Capitän Richard. Александр Дюма

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Capitän Richard - Александр Дюма

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die Zusammenziehung der Truppen um Regensburg ohne Schwierigkeiten stattgefunden?«

      »Sire, die Divisionen Gudin, Morand und Saint-Hilaire haben ihre Stellungen eingenommen, ohne einen Schuß abzufeuern; aber die Division Friant, welche sie deckte, hatte beständig mit dem Feinde zu kämpfen, und obgleich sie hinter sich alle Brücken zerstört hat, wird der Marschall Davoust doch wahrscheinlich in Regensburg angegriffen werden«

      »Wie viele Stunden sind Sie unterwegs gewesen?«

      »Sieben Stunden, Sire.«

      »Und wie weit ist Regensburg von hier?«

      »Zweiundzwanzig Wegstunden.«

      »Sind Sie zu ermüdet, um in zwei Stunden wieder zurückzureiten?«

      »Ew. Majestät wissen wohl, daß man im Dienste nie müde wird. Man gebe mir ein frisches Pferd, und ich reite fort, wann Ew. Majestät es befehlen.«

      »Ihr Name?«

      »Lieutenant Richard.«

      »Ruhen Sie zwei Stunden, Herr Lieutenant, aber in zwei Stunden müssen Sie zur Reise gerüstet seyn.«

      Der Lieutenant Richard salutirte und ging.

      In diesem Augenblicke kam ein Adjutant und sprach mit Berthier.

      »Lassen Sie den Abgesandten des Marschalls Massena kommen,« sagte der Kaiser.

      »Sire,« antwortete Berthier, »ich halte es für überflüssig, ich habe ihn befragt und Alles erfahren was zu wissen nothwendig ist. Massena ist mit Qudinot, Molitor und Boudet in Augsburg. Sein Corps zählt mit Einschluß der Baiern und Würtemberger etwa 80,000 Manns aber ich glaube Ew. Majestät etwas Besseres bieten zu können.«

      »Was denn?«

      »Der Spion ist zurückgekommen.«

      »Wirklich?«

      »Er hat sich durch die österreichischen Reihen geschlichen.«

      »Lassen Sie ihn hereinkommen.«

      »Ew. Majestät wissen, daß diese Leute sich oft weigern,in Gegenwart mehrerer Personen zu reden.«

      »Lassen Sie mich mit ihm allein.«

      »Fürchten Ew. Majestät nicht . . .«

      »Was soll ich denn fürchten?«

      »Man spricht von Illuminaten, von Fanatikern . . .«

      »Lassen Sie ihn nur hereinkommen, ich werde es ihm schon in den Augen ansehen, ob Sie mich mit ihm allein lassen können.«

      Berthier öffnete eine kleine Thür, die in ein Cabinet führte, und holte einen etwa dreißigjährigen wie ein Schwarzwälder Holzhauer gekleideten Mann heraus.

      Der Mann trat einige Schritte vor, hielt die Hand an die Stirn und salutirte militärisch.

      »Gott bewahre Ew. Majestät vor jedem Unglück,« sagte er.

      Der Kaiser sah ihn an.

      »Oho!« sagte er, »wir sind ja alte Bekannten.«

      »Sire, am Tage vor der Schlacht bei Austerlitz gab ich Ihnen im Vivonac Auskunft über die Stellung der Russen und Oesterreicher.«

      »Die Auskunft war ganz genau, Meister Schlick.«

      »O, Donner und Wetter!« erwiederte der falsche Schwarzwälder mit einem echt deutschen Fluch, »Ein Majestät erkennen mich also? das freut mich!«

      »Ja,« sagte der Kaiser; »Alles gebt gut,« – Dann gab er dem Generalstabschef einen Wink und setzte hinzu: »Ich glaube, daß Sie mich ohne Bedenken mit ihm allein lassen können.«

      Der Fürst von Neuchâtel schien diese Meinung zu theilen, denn er entfernte sich mit seinen Adjutanten, ohne die mindeste Einwendung zu machen.«

      »Zuerst das Dringendste,« sagte der Kaiser; »kannst Du mir über den Erzherzog etwas mittheilen?«

      »Ueber ihn oder seine Armee, Sire?«

      »Ueber Beides.«

      »O, ich kann über Beide Auskunft geben: ein Vetter von mir dient in seiner Armee und mein Schwager ist sein Kammerdiener.«

      »Wo ist er oder das Gros seiner Armee?«

      »Außer den 50,000 Mann, die unter Bellegarde und Kolowrat aus Böhmen gegen die Donau anrücken und in Regensburg mit dem Marschall Davoust zusammenstoßen sollen, bat der Erzherzog selbst etwa 150,000 Mann. Am 10. April ist der Prinz mit beiläufig 60,000 Mann über den Inn gegangen.«

      »Kannst Du alle Bewegungen, die Du mir angibst, auf einer Karte verfolgen?«

      »Warum nicht? Unsereins ist ja in die Schule gegangen.«

      Der Kaiser zeigte dem Spion die aus dem Tische ausgebreitete Karte.

      »Suche den Inn auf dieser Karte.«

      Der Spion brauchte nur einen Blick darauf zu werfen,und hielt den Finger auf den Inn.

      »Sehen Sie, Sire, sagte er, »hier bei Braunau ist der Erzherzog über den Fluß gegangen, während der General Hohenzollern unterhalb Mühlheim mit etwa 30,000 Mann den Uebergang bewerkstelligte; ein viertes Corps von 40,000 Mann endlich, dessen Befehlshaber mir nicht bekannt, ist bei Schärding in Baiern eingerückt.«

      »Also nahe an der Donau?«

      »Ganz recht, Sire.«

      »Aber da sie schon am 10. über den Inn gegangen sind, sollten sie schon weiter vorgerückt seyn.«

      »Sie saßen zwischen Inn und Isar fest, erst gestern sind sie bei Landshut über die Isar gegangen, und es ging ziemlich heiß her.«

      »Mit den Baiern?«

      »Ja, Sire; aber die Baiern konnten sich mit ihren 27- bis 28,000 Mann nicht halten, und haben sich in den Dürnbacher Wald zurückgezogen.«

      »Dann sind wir nur noch etwa zwölf Stunden von dem Feinde entfernt?«

      »Nicht einmal so weit, Sire; denn seit heute Früh muß er vorgerückt seyn. Es geht freilich langsam, weil viele kleine Flüsse zu überschreiten sind und das Land sumpfig und waldig ist. Es sind nur zwei Heerstraßem von Landshut nach Neustadt und nach Kelheim.«

      »Es blieb ihm noch die Straße, die von Eckmühl in gerader Richtung nach Regensburg führt.«

      »Sire ich habe gesehen, daß die österreichischen Truppen auf den beiden anderen Straßen verrückten, und da ich wußte, daß Ew. Majestät heute in Donauwörth eintreffen würden, eilte ich fort – und hier bin ich.«

      »Es ist gut. Du meldest mir zwar nichts von Bedeutung, aber Du berichtest nun doch was Du weißt.«

      »Sire, haben Sie die Gnade, mir andere Fragen vorzulegen.«

      »Ueber was?«

      »Ueber die Stimmung des

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