Salvator. Александр Дюма

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Salvator - Александр Дюма

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Auvergnat ging völlig unterrichtet ab.

      Es verlief eine Stunde. Die Thüre von Herrn Sarranti blieb geschlossen; nur hörte man ihn hin und hergehen und die Meubles seines Zimmers verrücken.

      Um etwas zu thun, beschloß Gibassier, zu frühstücken.

      Er klingelte dem Kellner, ließ sich sein Gedeck legen, sein Huhn und seinen Rest von Bordeaux vorsetzen, und schickte den Kellner wieder weg.

      Gibassier hatte schon seine Gabel in den Schlägel seines Huhns gesteckt, er hatte schon sein Messer dem Gelenke des Flügels genähert, in dessen Gliederfuge er es schlüpfen zu lassen sich anschickte, als die Thüre feines Nachbars auf ihren Angeln knarrte.

      »Teufel!« sagte er, indem er aufstand, »mir scheint, wir gehen sehr frühzeitig aus.«

      Seine Augen richteten sich auf die Pendeluhr: sie bezeichnete ein Viertel nach acht.

      »Ei! Ei!« fügte er bei, »es ist nicht mehr so früh.«

      Herr Sarranti ging die Treppe hinab.

      Wie am Tage vorher lief Gibassier ans Fenster, aber er öffnete es diesmal nicht, sondern schob nur die Vorhänge auseinander: doch er wartete vergebens: Herr Sarranti erschien nicht auf dem Platze.

      »Ho! Ho!« sagte Gibassier zu sich selbst, »was macht er denn unten? sollte er seine Rechnung bezahlen? denn er kann unmöglich so schnell hinausgegangen sein, daß ich zu spät ans Fenster gekommen wäre . . . Wenn er nicht etwa an der Mauer hingegangen ist,« dachte er; »selbst in diesem Falle könnte er noch nicht fern sein.«

      Und rasch das Fenster öffnend neigte sich Gibassier hinaus, um den Platz in allen Richtungen auszukundschaften.

      Nichts, was Sarranti glich.

      Er wartete ungefähr vier bis fünf Minuten, und da er nicht errathen konnte, warum Herr Sarranti nicht hinausging, so schickte er sich an hinabzugehen, um sich nach ihm zu erkundigen, als er ihn endlich die Thürschwelle überschreiten und sich, wie am vorhergehenden Tage, nach der Rue Saint-André-des-Arcs wenden sah.

      »Ich vermuthe wohl, wohin Du gehst,« murmelte Gibassier; »Du gehst in die Rue du Pot-de-Fer. Du hast gestern Niemand zu Hause getroffen, und Du willst sehen, oh Du heute glücklicher bist. Ich könnte es wohl unterlassen, Dir zu folgen, doch die Pflicht vor Allem.«

      Und er nahm seinen Hut und sein Cache-nez, ließ sein Huhn unberührt, und erkannte die Güte der Vorsehung, die ihm diesen kleinen Morgengang auferlegte, um seinen Appetit zu reizen.

      Doch zu seinem großen Erstaunen wurde er auf der letzten Stufe der Treppe von einem Manne angehalten, in dem er an seinem Gesichte und an seiner Miene sogleich einen untergeordneten Agenten der Polizei erkannte.

      »Ihre Pariere?« fragte ihn dieser.

      »Meine Papiere?« wiederholte Gibassier erstaunt.

      »Bei Gott! Sie wissen wohl, daß man, um in einem Hotel-garni zu wohnen, Papiere haben muß.«

      »Das ist richtig,« sagte Gibassier, »nur glaubte ich nicht, man habe um von Bondy nach Paris zu gehen, einen Paß nöthig.«

      »Hat man seine Wohnung in Paris, oder man wohnt bei einem Freunde – nein; wohnt man aber in einem Hotel garni – ja.«

      »Ah! das ist richtig«« sprach Gibassier, der besser als irgend Jemand aus der Erfahrung, die er in der Vergangenheit hierüber gemacht hatte, die Nothwendigkeit eines Passes, um ein Lager zu finden, kannte; »man wird Ihnen auch seine Papiere zeigen.«

      Und er störte in allen Taschen seiner Castorine.

      Die Taschen der Castorine von Gibassier waren leer.

      »Was Teufels habe ich denn mit meinen Papieren gethan?« sagte er.

      Der Agent machte eine Geberde, die man mit den Worten übersetzen konnte: »Sobald ein Mensch seine Papiere nicht sogleich findet, findet er sie nie.«

      Und durch einen Wink empfahl er Wachsamkeit zwei in schwarze Ueberröcke gekleideten Männern, welche, dicke Stöcke tragend, unter dem Thore des Gasthauses warteten.

      »Ah! alle Wetter!« sagte Gibassier; »ich weiß, was ich mit meinen Papieren gemacht habe.«

      »Desto besser!« erwiderte der Agent.

      »Ich habe sie im Posthause von Bondy gelassen, als ich meine Courier-Verkleidung ablegte, um meine Postillons-Tracht anzuziehen.«

      »Wie?« fragte der Agent.

      »Ja,« sagte Gibassier lachend ; »zum Glücke brauche ich keine Papiere.«

      »Wie, Sie brauchen keine Papiere?«

      »Nein.« .

      Und sich dem Ohre des Agenten nähernd, sagte er:

      »Ich bin Einer der Ihrigen.«

      »Der Unserigen ?«

      »Ja, lassen Sie mich also passieren.«

      »Ah! Ah! Sie haben Eile, wie es scheint?«

      »Ich folge Jemand,« sagte Gibassier mit einer Miene des Einverständnisses und mit dem Auge blinzelnd.

      »Sie folgen Jemand?«

      »Ich folge einem Verschwörer, und zwar einem der Gefährlichsten.«

      »Wahrhaftig! Und wo ist dieser Jemand?«

      »Ei! Sie mußten ihn sehen: es ist der Mann, der so eben hinabging ; fünfzig Jahre, ergrauender Schnurrbart, bürstenförmig geschnittene Haare, militärische Tournure. Sie haben ihn nicht gesehen?«

      »Doch, ich habe ihn gesehen.«

      »Nun wohl ,« sagte Gibassier immer lachend, »er war es, den Sie verhaften mußten, und nicht ich.«

      »Ja, doch da er seine Papiere hatte, und zwar vollkommen in Ordnung, so ließ ich ihn passieren, und da Sie die Ihrigen nicht haben, so verhafte ich Sie.«

      »Wie! Sie verhaften mich?«

      »Allerdings; glauben Sie etwa,-ich werde mir Zwang anthun?«

      »Sie verhaften mich?«

      »Ja, Sie.«

      »Mich, den speziellen Agenten von Herrn Jackal?«

      »Der Beweis?«

      »Gut! ich werde Ihnen den Beweis geben, und das wird nicht schwierig sein.«

      »Geben Sie also.«

      »Doch mittlerweile entflieht vielleicht mein Mann!« rief Gibassier.

      »Ja, ich begreife, und Sie würden gern dasselbe thun wie er.«

      »Ich, entfliehen? Ah! warum denn? Man sieht wohl, daß Sie mich nicht kennen! Entfliehen, nein; ich finde meine neue Lage zu unangenehm . . . «

      »Gut! Gut!« sagte der Agent, »genug der Worte.«

      »Wie,

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