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mir!“

      Firth öffnete die Augen und starrte, seine Augen wie die eines wilden Pferdes.

      „Dein Vater! Der König! Er ist tot! Durch meine Hände!“

      Die Worte trafen Gareth, als hätte ihm jemand ein Messer ins eigene Herz gestoßen.

      Er starrte mit weit aufgerissenen Augen zurück; spürte, wie sein ganzer Körper taub wurde. Er lockerte seinen Griff, trat einen Schritt zurück und versuchte, Atem zu schöpfen. Er konnte an all dem Blut erkennen, dass Firth die Wahrheit sagte. Er konnte es nicht im Ansatz begreifen. Firth? Der Stalljunge? Der Willensschwächste unter allen seinen Freunden? Soll seinen Vater ermordet haben?

      „Aber...wie ist das möglich?“, keuchte Gareth. „Wann?“

      „Es geschah in seinem Gemach“, sagte Firth. „Gerade eben. Ich habe ihn erstochen.“

      Langsam erfasste er die Bedeutung dieser Nachricht und kam wieder zu Sinnen; er bemerkte die offene Tür, rannte zu ihr und schlug sie zu, nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie von keinen Wachen gesehen worden waren. Zum Glück war der Korridor leer. Er zog den schweren eisernen Riegel vor.

      Er eilte durch das Zimmer zurück. Firth war immer noch hysterisch, und Gareth musste ihn beruhigen. Er brauchte Antworten.

      Er packte ihn an den Schultern, drehte ihn herum und zog ihm den Handrücken gerade so fest übers Gesicht, dass er stockte. Endlich sammelte sich Firth.

      „Erzähl mir alles“, befahl Gareth kühl. „Erzähl mir genau, was passiert ist. Warum hast du das getan?“

      „Was meinst du, warum?“, fragte Firth verwirrt. „Du wolltest ihn töten. Dein Gift hat nicht funktioniert. Ich dachte, ich könne dir helfen. Ich dachte, das war es, was du wolltest.“

      Gareth schüttelte den Kopf. Er packte Firth am Hemd und schüttelte ihn, wieder und wieder.

      „Warum hast du das getan!?“, schrie Gareth.

      Gareth fühlte, wie seine ganze Welt in Stücke brach. Er stellte schockiert fest, dass es ihm um seinen Vater tatsächlich leid tat. Er konnte es nicht verstehen. Nur wenige Stunden zuvor hatte er nichts mehr gewollt, als ihn vergiftet zu sehen, tot an der Tafel. Nun traf ihn der Gedanke an seine Ermordung wie der Tod eines besten Freundes. Er fühlte sich von Reue überwältigt. Ein Teil von ihm wollte überhaupt nicht, dass er starb—besonders nicht so. Nicht durch Firths Hände. Und nicht durch eine Klinge.

      „Ich verstehe nicht“, quengelte Firth. „Erst vor ein paar Stunden hast du selbst versucht, ihn umzubringen. Dein Kelch-Komplott. Ich dachte, du würdest dankbar sein!“

      Zu seiner eigenen Überraschung holte Gareth aus und zog Firth die Hand übers Gesicht.

      „Ich habe dir nicht aufgetragen, das zu tun!“, fauchte Gareth. „Ich habe niemals erwähnt, dass du das tun sollst. Warum hast du ihn umgebracht? Sieh dich nur an. Du bist voll Blut. Jetzt sind wir beide erledigt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Wachen uns erwischen.“

      „Niemand hat es gesehen“, quengelte Firth. „Ich bin zwischen den Schichtwechsel gehuscht. Niemand hat mich bemerkt.“

      „Und wo ist die Waffe?“

      „Ich habe sie nicht zurückgelassen“, sagte Firth voll Stolz. „Ich bin nicht dumm. Ich habe sie entsorgt.“

      „Und welche Klinge hast du verwendet?“, fragte Gareth, und seine Gedanken wirbelten um die möglichen Auswirkungen herum. Er war von Bedauern zu Sorge übergegangen. Sein Verstand brütete über jedem Detail der Spur, die dieser unbeholfene Narr möglicherweise zurückgelassen hatte; jedem Detail, das zu ihm führen könnte.

      „Ich habe eine verwendet, die sich nicht zurückverfolgen lässt“, sagte Firth mit Stolz auf sich selbst. „Es war eine zierlose, anonyme Klinge. Ich habe sie im Stall gefunden. Da waren noch vier andere, die genau gleich aussahen. Sie kann nicht zurückverfolgt werden“, wiederholte er.

      Gareth fühlte sein Herz in den Magen rutschen.

      „War es ein kurzes Messer mit rotem Griff und geschwungener Klinge? In einer Halterung an der Wand neben meinem Pferd?“

      Firth nickte als Antwort, Zweifel in den Augen.

      Gareth starrte ihn finster an.

      „Du Narr. Natürlich lässt sich diese Klinge zurückverfolgen!“

      „Aber es waren keine Markierungen darauf!“, protestierte Firth mit ängstlich zitternder Stimme.

      „Auf der Klinge sind keine Markierungen—aber der Griff trägt ein Zeichen!“, schrie Gareth. „Auf der Unterseite! Du hast es dir nicht sorgfältig angesehen. Du Idiot.“ Gareth trat mit rotem Gesicht vor. „Das Emblem meines Pferdes ist darunter hineingeschnitzt. Jeder, der die königliche Familie gut kennt, kann diese Klinge zu mir zurückverfolgen.“

      Er starrte Firth an, der aus der Bahn geworfen schien. Er wollte ihn umbringen.

      „Was hast du damit gemacht?“, forderte Gareth. „Sag mir, dass du sie bei dir hast. Sag mir, dass du sie mit zurückgebracht hast. Bitte.“

      Firth schluckte.

      „Ich habe sie sorgfältig entsorgt. Niemand wird sie je finden.“

      Gareth verzog das Gesicht.

      „Wo genau?“

      „Ich warf sie den steinernen Abfluss hinunter in den Nachttopf der Burg. Der Topf wird jede Stunde entleert, in den Fluss hinein. Keine Sorge, mein Herr. Inzwischen ist das Messer tief im Fluss verschwunden.“

      Die Burgglocken läuteten plötzlich, und Gareth rannte zum offenen Fenster, sein Herz von Panik erfüllt. Er blickte hinaus auf das Chaos und den Tumult unter ihnen. Menschenmeuten umringten die Burg. Dieses Glockenläuten konnte nur eines bedeuten: Firth hatte nicht gelogen. Er hatte den König umgebracht.

      Gareth fühlte, wie sein Körper eiskalt wurde. Er konnte nicht fassen, dass er eine so üble Tat angezettelt hatte. Und dass ausgerechnet Firth sie ausgeführt hatte.

      Plötzlich klopfte es an seiner Tür, sie barst auf und mehrere königliche Wachen eilten herein. Einen Moment lang war sich Gareth sicher, sie würden ihn verhaften.

      Doch zu seiner Überraschung hielten sie an und standen stramm.

      „Mein Herr, auf Euren Vater wurde gestochen. Möglicherweise läuft ein Attentäter frei herum. Bleibt zu Eurer Sicherheit in Eurer Kammer. Er ist schwerstens verletzt.“

      Bei diesem letzten Wort stellten sich Gareths Nackenhaare auf.

      „Verletzt?“, wiederholte Gareth, und das Wort blieb ihm beinahe im Hals stecken. „Er ist also noch am Leben?“

      „Das ist er, mein Herr. Und mit Gottes Beistand wird er überleben und uns sagen können, wer diese abscheuliche Tat begangen hat.“

      Mit einer kurzen Verbeugung

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