Salvator. Александр Дюма

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Salvator - Александр Дюма

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beichte.« »– Ah! . . . Nun, so thun Sie mir den Gefallen und sagen Sie ihm . . . Doch nein, es ist besser . . . Haben Sie eine Feder, Papier und Tinte?«

      »– Bei Gott! eine schöne Frage!« »—Ich will ihm schreiben; geben Sie mir, was ich hierzu brauche.«

      Ich gab ihm seine Tinte, seine Feder und sein Papier, und er schrieb diesen Brief. »– Haben Sie nun Oblaten oder Siegellack?« fragte er. »– Oh! was das betrifft, nein,« antwortete ich ihm,« »das habe ich nicht.«

      »»Sie hatten dass nicht?«« bemerkte die Barbette.

      »»Doch! Warum soll ich aber Unbekannten ein Geschenk mit meinem Siegellack und mit meinen Oblaten machen?««

      »»In der That, das wäre mit der Zeit ein Ruin.«

      »»Ah! es ist nicht gerade wegen des Ruins; doch es hat das Ansehen, als mißtraute man den Leuten, wenn man von ihnen etwas zum Versiegeln der Briefe verlangt.««

      »»Ja, und dann geniert das, will man den Brief lesen, wenn sie abgegangen sind; aber«« fuhr die Barbette fort, indem sie einen Blick auf den Brief warf, »»wie kommt es, daß er gesiegelt ist?««

      »»Oh! sprechen Sie mir nicht hiervon! er störte in seinem Portefeuille und suchte so lange, bis er eine alte Oblate fand.««

      »»So daß Sie nicht wissen, was der Brief enthält?««

      »»Bei meiner Treue, nein. Wozu sollte es mich auch nützen, zu wissen, daß Herr Dominique sein Sohn ist, daß er Herrn Dominique heute um Mittag in der Himmelfahrts-Kirche an den dritten Pfeilen, links vom Eingange, angelehnt erwarten wird, und daß er unter dem Namen Dubreuil in Paris ist?««

      »»Sie haben den Brief also doch gelesen?««

      »»Oh! ich habe ihn ein wenig klaffen lassen: ich wurde neugierig, zu erfahren, warum er durchaus eine Oblate haben wollte.««

      »Gerade in diesem Augenblicke hörte man die Glocke von Saint-Sulpice.

      »»Ah!«« rief bis Partière der Rue du Pot-de-Fer, »»und ich vergaß . . . ««

      »»Was denn?««

      »»Daß um neun Uhr ein Begräbniß stattfinden. Gut! und mein Schlingel von einem Manne ist trinken gegangen! Immer dieselben Streiche, was! Er macht immer dieselben Streiche! Durch wen soll ich meine Thüre bewachen lassen? Durch meine Katze?««

      »»Nun, bin ich denn nicht da?«« fragte die Barbette.

      »»Wahrhaftig?«« sagte die Andere, »»Sie würden mir einen solchen Dienst thun?««

      »»Oh! wie einfältig! muß man sich nicht auf dieser Welt einander beistehen ?««

      »Und auf diese Versicherung ging die Stühlevermietherin von Saint-Sulpice, um ihren Geschäften obzuliegen.««

      »Ja, ich begreife,« sagte Gibassier, »und die Barbette, als sie allein war, ließ den Brief ebenfalls klaffen.«

      »Ah! sie hielt ihn über den Dampf des Siedekessels, öffnete ihn und schrieb ihn ab, so daß wir zehn Minuten nachher den ganzen Brief hatten.«

      »Und der Brief sagte?««

      »Was die Portiere von Nr. 28 schon gesagt hatte. Uebrigens ist hier der Text,« erwiderte Carmagnole.

      Und er zog ein Papier aus seiner Tasche und las laut, während Gibassier leise las:

      »Mein lieber Sohn, ich bin seit heute Abend unter dem Namen Dubreuil in Paris: mein erster Besuch hat Dir gegolten. Man sagt mir, Du seist nicht zurückgekehrt, man habe Dir aber meinen ersten Brief zugeschickt, und Du kannst folglich nicht säumen. Kommst Du heute Nacht oder morgen früh an, so findest Du mich um Mittag in der Himmelfahrts-Kirche: ich werde an den dritten Pfeiler, vom Eingange links, angelehnt sein.«

      »Ah!« sagte Gibassier, »sehr gut!«

      Und da sie so von ihren Angelegenheiten und von denen Anderer plaudernd zur letzten Stufe der Vorhalle der Himmelfahrts-Kirche gelangt waren, so traten sie in die Kirche ein, als es eben Mittag schlug.

      Am dritten Pfeiler links stand Herr Sarranti angelehnt, während bei ihm knieend Dominique, ohne von Jemand gesehen zu werden, ihm die Hand küßte.

      Wir täuschen uns, er war von Gibassier und von Carmagnole gesehen worden.

       VII

      Wie man einen Aufstand macht

      Ein Blick genügte den zwei Männern; sie drehten sich sogleich auf den Absätzen und wandten sich nach der entgegengesetzten Seite, das heißt gegen den Chor.

      Als sie sich aber wieder umdrehten und zurückkamen, kniete Dominique immer noch auf derselben Stelle, doch Herr Sarranti war nicht mehr da.

      Es hätte, wie man sieht, wenig gebraucht, daß die Unfehlbarkeit von Herrn Jackal von Gibassier in Zweifel gezogen werden konnte, nichtsdestoweniger war seine Bewunderung für den Polizeichef nur größer; die Scene, die er bezeichnet, das Gemälde, das er beschrieben, hatten nur die Dauer des Blitzes gehabt, doch Scene und Gemälde hatten existiert.

      »Ei! Ei!« sagte Carmagnole« »ich sehe immer noch den Mönch, doch ich sehe unseren Mann nicht mehr.«

      Gibassier erhob sich auf den Fußspitzen, schoß seinen geübten Blick in die Tiefen der Kirche, und lächelte.

      »Ich sehe ihn,« legte er.

      »Wo denn?«

      »Zu unserer Rechten, in schräger Linie.«

      »Ich folge.«

      »Schauen Sie.«

      »Ich schaue.«

      »Was sehen Sie?«

      »Einen Academisten, der schnupft.«

      »Das ist, um sich wach zu erhalten; er glaubt, er sei in einer Sitzung . . . Und was sehen Sie hinter dem Academiker?«

      »Einen Schlingel, der eine Uhr stiehlt.«

      »Das ist, um seinem alten Vater die Stunde zu sagen, Carmagnole . . . Und hinter dem Schlingel?«

      »«Einen jungen Mann« der ein Billet in das Gebetbuch eines Mädchens steckt.«

      »Seien Sie überzeugt« daß dies kein Beerdigungsbillet ist. Und hinter diesem glücklichen Paare?«

      »Einem guten Mann« der so traurig aussieht, als ob er begraben würde. Ich habe diesen Mann bei allen Beerdigungen gesehen.«

      »Mein lieber Carmagnole, ohne Zweifel hat er im Grunde seines Herzens den melancholischen Gedanken, er werde der seinigen nicht beiwohnen . . . Nun sind Sie aber bald dabei, mein Busenfreund. Was sehen Sie hinter dem traurigen Greise?«

      »Ah! es ist wahr, unsern Mann. Er spricht mit Herrn von Lafayette.«

      »Wahrhaftig! das ist Herr von Lafayette?« sagte Gibassier mit jener Ehrfurcht, welche die gemeinsten und elendsten Leute für den edlen Greis hegten.

      »Wie!«

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