Meer Der Schilde . Морган Райс
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Meer Der Schilde - Морган Райс страница 7
Reece konnte nicht anders. Er lehnte sich vor und seine Lippen trafen auf ihre. Die Welt um ihn herum schien zu schmelzen, er fühlte sich von Wogen der Liebe getragen, als sie seinen Kuss erwiderte.
Sie küssten sich, bis sie nicht mehr atmen konnten, und Reece erkannte, dass er, auch wenn alles in ihm schrie und protestierte, niemals jemand anderen als Stara heiraten könnte.
.
KAPITEL VIER
Gwendolyn stand auf einer goldenen Brücke. Sie hielt sich an der Brüstung fest und als sie über den Rand blickte, sah sie einen reißenden Fluss unter sich. Die Stromschnellen brüllten wütend und das Wasser schien zu steigen, während sie zusah. Sie konnte das Stieben des Wassers sogar von hier spüren.
„Gwendolyn meine Liebe!“
Gwen drehte sich um. Auf der anderen Seite, vielleicht sechs Meter entfernt, stand lächelnd Thorgrin, der die Hand nach ihr ausstreckte.
„Komm zu mir“, bat er sie. „Überquere den Fluss.“
Erleichtert ihn zu sehen, begann Gwen, auf ihn zuzulaufen – bis eine andere Stimme sie innehalten ließ.
„Mutter“, hörte sie eine leise Stimme sagen.
Gwendolyn fuhr herum und sah einen Jungen auf der anderen Seite stehen, vielleicht zehn Jahre alt. Er war groß, stolz, mit breiten Schultern, einem edlen Kinn, ausgeprägtem Kiefer und glitzernden grauen Augen. Wie sein Vater. Er trug eine schöne glänzende Rüstung aus einem Material, das sie nicht kannte, und trug die Waffen eines Kriegers am Gürtel. Sie konnte seine Macht von selbst von hier spüren. Eine unaufhaltsame Macht.
„Mutter ich brauche dich“, sagte er.
Der Junge streckte seine Hand aus und Gwendolyn ging auf ihn zu.
Gwendolyn blieb stehen. Sie blickte zwischen Thor und ihrem Sohn hin und her, die beide eine Hand ausgestreckt hatten und fühlte sich hin und her gerissen. Sie wusste nicht, wohin sie gehen sollte.
Plötzlich gab die Brücke unter ihr nach.
Gwendolyn schrie, als sie auf die Stromschnellen zu fiel. Das eiskalte Wasser umgab sie und zog sie immer wieder nach unten.
Keuchend nach Luft kam sie an die Oberfläche und sah, wie ihr Gemahl und ihr Sohn an den gegenüberliegenden Ufern standen und beide ihre Hände nach ihr ausstreckten. Beide brauchten sie.
„Thorgrin!“, schrie sie. „Mein Sohn!“
Gwendolyn wollte beide erreichen – doch bald spürte sie, wie sie über den Rand eines Wasserfalls gespült wurde. Sie schrie.
Gwendolyn erwachte schreiend.
Mit kaltem Schweiß bedeckt sah sie sich verwirrt um und überlegte, wo sie war.
Langsam erkannte sie, dass sie in einem Bett lag, in einer Kammer des Schlosses, die nur spärlich von ein paar Fackeln erleuchtet wurde. Sie blinzelte ein paarmal und versuchte, immer noch schwer atmend, zu verstehen, was geschehen war. Langsam erkannte sie, dass alles nur ein Traum gewesen war, ein furchtbarer Traum.
Als sich Gwendolyns Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie mehrere Diener, die im Raum herumstanden. Sie bemerkte, dass Illepra und Selese neben ihr standen und ihre Arme und Beine mit feuchten Tüchern abtupften. Selese wischte ihr sanft über die Stirn.
