Marsch der Könige. Морган Райс

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Marsch der Könige - Морган Райс Ring der Zauberei

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wurde von Zorn überwältigt und packte Firth an den Schultern, schob ihn quer durchs Zimmer und knallte ihn gegen die steinerne Wand.

      Firth starrte mit weit aufgerissenen Augen zurück; entsetzt, sprachlos.

      „Was hast du angerichtet?“, schrie Gareth. „Jetzt sind wir beide erledigt!“

      „Aber...aber...“, stammelte Firth, „...ich war mir sicher, dass er tot ist!“

      „Du bist dir vieler Dinge sicher“, sagte Gareth, „und allesamt sind sie falsch!“

      Da kam Gareth ein Gedanke.

      „Der Dolch“, sagte er. „Wir müssen ihn finden, bevor es zu spät ist.“

      „Aber ich habe ihn weggeworfen, mein Herr“, sagte Firth. „Er wurde den Fluss hinuntergespült!“

      „Du hast ihn in einen Nachttopf geworfen. Das heißt noch lange nicht, dass er schon im Fluss ist.“

      „Aber es ist wahrscheinlich!“, sagte Firth.

      Gareth konnte die Stümperei dieses Idioten nicht länger ertragen. Er stürmte an ihm vorbei zur Tür hinaus, dicht gefolgt von Firth.

      „Ich komme mit Euch. Ich werde Euch genau zeigen, wo ich ihn hingeworfen habe“, sagte Firth.

      Gareth blieb im Korridor stehen, drehte sich um und starrte Firth an. Er war blutüberströmt, und Gareth war erstaunt, dass die Wachen es nicht bemerkt hatten. Das war pures Glück gewesen. Firth war mehr als je zuvor eine Belastung.

      „Ich sage das jetzt genau einmal“, knurrte Gareth. „Geh sofort zurück auf mein Zimmer, zieh dich um und verbrenne deine Kleider. Entferne jede Spur von Blut. Dann verschwinde aus dieser Burg. Halte dich in dieser Nacht von mir fern. Hast du mich verstanden?“

      Gareth gab ihm einen Stoß, dann drehte er sich um und rannte. Er lief den Korridor entlang, die Wendeltreppe ein Stockwerk nach dem anderen hinunter, zu den Dienstboten-Räumen.

      Schließlich platzte er in das Untergeschoss, und die Köpfe einiger Diener drehten sich nach ihm um. Sie waren alle damit beschäftigt, enorme Töpfe zu schrubben und Eimer voll Wasser zu kochen. Riesige Feuer brannten in Ziegelöfen, und die Diener mit ihren fleckigen Schürzen waren schweißgebadet.

      Am anderen Ende des Raumes erblickte Gareth einen enormen Nachttopf, darüber einen steinernen Abfluss, über den minütlich Ausscheidungen in den Topf hinuntertropften.

      Gareth rannte zum nächsten Diener und packte ihn verzweifelt am Arm.

      „Wann wurde der Topf zuletzt geleert?“, fragte Gareth.

      „Er wurde vor wenigen Minuten erst zum Fluss gebracht, Herr.“

      Gareth machte kehrt und stürmte aus dem Raum, die Burgflure entlang, wieder die Wendeltreppe hoch, und platzte hinaus in die kühle Nachtluft.

      Er rannte über die Wiese, atemlos auf den Fluss zu.

      Als er näherkam, fand er ein Versteck hinter einem großen Baum nahe am Ufer. Er beobachtete, wie zwei Diener den riesigen Eisentopf hoben und ihn in die reißende Strömung des Flusses kippten.

      Er sah zu, bis der Topf kopfüber stand, sein gesamter Inhalt entleert, und sie mit dem Topf kehrtmachten und zurück zur Burg marschierten.

      Endlich war Gareth zufriedengestellt. Niemand hatte eine Klinge entdeckt. Wo auch immer sie war, sie war nun in den Fluten des Flusses, fortgeschwemmt auf Nimmerwiedersehen. Sollte sein Vater in dieser Nacht sterben, würde es keine Beweise geben, die eine Spur zum Mörder liefern konnten.

