Vielleicht hatten sie auch Sex und sie wollte ihn stoppen, als es ihr zu heftig wurde. Die Kratzspuren am Hals deuten darauf hin, dass der Sex grob und entweder einvernehmlich oder völlig unerwünscht war.«

      Sie hielt inne und studierte das Blut. »Das Blut sieht relativ frisch aus. Ich würde schätzen, dass der Mord in den letzten sechs Stunden passiert ist.«

      »Und was wären Ihre nächsten Schritte?«, fragte Greene. »Wenn wir diesen Kerl nicht in Gewahrsam hätten und es eine aktive Suche nach ihm gäbe, wie würden Sie vorgehen?«

      »Ich würde nach Beweisen für Geschlechtsverkehr suchen. Wir könnten seine DNA bekommen und einen Treffer erzielen. Während ich auf diese Ergebnisse wartete, würde ich oben im Schlafzimmer nach etwas wie einer Brieftasche suchen, in der Hoffnung auf einen Führerschein. Natürlich nur, wenn man nicht schon vermutet hätte, dass es der Ehemann war. Wenn das der Fall wäre, könnten wir den Namen anhand der Adresse herausfinden.«

      Greene lächelte sie an und nickte. »Das ist richtig. Sie wären überrascht, wie viele Neulinge die Tatsache übersehen, dass es eine Art Trickfrage ist. Sie sind im Haus des Typen, also kennen Sie schon seinen Namen. Aber wenn nicht der Verdacht bestand, dass es der Ehemann war, haben Sie vollkommen recht. Auch ... Sind Sie in Ordnung?«

      Die Frage überraschte sie, vor allem, weil es ihr nicht gut ging. Sie war wie weggetreten und starrte auf das Blut auf den Küchenfliesen. Es zog sie wieder zurück in ihre Vergangenheit und sie starrte auf eine Blutlache, die in den Teppich am Ende der Treppe sickerte.

      Ohne Vorwarnung wurde sie ohnmächtig. Sie lehnte sich gegen die Kücheninsel, weil sie Angst hatte, dass sie kotzen würde. Es war alarmierend und peinlich.

      Ist es das, worauf ich mich bei jedem anderen grausamen Tatort einstellen kann? Besonders bei solchen Tatorten, die dem ähnelten, was mit Mom passiert war?

      In ihrem Hinterkopf hörte sie Sally, eine der ersten Sachen, die sie jemals zu Chloe gesagt hatte: Ich weiß nicht, wie aus einer Frau jemals eine hervorragende Agentin werden kann. Besonders bei einer mit deinem traumatischen Hintergrund. Ich frage mich, ob du diese Art von Stress mit nach Hause nimmst.

      »Entschuldigung«, murmelte sie. Sie stieß sich von der Kücheninsel ab und rannte zur Haustür. Auf dem Weg zum Rasen fiel sie beinahe die Verandatreppe hinunter, ganz sicher, dass sie sich übergeben würde.

      Glücklicherweise ersparte ihr das Schicksal diese Schmach. Sie machte eine Reihe tiefer Atemzüge und konzentrierte sich so intensiv auf ihre Atmung, dass sie fast nicht bemerkte, wie Greene die Verandatreppe herunterkam.

      »Es gibt bestimmte Fälle, die auch mich treffen«, sagte er zu ihr. Er hielt einen respektablen Abstand, ließ ihr ihren Freiraum. »Es wird Tatorte geben, die viel schlimmer sind. Mit der Zeit wird man desensibilisiert, leider.«

      Sie nickte, da sie das alles schon einmal gehört hatte. »Ich weiß. Es ist nur ... dieser Tatort hat etwas bei mir ausgelöst. Eine Erinnerung, mit der ich nicht gerne zu tun habe.«

      »Das FBI hat hervorragende Therapeuten, die den Agenten helfen, solche Dinge zu verarbeiten. Also denken Sie nie, dass Sie damit alleine dastehen oder dass es Sie zu einer weniger guten Agentin macht.«

      »Danke«, sagte Chloe und schaffte es endlich wieder aufrecht zu stehen.

      Sie erkannte, dass sie auf einmal ihre Schwester sehr vermisste. So morbid es auch sein mochte, die liebevollen Gedanken an Danielle durchfluten sie immer dann, wenn Erinnerungen an den Tag, an dem ihre Mutter starb, in ihrem Kopf auftauchten. Es war jetzt nicht anders; Chloe musste an ihre Schwester denken. Danielle hatte im Laufe der Jahre viel durchgemacht − sie war sowohl ein Opfer der Umstände als auch ihrer eigenen schlechten Entscheidungen. Und nun, da Chloe in ihrer Nähe lebte, schien es undenkbar, dass sie so distanziert blieben.

      Sicher, sie hatte Danielle für das kommende Wochenende zu dem Straßenfest eingeladen, aber Chloe konnte nicht so lange warten. Außerdem vermutete Chloe, dass sie nicht kommen würde.

      Plötzlich merkte sie: Sie musste sie jetzt sofort sehen.

      ***

      Chloe wusste nicht, warum sie so nervös war, als sie an Danielles Tür klopfte. Sie wusste, dass Danielle da war; das gleiche Auto, das sie als Teenager gehabt hatte, war auf dem Parkplatz des Apartmentkomplexes geparkt und hatte immer noch die Bandaufkleber. Nine Inch Nails. KMFDM. Ministry. Das Auto und die Aufkleber darauf brachten einen Hauch von Nostalgie mit sich. Mehr Wehmut als alles andere.

      War sie wirklich nicht erwachsen geworden, fragte sich Chloe.

      Als Danielle die Tür öffnete, sah Chloe, dass sie das nicht war. Oder besser gesagt, ihre Aufmachung sah nicht danach aus.

      Die Schwestern schauten sich zwei Sekunden lang an, bevor sie sich schließlich kurz umarmten. Chloe sah, dass Danielle ihr Haar immer noch schwarz gefärbt hatte. Sie trug auch noch den Lippenring, der aus dem linken Mundwinkel herausragte. Sie hatte einen dünnen schwarzen Eyeliner aufgetragen und trug ein Bauhaus-T-Shirt und zerrissene Jeans.

      »Chloe«, sagte Danielle und ein schwaches Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. »Wie geht es dir?«

      Es klang, als hätten sie sich erst gestern noch gesehen. Für Cloe war das aber in Ordnung, sie hatte nicht gerade eine überschwängliche Begrüßung von ihrer Schwester erwartet.

      Chloe trat in die Wohnung und umarmte ihre Schwester noch einmal, ohne sich darum zu kümmern, wie Danielle darauf reagieren würde. Es war etwas mehr als ein Jahr her, seit sie sich gesehen hatten − und etwa drei, seit sie sich tatsächlich umarmt hatten. Etwas an der Tatsache, dass sie jetzt in derselben Stadt lebten, schien etwas zwischen ihnen zu verbinden. Etwas, das Chloe fühlen konnte, etwas, von dem sie wusste, dass es

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