Eine Liebe in Paris . Sophie Love

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Eine Liebe in Paris  - Sophie Love Die Liebe auf Reisen

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style="font-size:15px;">      KAPITEL ZWEI

      Bryn hatte offenbar komplett vergessen, dass Keira heute zurückkam. Das wurde deutlich, sobald sie das Apartment betreten hatten.

      Es sah verheerend aus. Kleidung und Schuhe lagen überall herum, auf der Anrichte in der Küche standen eine Reihe benutzter Weingläser. Auf dem Couchtisch, der voller Krümel war, lagen außerdem leere Chipstüten und eingetrocknete Schalen mit Dips. Keira verzog bei dem Anblick das Gesicht. Was sollte Cristiano denn nun denken?

      Um das Bild vom totalen Chaos abzurunden, entdeckten sie die schnarchende Bryn auf dem Sofa, das Make-up auf dem Gesicht verschmiert. Das Glitzerkleid verhüllte ihren Körper nur sehr begrenzt. Ihr rot bemalter Mund stand offen.

      Keira runzelte die Stirn und blickte auf die Uhr. Es war gar so spät. Bryn hatte wohl einen ihrer Samstags-Marathons absolviert, bei dem sie Mittags schon anfing zu trinken, dann von Bar zu Bar hüpfte und dann beizeiten auf der heimischen Couch umfiel.

      Keira spürte, wie Cristiano hinter ihr zögerte. Sie schämte sich zu sehr, um ihn anzuschauen. Sie mochte ihn zwar gewarnt haben, aber das hier war deutlich schlimmer als sie selbst erwartet hatte.

      Keira warf ihre Tasche beiseite und Bryn schrak hoch von dem Geräusch Sie setzte sich mit einem lauten Schnarchen auf. Sie schwankte und hielt sich mit einer Hand den Kopf. Dann blickte sie Keira aus schmalen Augen an.

      „Du bist zu Hause?“, fragte sie.

      „So sieht's aus“, antwortete Keira angespannt. „Du hast es vergessen, dass ich heute ankomme, richtig? Und du hast auch vergessen, dass ich einen Gast mitbringe“, quetschte sie zwischen den Zähnen hervor. Bryn hatte bisher offenbar nicht einmal bemerkt, dass sie nicht alleine waren.

      Bryn blickte mit verkniffenem Gesicht an Keira vorbei zu Cristiano. Sie blinzelte einige Male ungläubig, dann war sie plötzlich hellwach.

      „Oh, hi!“ Sie klang wach und aufmerksam. „Ich bin Bryn. Du musst Cristiano sein.“

      Seit sie das Apartment betreten hatten, drehte sich Keira zum ersten Mal um, damit sie seine Reaktion sehen konnte. Aber Cristiano schien von dem ganzen Chaos um sie herum eher amüsiert zu sein. Auch als Bryn zu Keiras Entsetzen auf wackeligen Beinen auf Cristiano zuging, schien er das eher von der humorvollen Seite zu sehen.

      „Wow, du bist der Hammer“, sagte Bryn und umarmte Cristiano. „Ich dachte, Keira übertreibt, um mich eifersüchtig zu machen.“

      Keira wurde von einer Wolke aus Alkohol und Parfüm eingehüllt.

      „Vielen Dank, nehme ich an.“ Cristiano klang etwas unsicher, kicherte aber. „Du und deine Schwester, ihr habt sehr schöne Gene geerbt.“

      Bryn blicke Keira mit hochgezogenen Augenbrauen und machte gar nicht erst den Versuch, ihre Schwärmerei zu verbergen. Keira bekam plötzlich Angst. In den Augen der meisten Leute war ihre Schwester die attraktivere von ihnen beiden. Und sie flirtete hemmungslos. Was, wenn Cristiano ihrem Charme verfiel? Wenn er eher auf ihre überschwängliche Persönlichkeit stand? Es war unmöglich zu sagen, was er wirklich dachte, denn er verhielt sich Bryn gegenüber wie jeder anderen schönen Frau, der er begegnete.

