Salvator. Александр Дюма

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Salvator - Александр Дюма

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aller Pflichten der Höflichkeit gewesen, hätte er Gibassier in einer solchen Verlegenheit gelassen, während Gibassier bei einem ähnlichen Umstande sich und seinen Wagen zu seiner Verfügung gestellt hatte.

      Er bot ihm also ebenfalls an, zu ihm einzusteigen, was Gibassier mit einer merkwürdigen Discretion annahm, indem er Vitry-le-Francais als das Ziel der Verlegenheit festsetzte,. welche er Seiner Excellenz Herrn von Bornis zu verursachen einwilligte. – Das war der Name, unter welchem Herr Sarranti reiste.

      Man transportierte auf den Wagen von Herrn von Bornis den Riesenkoffer des Magyaren, und man schlug den Weg nach Vitry-le-Francais ein, wo man zwanzig Minuten nachher ankam.

      Man hielt vor der Post an.

      Herr von Bornis verlangte Pferde: Gibassier irgend eine Carriole, um seine Reise fortzusetzen.

      Der Postmeister zeigte unter seiner Remise ein altes Cabriolet, das, so alt es war, den Bedürfnissen von Gibassier zu entsprechen schien.

      Beruhigt über das Schicksal seines Gefährten, nahm Herr von Bornis von diesem Abschied und gab, wie dies Gibassier gedacht hatte, Befehl, der Straße nach Fère-Champenoise zu folgen.

      Gibassier schloß seinen Handel mit dem Postmeister und reiste ab, indem er dem Postillon den Befehl gab, derselben Straße zu folgen, welche der Reisende, der ihm voranging, eingeschlagen hatte.

      Der Postillon sollte fünf Franken in dem Augenblicke erhalten, wo man den Wagen erblicken würde.

      Der Postillon trieb seine Pferde zum schnellsten Laufe an, doch man kam zur Station, ohne etwas gesehen zu haben.

      Auf der Station fragte man Postmeister und Postillon: keine Postchaise war seit dem vorhergehenden Tage vorübergekommen.

      Die Sache war klar: Sarranti mißtraute. Er hatte die Straße nach Fère-Champenoise angegeben und die nach Châlons eingeschlagen.

      Gibassier war zurückgeblieben.

      Es war keine Minute zu verlieren, um in Meaux vor Sarranti anzukommen.

      Gibassier ließ sein Cabriolet hier, nahm aus seinem Koffer das vollständige Costume eines Cabinetscouriers, Blau und Gold, zog eine Lederhose und weiche Stiefeln an , warf auf seinen Rücken den Depechensack, entledigte sich seines Backenbartes und seines Schnurrbartes und verlangte einen Postklepper.

      In einem Augenblicke war der Postklepper gesattelt und Gibassier auf dem Wege nach Sésanne.

      Er hoffte Meaux über la Ferté-Gaucher und Coulomniers zu erreichen.

      Er hielt weder um zu trinken, noch um zu essen, machte dreißig Lieues in einem Zuge und kam vor dem Thore von Meaux an.

      Keine der, welche Gibassier beschrieb, ähnliche Postchaise war passirt.

      Gibassier hielt an, ließ sich in der Küche Mittagsbrod servieren, aß, trank und wartete.

      Ein gesatteltes Pferd wartete auch.

      Nach einer Stunde traf der mit so großer Ungeduld erwartete Wagen ein.

      Es war finstere Nacht.

      Sarranti ließ sich ein Bouillon in seinen Wagen bringen und gab Befehl, nach Paris über Claye zu fahren: – das genügte Gibassier.

      Er ging zum Hofthore hinaus, schwang sich auf sein Pferd und erreichte bald, indem er einen Seitenweg durch ein Gäßchen einschlug, die Straße nach Paris.

      Nach Verlauf von zehn Minuten sah er hinter sich die zwei Laternen der Postchaise von Sarranti glänzen.

      Das war fortan Alles, was er brauchte: er sah und wurde nicht gesehen. Es handelte sich nur darum, auch nicht gehört zu werden.

      Er wählte die Seite des Weges und galoppierte immer ein Kilometer vor dem Wagen.

      Man kam in Bondy an.

      Hier war in einem Nu der Cabinetscourier in einen Postillon verwandelt, und gegen ein Trinkgeld von fünf Franken, trat der Postillon, der fahren sollte, mit Dankbarkeit seine Tour ab.

      Herr Sarranti erschien.

      So nahe bei Paris war es nicht der Mühe wert anzuhalten; er steckte den Kopf durch den Schlag und verlangte Pferde.

      »Hier sind schon, Herr, und zwar famose,« antwortete Gibassier.«

      Es war in der That ein Paar von den trefflichen Schimmeln des Perche , welche immer wiehern und stampfen.

      »Wollt ihr wohl ruhig sein, ihr Teufelsmähren!« rief Gibassier, während er sie ihren Platz mit der Geschicklichkeit eines vollendeten Postillon an der Deichsel einnehmen ließ.

      Als sodann die Pferde angespannt waren, fragte der falsche Postillon, mit dem Hute in der Hand, an den Wagenschlag tretend:

      »Wo werden Sie absteigen, Herr?«

      »Place Saint-André-des-Arcs, Hotel du Grand-Turc,« antwortete Herr Sarranti.

      »Gut!« rief Gibassier, »es ist, als ob Sie schon dort wären!«

      »Und wann werden wir da sein ?« fragte Herr Sarranti.

      »Oh! in anderthalb Stunden ; die Funken müssen davon fliegen!«

      »Rasch, vorwärts! zehn Franken Trinkgeld, wenn wir in einer Stunde an Ort und Stelle sind.«

      »Man wird da sein, Bürger!« sagte Gibassier.

      Und er schwang sich auf das Sattelpferd und ging im Galopp ab.

      Diesmal war er sicher, Sarranti werde ihm nicht entkommen.

      Man erreichte die Barrière. Die Douaniers nahmen die rasche Durchsuchung vor, mit der sie die Reisenden beehren, welche mit Extrapost reisen, sprachen das sacramentliche Wort: »Weiter!« und Herr Sarranti, der sieben Jahre früher aus Paris durch die Barrière de Fontainebleau abgegangen war, kehrte dahin durch die Barrière de la Petite-Villette zurück.

      Eine Viertelstunde nachher fuhr man in starkem Trabe in den Hof des Hotel du Grand-Turc, Place Saint-André-des-Arcs, ein.

      Es waren im Gasthause nur zwei Zimmer, welche auf demselben Boden einander gegenüberlagen, unbesetzt: die Nummer 6 und die Nummer 11.

      Der Kellner führte Herrn Sarranti, und dieser wählte die Nummer 6.

      Als der Kellner hinabging, rief Gibassier:

      »He! sagen Sie doch, Freund!«

      »Was gibt es, Postillon?« fragte verächtlich der Kellner.

      »Postillon! Postillon!« wiederholte Gibassier; »ganz gewiß bin ich Postillon. Nun? ist dabei eine Schande?«

      »Nicht daß ich wüßte; nur nenne ich Sie Postillon, weil Sie Postillon sind!«

      »Gut!« sprach Gibassier.

      Und er machte brummend zwei Schritte gegen seine Pferde.

      »Was wollen Sie denn von mir’s« fragte der Kellner.

      »Ich? Nichts.«

      »Sie riefen ja vorhin . . . «

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