      Oder etwa doch?

      KAPITEL FÜNF

      Thor folgte Reece, mit Krohn auf den Fersen, auf ihrem Weg durch die hintere Passage zu den Gemächern des Königs. Reece hatte sie durch eine Geheimtür hereingelotst, die in den Steinmauern versteckt war, und führte sie nun mit einer Fackel in der Hand einen engen Schacht entlang durch die Eingeweide der Burg, in einer schwindelerregenden Folge von Kehrungen und Wendungen. Sie stiegen eine enge Steintreppe hinauf, die zu einer weiteren Passage führte, wandten sich um und fanden vor sich eine weitere Treppe. Thor war erstaunt darüber, wie verwinkelt eine Passage sein konnte.

      „Dieser Durchgang wurde vor hunderten von Jahren in die Burg gebaut“, erklärte Reece flüsternd, während sie weitergingen. Er war von ihrem Aufstieg außer Atem. „Sie wurde vom Urgroßvater meines Vaters erbaut, dem dritten König MacGil. Er hat sie nach einer Belagerung bauen lassen—es ist ein Fluchtweg. Ironischerweise sind wir seither nicht wieder belagert worden, und diese Geheimgänge sind seit Jahrhunderten nicht mehr verwendet worden. Sie wurden zugenagelt, und ich habe sie entdeckt, als ich ein Kind war. Ich benutze sie gerne von Zeit zu Zeit, um durch die Burg zu kommen, ohne dass irgendjemand weiß, wo ich bin. Als wir klein waren, spielten Gwen und Godfrey und ich hier Verstecken. Kendrick war zu alt, und Gareth spielte nicht gerne mit uns. Keine Fackeln, das war die Regel. Pechschwarz. Damals war das echt gruselig.“

      Thor versuchte, mit Reece Schritt zu halten, während der mit beeindruckender Gewandtheit durch die Passagen steuerte. Es war offensichtlich, dass er jeden Schritt auswendig kannte.

      „Wie kannst du dir bloß all diese Kehrungen merken?“, fragte Thor beeindruckt.

      „Es kann ganz schön einsam sein, als Junge in dieser Burg aufzuwachsen“, fuhr Reece fort, „besonders, wenn alle anderen älter sind und du noch zu jung bist für die Legion, und es sonst nichts anderes zu tun gibt. So habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, jeden Winkel dieses Baus zu erkunden.“

      Sie machten eine weitere Kehrtwendung, stiegen dann drei Steinstufen hinunter, zwängten sich durch eine enge Öffnung in der Mauer und stiegen dann eine lange Treppe hinab. Schließlich brachte sie Reece an eine dicke, staubige Tür aus Eichenholz. Er legte ein Ohr an sie und lauschte. Thor stellte sich zu ihm.

      „Was ist das für eine Tür?“, fragte Thor.

      „Pssst“, sagte Reece.

      Thor verstummte, legte selbst ein Ohr an die Tür und lauschte. Krohn stand hinter ihm und blickte zu ihm hoch.

      „Dies ist die Hintertür zur Kammer meines Vaters“, flüsterte Reece. „Ich will hören, wer gerade bei ihm ist.“

      Thor lauschte mit pochendem Herzen auf die gedämpften Stimmen hinter der Tür.

      „Klingt, als wäre der Raum recht voll“, sagte Reece.

      Reece warf Thor einen gewichtigen Blick zu.

      „Du wanderst hier in einen Feuersturm hinein. Seine Generäle werden da sein, seine Ratsherren und Ratgeber, seine Familie—einfach alle. Und ich bin mir sicher, dass jeder Einzelne von ihnen auf der Suche nach dir, seinem angeblichen Mörder, sein wird. Es wird sein, als würdest du in einen Lynch-Mob hineinspazieren. Falls mein Vater immer noch denkt, du hättest versucht, ihn zu ermorden, dann bist du erledigt. Bist du dir ganz sicher, dass du das hier durchziehen möchtest?“

      Thor schluckte schwer. Dies war seine Chance, jetzt

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