Land Des Feuers . Морган Райс

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Land Des Feuers  - Морган Райс Ring der Zauberei

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hast du mich verlassen?“, fragte Thor plötzlich.

      Es waren die ersten Worte, die er zu ihr sagte, und sie überraschten selbst ihn. Von all den Dingen, die er sie fragen wollte, war aus irgendeinem Grund diese Frage zuerst aus seinem Mund gekommen, und er schämte sich dafür, dass er nichts Netteres gesagt hatte. Er hatte nicht so barsch sein wollen.

      Doch das mitfühlende Lächeln seiner Mutter verließ ihr Gesicht nicht. Sie ging neben ihm her und sah ihn voller Liebe an, und er konnte spüren, dass sie ihn niemals verurteilen würde, egal, was er sagte.

      „Du hast Recht, böse auf mich zu sein“, sagte sie. „Ich muss dich um Vergebung bitten. Du und deine Schwester bedeuten mir alles auf der Welt. Ich wollte euch so gerne hier großziehen – doch ich konnte es nicht. Weil ihr beide etwas Besonderes seid.“

      Sie bogen in einen anderen Flur ab, wo seine Mutter stehen blieb und ihn ansah.

      „Du bist mehr als nur ein Druide, Thorgrin – mehr als nur ein Krieger. Du bist der größte Krieger den es jemals gab und der jemals sein wird – und ebenso der stärkste Druide. Du hast ein ganz besonderes Schicksal; Dein Leben ist dazu bestimmt grösser, viel grösser zu sein, als dieser Ort. Es ist ein Leben und ein Schicksal, das dazu bestimmt ist, mit der Welt geteilt zu werden. Darum habe ich dich in die Welt der Menschen geschickt. Ich musste dich gehen lassen, damit du der Mann werden konntest, der du jetzt bist; damit du die Erfahrungen machen konntest, die du gemacht hast, um der Krieger zu werden, der dir zu sein bestimmt ist.“

      Sie holte tief Luft.

      „Thorgrin, du musst verstehen, dass Abgeschiedenheit und Privilegien keine Krieger hervorbringen – nur Mühe, Leid und Schmerz. Vor allem Leid. Es hat mir das Herz gebrochen, dich leiden zu sehen – und doch, so paradox es auch scheinen mag – das war genau das, was du brauchtest, um zu werden, wer du bist. Kannst du das verstehen, Thorgrin?“

      Zum ersten Mal in seinem Leben verstand er es wirklich. Zum ersten Mal ergab alles einen Sinn. Er dachte an all das Leid, dass ihm in seinem Leben begegnet war: wie er ohne Mutter als Lakai seiner Brüder aufgewachsen war, bei einem Ziehvater, der ihn hasste, in einem kleinen, erdrückenden Dorf, wo er ein Niemand war. Seine Erziehung hatte aus einer Demütigung nach der anderen bestanden.

      Doch nun begann er zu sehen, dass er all das gebraucht hatte; dass all das so vorherbestimmt gewesen war.

      „All dein Leid, deine Unabhängigkeit, dein Kampf, deinen Weg zu finden“, fügte seine Mutter hinzu. „Das war mein Geschenk an dich. Mein Geschenk, um dich stärker zu machen.“

      Ein Geschenk, dachte Thor bei sich. Er hatte nie zuvor so darüber gedacht. Damals war es ihm wie das Gegenteil vorgekommen – doch nun, rückblickend, wusste er, dass es genau das gewesen war. Als sie die Worte aussprach, wusste er, dass sie Recht hatte. All die Widrigkeiten, denen er in seinem Leben begegnet war – sie alle waren ein Geschenk gewesen, das dabei geholfen hatte, ihn zu dem zu machen, was er geworden war.

      Sie gingen weiter durch das Schloss. In Thors Kopf schwirrten unendlich viele Fragen an sie herum.

      „Bist du real?“, fragte er.

      Wieder schämte er sich für seine direkte Frage, und ertappte sich bei Stellen einer Frage, mit der er selbst nicht gerechnet hatte. Doch er verspürte ein brennendes Verlangen, es zu erfahren.