      „Wollt ihr was trinken?“, fragte Bryn und musterte Cristianos schönes Gesicht. „Bier, Wein, Prosecco?“

      „Hältst du das für eine so gute Idee?“ Keira betrachtete die aufgelöste Erscheinung ihrer Schwester.

      Bryn rollte mit den Augen und sah Cristiano an. „War sie in Italien auch die ganze Zeit so? Keira kann eine echte Spielverderberin sein.“

      „Hey!“, protestierte Keira.

      „Ganz und gar nicht“, sagte Cristiano. Er nahm offenbar alles mit Humor, auch wenn es Keira alles ziemlich peinlich war. „Wir haben an so manchem Abend guten Wein getrunken, nicht wahr, meine Liebe?“ Er strahle Keira mit seinen schönen Augen an, was ihr sogleich das Gefühl vermittelte, die einzige Frau auf der Welt zu sein.

      „Ja“, murmelte sie verträumt.

      Bryn unterbrach sie auf ihre übliche rüde Art. „Dann musst du wohl auf sie abgefärbt haben, Cris. Normalerweise verlässt sie kaum das Haus, ohne dass man Himmel und Hölle in Bewegung setzen muss.“

      Keira schüttelte über ihre Schwester den Kopf.

      „Schütte einfach die Drinks ein“, murmelte sie.

      Bryn grinste boshaft. Sie genoss es, Keira auf die Palme zu bringen. Dann lächelte sie Cristiano lieblich an. „Was möchtest du, Cris?“

      Keira verzog das Gesicht. Sie hasste es schon jetzt, dass ihre Schwester ihm sofort einen Spitznamen gegeben hatte. Das war viel zu vertraut. Sie selbst hatte ihn bisher nie anders als Cristiano genannt. Wenn ihm jemand einen Spitznamen gab, dann sollte sie das doch wohl sein!

      „Wein, rot“, antwortete Cristiano. „Einen Shiraz aus Neuseeland, wenn du den hast.“

      Bryn kicherte laut, wie sie es beim Flirten immer tat. „Ich werde sehen, was sich machen lässt“, schnurrte sie. Dann blickte zu Keira. „Kannst du ein wenig aufräumen?“ Sie wedelte mit der Hand in Richtung des Durcheinanders.

      Keira biss die Zähne zusammen. Sie spürte den Zorn in sich aufwallen.

      Während sie den ganzen Müll einsammelte, konnte sie hören, wie sich Bryn und Cristiano an der Küchenzeile unterhielten.

      „Wie lange wirst du in der Stadt bleiben, Cris?“, fragte Bryn.

      Keira hielt mit ihrer Arbeit inne und warf einen Blick über die Schulter. Sie und Cristiano hatten darüber noch nicht gesprochen. Ihre Beziehung war von Anfang an so stürmisch gewesen, dass sie überhaupt noch nichts geplant hatten. Sie hatten auch nicht besprochen, dass es in Bryns Apartment nur ein einziges Bett gab. Wo würden sie schlafen?

      „Ich weiß es noch nicht“, antwortete Cristiano. „Wir leben für den Augenblick. Nehmen jede Minute so, wie sie kommt.“

      Keira atmete aus. Das war eine beruhigende Antwort.

      Sie beendete schnell das Aufräumen und gesellte sich zu den beiden anderen. Bryn schenkte auch ihr ein Glas Wein ein.

      „Ich denke, ihr beide solltet im Bett schlafen“, meinte sie und schob das Weinglas über den Tresen. „Auf die Couch passt ihr beide wohl nicht.“

      „Im Ernst?“ Keira wunderte sich über diese großzügige Geste. So war Bryn eigentlich nicht. „Was wird mit dir?“

      Bryn deutete Richtung Couch. „Ich schlafe sowieso meistens vor dem Fernseher ein. Wenn ich überhaupt zu Hause bin.“

      Sie wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Keira stöhnte auf. Der Gedanke an Bryns zahlreiche Eroberungen bereitete ihr Unbehagen.

      „Das ist sehr nett von dir“, sagte Cristiano. Offenbar hatte er den Unterton nicht mitbekommen.

      „Eine eigene Wohnung zu finden, steht ganz oben auf meiner Liste“, erklärte Keira. „Ich verspreche, wir

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