Das Halsband der Königin Denkwürdigkeiten eines Arztes 2. Александр Дюма

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Das Halsband der Königin Denkwürdigkeiten eines Arztes 2 - Александр Дюма

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werde! ich hoffe es wohl. Oh! ich bin nicht alberner als er, obgleich er gelehrter ist als ich.«

      »Wer, er?«

      »Ei! bei Gott! der Herr Graf von Provence!«

      »Uh! Sie erkennen also wie ich, daß er mein Feind ist?«

      »Ei! ist er nicht der Feind von Allem, was jung, von Allem, was schön, von allem dem, was kann, was er nicht kann?«

      »Mein Bruder, Sie wissen etwas über diesen Befehl?«

      »Vielleicht; doch vor Allem bleiben wir nicht unter diesem Thor, es ist eine Hundekälte hier. Kommen Sie mit mir, Schwester.«

      »Wohin?«

      »Sie werden es sehen, an einen Ort, wo es wenigstens minder kalt ist. Kommen Sie; und unter Wegs sage ich Ihnen, was ich von dem Thorschluß denke. Ah! Herr von Provence, mein theurer und unwürdiger Bruder! Geben Sie mir Ihren Arm, meine Schwester; nehmen Sie meinen andern Arm, Fräulein von Taverney, und wenden wir uns rechts.«

      Man brach auf.

      »Und Sie sagten also, Herr von Provence?« fragte die Königin.

      »Ah! ja wohl. Diesen Abend, nach dem Mahle des Königs, kam er in das große Cabinet; der König hatte im Verlaufe des Tages viel mit dem Grafen von Haga gesprochen, und man hatte Sie nicht gesehen.«

      »Um zwei Uhr bin ich nach Paris abgefahren.«

      »Ich wußte es wohl, erlauben Sie mir, Ihnen das zu sagen, liebe Schwester. Der König dachte eben so wenig an Sie, als an Harun al Raschid und seinen Großvezier Giaffar, und unterhielt sich über Geographie. Ich hörte ziemlich ungeduldig zu, denn ich hatte auch auszugehen. Ah! verzeihen Sie, wir gingen ohne Zweifel nicht aus derselben Ursache aus, somit hatte ich Unrecht…«

      »Immerzu, immerzu.«

      »Wenden wir uns links.«

      »Wohin führen Sie uns denn?«

      »Nur noch zwanzig Schritte. Nehmen Sie sich in Acht, es liegt hier ein Schneehaufen. Ah! Fräulein von Taverney, wenn Sie meinen Arm loslassen, werden Sie fallen, das sage ich Ihnen zum Voraus. Kurz, um auf den König zurückzukommen, er dachte nur an die Längen und Breiten, als Herr von Provence zu ihm sagte: »Ich möchte doch gern der Königin meine Ehrfurcht bezeigen.«

      »Oh! oh!« machte Marie Antoinette.

      »Die Königin speist in ihren Zimmern zu Nacht,« erwiderte der König.

      »Ah! ich glaubte, sie wäre in Paris,« fügte mein Bruder bei.

      »Nein, sie ist zu Hause,« antwortete ruhig der König.

      »Ich komme von ihrer Wohnung her, und man hat mich dort nicht empfangen,« entgegnete der Graf von Provence.

      »Da sah ich, wie der König die Stirne faltete. Er entließ uns, meinen Bruder und mich, und erkundigte sich wohl, als wir weggegangen waren. Ludwig ist eifersüchtig, wie Sie wissen, wenn ihn gerade der Schuß ankommt; er wird Sie haben sehen wollen, man hat ihm wohl den Eintritt verweigert, und er hat dann etwas gemuthmaßt.«

      »Ganz richtig, Frau von Misery hatte den Befehl.«

      »So ist es; und um sich Ihrer Abwesenheit zu versichern, wird er die strenge Verordnung erlassen haben, die uns hinausschließt.«

      »Oh! Sie müssen gestehen, Graf, das ist ein abscheulicher Streich.«

      »Ich gestehe es, doch wir sind an Ort und Stelle.«

      »Dieses Haus?«

      »Mißfällt Ihnen, meine Schwester?«

      »Oh! ich sage das nicht, es entzückt mich im Gegentheil. Doch Ihre Leute?«

      »Nun?«

      »Wenn sie mich sehen.«

      »Meine Schwester, treten Sie immerhin ein, und ich bürge Ihnen dafür, daß Niemand Sie sieht.«

      »Nicht einmal der, welcher mir die Thüren öffnet?« fragte die Königin.

      »Nicht einmal der.«

      »Unmöglich.«

      »Wir wollen es versuchen,« erwiderte lachend der Graf von Artois.

      Und er näherte seine Hand der Thüre.

      Die Königin hielt seinen Arm zurück.

      »Ich flehe Sie an, mein Bruder, nehmen Sie sich in Acht.‹

      Der Prinz drückte mit seiner andern Hand in eine zierlich geschnitzte Füllung.

      Die Thüre öffnete sich.

      Die Königin konnte eine Bewegung der Angst nicht unterdrücken.

      »Treten Sie doch ein, meine Schwester, ich beschwöre Sie,« sagte der Prinz; »Sie sehen wohl, daß bis jetzt Niemand da ist.«

      Die Königin schaute Fräulein von Taverney wie eine Person an, die sich der Gefahr aussetzen will; dann trat sie über die Schwelle mit einer jener Geberden, welche den Damen so reizend zu Gesicht stehen und besagen wollen:

      »Unter der Obhut Gottes.«

      Die Thüre schloß sich geräuschlos hinter ihr.

      Sie befand sich dann in einem Vorhaus von Stuck mit marmornen Unterlagen: die Platten bildeten ein Mosaik, Blumensträucher vorstellend, während auf marmornen Wandtischchen hundert niedrige, buschige Rosenstöcke ihre, um diese Jahreszeit so seltenen, wohlriechenden Blumenblätter aus ihren japanesischen Gefäßen regnen ließen.

      Eine sanfte Wärme, ein süßer Duft fesselten die Sinne dermaßen, daß die zwei Damen, als sie in das Vorhaus kamen, nicht nur einen Theil ihrer Befürchtungen, sondern auch einen Theil ihrer Bedenklichkeiten vergaßen.

      »Nun ist es gut; nun sind wir unter Obdach, und das Obdach ist sogar ziemlich bequem, wenn ich es Ihnen gestehen soll,« sagte die Königin. »Doch wäre es nicht ersprießlich, wenn Sie sich mit Einem beschäftigten, mein Bruder?«

      »Womit?«

      »Damit, daß Sie Ihre Diener entfernen.«

      »Oh! das läßt sich leicht machen.«

      Und der Prinz ergriff ein Glöckchen, das in der Auskehlung einer Säule stand, und ließ es nur einmal ertönen, dieser einzige Anschlag vibrirte aber geheimnißvoll in den Tiefen der Treppe.

      Die zwei Frauen gaben einen schwachen Angstschrei von sich.

      »Auf diese Art entfernen Sie Ihre Leute, mein Bruder?« fragte die Königin; »ich hätte im Gegentheil geglaubt, Sie würden dieselben so herbeirufen.«

      »Läutete ich zum zweiten Mal, so würde allerdings Jemand kommen; da ich aber nur einmal geläutet habe, so können Sie unbesorgt sein, meine Schwester, Niemand wird kommen.«

      Die Königin lachte.

      »Sie sind ein Mann der Vorsicht,« sagte sie.

      »Sie können nun nicht

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