      „Ist dieser Ort hier real?“, fügte er hinzu. „Oder ist all das nur eine Illusion, eine Schöpfung meiner eigenen Vorstellungskraft, wie der Rest dieses Landes?“

      Seine Mutter lächelte ihn an.

      „Ich bin so real wie du“, antwortete sie.

      Thor nickte zufrieden.

      „Du hast Recht, wenn du sagst, das Land der Druiden ist ein Land der Illusion, ein magisches Land in dir selbst“, fügte sie hinzu. „Ich bin sehr real – doch zur gleichen Zeit bin ich, genau wie du, ein Druide. Wir sind nicht so sehr an physische Orte gebunden wie die Menschen. Was bedeutete, dass ein Teil von mir hier lebt, während ein anderer Teil von mir an einem anderen Ort lebt. Darum bin ich immer bei dir, auch wenn du mich nicht sehen kannst. Druiden sind gleichzeitig überall und nirgendwo. Wir wandeln zwischen den Welten in einer Weise, wie es den Menschen nicht möglich ist.“

      „Wie Argon“, sagte Thor, während er sich an Argons durchdringenden Blick erinnerte, und daran, wie er ebenso plötzlich wie er auftauchte, auch wieder verschwand. Auch er war zu jederzeit überall und nirgendwo.

      Sie nickte.

      „Ja“, antwortete sie. „Genau wie mein Bruder.“

      Thor keuchte erschrocken.

      „Dein Bruder?“, echote er.

      Sie nickte.

      „Argon ist dein Onkel“, sagte sie. „Er liebt dich sehr. Er hat dich immer geliebt, und Alistair genauso.“

      Thor schwirrte der Kopf. Er war überwältigt.

      Seine Stirn legte sich in Falten, als ihm etwas einfiel.

      „Aber es ist anders für mich“, sagte er. „Ich fühle mich nicht so wie du. Ich fühle mich mehr an Orte gebunden. Ich kann nicht einfach wie Argon zwischen den Welten reisen.“

      „Weil du zur Hälfte Mensch bist“, antwortete sie.

      Thor dachte darüber nach.

      „Jetzt bin ich hier, in diesem Schloss, Zuhause“, sagte er. „Das hier ist mein Zuhause, oder nicht?“

      „Das ist es“, sagte sie. „Dein wahres Zuhause. So wie jedes andere Zuhause, das du in der Welt der Menschen hast. Doch Druiden sind nicht an das Konzept von ‚Heimat‘ gebunden.“

      „Wenn ich also hier leben wollte, dann könnte ich das?“, wollte er wissen.

      Seine Mutter schüttelte den Kopf.

      „Nein“, sagte sie. „Denn deine Zeit hier im Land der Druiden ist endlich. Deine Ankunft war vorherbestimmt – doch du kannst dieses Land nur ein einziges Mal besuchen. Wenn du es verlässt, kannst du nie wieder zurückkehren. Dieser Ort, dieses Schloss, alles was du hier siehst, all das hier, was du so viele Jahre in deinen Träumen gesehen hast, all das wird verschwinden. Wie ein Fluss, der niemals derselbe sein wird.“

      „Und du?“, fragte Thor, plötzlich ängstlich.

      Seine Mutter schüttelte den Kopf.

      „Du wirst mich ebenfalls nicht wieder sehen. Nicht so. Doch ich werde immer bei dir sein.“

      Der Gedanke verstörte ihn.

      „Aber ich verstehe es nicht“, sagte er. „Endlich habe ich dich gefunden, diesen Ort, meine Heimat. Und nun sagst du mir, dass ich nicht wieder hierher zurückkehren kann?“

      Seine Mutter seufzte.

      „Die Heimat eines Kriegers ist da draußen, in der Welt“, sagte sie. Es ist deine Pflicht, wieder hinauszugehen, anderen zu helfen, sie zu verteidigen, und ein immer besserer Krieger zu

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