Das Halsband der Königin Denkwürdigkeiten eines Arztes 2. Александр Дюма

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Das Halsband der Königin Denkwürdigkeiten eines Arztes 2 - Александр Дюма

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also!«

      »Keineswegs, nichts Fixes; diese Leute werden Ihnen genug für sich selbst auspressen; sie gehören zu der Familie der Nagethiere. Habe ich Lust zu geben, nun, so werde ich geben ohne Vorgänge, ohne Verpflichtungen für die Zukunft. Mit einem Wort, ich werde geben, wenn ich zu viel Geld habe. Die kleine Valois, doch wahrlich, ich kann Ihnen nicht Alles erzählen, was ich von ihr weiß. Ihr gutes Herz hat sich in der Falle fangen lassen, meine liebe Antoinette. Ich bitte Ihr gutes Herz um Vergebung.«

      Indem er so sprach, reichte Ludwig seine Hand der Königin, die sie, einer innern Bewegung nachgebend, ihren Lippen näherte.

      Doch plötzlich stieß sie seine Hand wieder zurück und rief:

      »Sie sind nicht gut gegen mich. Ich grolle Ihnen.«

      »Sie grollen mir, Sie! Nun wohl! ich… ich…«

      »Oh! ja, sagen Sie mir, Sie seien mir nicht böse, Sie, der Sie mir die Thore von Versailles verschließen lassen; Sie, der Sie um halb sieben Uhr Morgens in mein Vorzimmer kommen; der Sie meine Thüre mit Gewalt öffnen und mit wüthenden Augen bei mir eintreten.«

      Der König lachte.

      »Nein,« sagte er, »ich grolle Ihnen nicht.«

      »Sie grollen mir nicht? gut.«

      »Was geben Sie mir, wenn ich Ihnen beweise, daß ich Ihnen nicht einmal grollte, als ich hierher kam!«

      »Zuerst will ich den Beweis von dem haben, was Sie sagen.«

      »Oh! das ist leicht,« erwiderte der König, »ich habe den Beweis in der Tasche.«

      »Bah!« rief die Königin neugierig, indem sie sich aufsetzte, »Sie haben mir etwas zu geben? Oh! dann sind Sie wirklich sehr liebenswürdig; doch verstehen Sie wohl, ich glaube Ihnen nicht, wenn Sie den Beweis nicht sogleich vorlegen. Oh! keine Ausflüchte. Ich wette, daß Sie abermals versprechen wollen.«

      Mit einem Lächeln voll Güte steckte der König nun seine Hand in seine Tasche, wobei er mit der Langsamkeit zu Werke ging, die das Kind für sein Spielzeug, das Thier für seine Leckerbissen, die Frau für ihr Geschenk vor Ungeduld zittern macht. Dann zog er aus seiner Tasche ein rothes, künstlich gemodeltes und vergoldetes Safianetui.

      »Ein Etui!« rief die Königin, »oh! lassen Sie sehen.«

      Der König legte das Etui auf das Bett.

      Die Königin ergriff es rasch und zog es an sich.

      Kaum hatte sie das Etui geöffnet, als sie, berauscht, geblendet, ausrief:

      »Oh! wie schön ist das! mein Gott! wie schön ist das!«

      Der König fühlte etwas wie einen Schauer der Freude sein Herz kitzeln.

      »Sie finden?« sagte er.

      Die Königin war nicht im Stande, zu antworten, sie keuchte nur.

      Dann zog sie aus dem Etui ein Halsband von so großen, so reinen, so leuchtenden, so geschickt zusammengestellten Diamanten, daß es ihr vorkam, als sehe sie über ihre schönen Hände einen Fluß von Phosphor und Flammen laufen.

      Das Halsband wogte wie die Ringe einer Schlange, von der jede Schuppe ein Blitz gewesen wäre.

      »Oh! das ist herrlich,« sagte die Königin, als sie die Sprache endlich wieder fand. »Herrlich,« wiederholte sie mit Augen, die sich, sei es nun bei der Berührung dieser glänzenden Diamanten, sei es, weil sie dachte, keine Frau der Erde könne ein solches Halsband haben, immer mehr belebten.

      »Sie sind also zufrieden?« fragte der König.

      »Begeistert, Sire. Sie machen mich zu glücklich.«

      »Wahrhaftig?«

      »Sehen Sie doch diese erste Reihe, die Diamanten haben die Größe von Haselnüssen.«

      »In der That.«

      »Und zusammengestellt! Man vermöchte sie nicht von einander zu unterscheiden. Wie die Stufenfolge der Größen geschickt geordnet ist! Wie geistreich sind die Proportionen der Verschiedenheiten zwischen der ersten und zweiten und der zweiten und dritten Reihe! Der Juwelier, der diese Diamanten verbunden und dieses Halsband gemacht hat, ist ein Künstler.«

      »Es sind zwei.«

      »Dann wette ich, es sind die Herren Böhmer und Bossange.«

      »Sie haben es errathen.«

      »Wahrlich, nur Sie können es wagen, solche Unternehmungen zu machen. Wie schön ist das, oh! Sire, wie schön!«

      »Madame,« versetzte der König, »nehmen Sie sich in Acht, Sie bezahlen dieß Halsband viel zu theuer.«

      »Oh!« rief die Königin, »oh! Sire!«

      Und plötzlich verdüsterte und neigte sich ihre schöne Stirne.

      Diese Veränderung in ihrem Gesicht ging so rasch vor sich und verschwand dann so rasch wieder, daß der König nicht einmal Zeit hatte, sie zu bemerken.

      »Gönnen Sie mir ein Vergnügen,« sagte er.

      »Welches?«

      »Dieses Collier an Ihren Hals zu legen.«

      Die Königin hielt ihn zurück.

      »Nicht wahr,« sagte sie, »es ist sehr theuer?«

      »Meiner Treue, ja,« erwiderte der König lachend, »doch, wie gesagt, Sie haben mehr dafür bezahlt, als es werth ist, und es wird erst an seinem Platze, nämlich an Ihrem Hals, seinen wahren Werth erlangen.«

      So sprechend näherte sich Ludwig der Königin, in seinen Händen die beiden Enden des prachtvollen Halsbandes haltend, um es mittelst der Agraffe, die selbst aus einem großen Diamant gemacht war, zu befestigen.

      »Nein, nein,« sagte die Königin, »keine Kinderei. Legen Sie dieses Halsband wieder in sein Etui, Sire.«

      Und sie schüttelte den Kopf.

      »Sie weigern sich, mich es zuerst an Ihnen sehen zu lassen?«

      »Oh! Gott verhüte, daß ich Ihnen diese Freude versagte, wenn ich es annähme; aber…«

      »Aber…« sagte der König erstaunt.

      »Aber weder Sie, Sire, noch irgend Jemand wird ein Collier von diesem Preis an meinem Halse sehen.«

      »Sie werden es nicht tragen, Madame?«

      »Nie.«

      »Sie schlagen es mir ab?«

      »Ich weigere mich, mir eine Million, vielleicht anderthalb Millionen an den Hals zu hängen, denn ich schätze dieses Halsband zu fünfzehnmal hunderttausend Livres, ist es nicht so?«

      »Ich läugne es nicht,« erwiderte der König.

      »Ich weigere mich, an meinen Hals anderthalb Millionen zu hängen, während die Cassen des Königs leer sind, während der König genöthigt ist, Unterstützungen abzulehnen und zu den Armen zu sagen: Ich habe kein

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