„Schhh“, beruhigte sie sie. „Es war nur ein Traum, Mylady.“
Gwendolyn spürte, wie sie ihre Hand drückte und sah sich um. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie Thorgrin sah. Er kniete sich neben ihr Bett und hielt ihre Hand. Seine Augen strahlten vor Freude darüber, dass sie aufgewacht war.
„Meine Liebste!“, sagte er. „Es geht dir besser!“
Gwendolyn blinzelte. Sie versuchte zu erkennen wo sie war, warum sie im Bett lag, und was all diese Menschen hier wollten. Dann plötzlich, als sie versuchte, sich zu bewegen, spürte sie einen schrecklichen Schmerz in ihrem Bauch – und erinnerte sich.
„Mein Baby!“, rief sie, plötzlich aufgeregt. „Wo ist er? Ist er am Leben?“
Verzweifelt sah Gwendolyn von einem Gesicht zum anderen. Thor drückte ihren Arm und lächelte, und sie wusste, dass alles gut war. Sie fühlte ihre ganze Existenz in diesem einen Lächeln bestätigt.
„Ja er lebt“, antwortete Thor. „Wir müssen Gott dafür danken. Und Ralibar. Ralibar hat euch beide gerade noch rechtzeitig hierher gebracht.“
„Er ist vollkommen gesund“, fügte Selese, ebenfalls lächelnd, hinzu.
Plötzlich zerriss ein Schrei die Stille des Raumes und Gwendolyn sah sich um. Illepra trat mit einem Bündel im Arm vor.
Gwendolyn wurde von Erleichterung überwältigt, und brach in Tränen aus. Sie begann, hysterisch zu weinen als sie ihn sah. Sie war so erleichtert, dass die Freudentränen gar nicht mehr zu fließen aufhören wollten. Ihr Baby lebte. Sie lebte. Sie hatten es geschafft. Irgendwie hatten sie den furchtbaren Alptraum überstanden.
Nie zuvor in ihrem Leben war sie dankbarer gewesen.
Illepra beugte sich über sie und legte ihr das Baby in die Arme.
Gwendolyn setzte sich auf und betrachtete ihn. Sie fühlte sich wie neu geboren, als sie seine Haut berührte, sein Gewicht in ihren Armen spürte, seinen Geruch wahrnahm, sein Aussehen. Sie wiegte ihn und hielt ihn fest. Gwendolyn spürte eine allumfassende Liebe für ihn und war unglaublich dankbar. Sie konnte es kaum glauben; sie hatte ein Baby.
Sobald er in ihren Armen lag, hörte er auf zu schreien. Er wurde ruhig, wandte ihr sein winziges Gesicht zu, öffnete die Augen und sah sie direkt an.
Sie erschrak ein wenig, als sich ihre Blicke kreuzten. Das Baby hatte Thors Augen – graue, glitzernde Augen, die aus einer anderen Dimension zu kommen schienen. Es war, als würde er durch sie hindurch sehen. Während sie ihn betrachtete, hatte Gwendolyn das Gefühl, dass sie ihn aus einer anderen Zeit kannte. Aus der Ewigkeit.
In diesem Augenblick spürte Gwendolyn ein stärkeres Band zu ihm, als sie es je mit einem anderen Menschen gespürt hatte. Sie drückte ihn an sich und schwor, ihn niemals im Stich zu lassen. Sie würde für ihn durchs Feuer gehen.
„Er sieht aus wie du“, sagte Thor und lächelte, während er sich zu ihr hinunterbeugte und ihn betrachtete.
Gwendolyn lächelte und Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie war immer noch überwältigt von ihren Gefühlen. Sie war in ihrem Leben noch nie so glücklich gewesen. Das war alles, was sie sich immer gewünscht hatte: Mit Thorgrin und ihrem Kind zusammen zu sein.
„Er hat deine Augen“, antwortete sie.
„Alles was ihm jetzt noch fehlt ist ein Name“, stellte Thor fest.
„Vielleicht sollten wir ihn nach dir benennen“, schlug Gwendolyn vor.
Thor schüttelte