Das Halsband der Königin Denkwürdigkeiten eines Arztes 2. Александр Дюма

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Das Halsband der Königin Denkwürdigkeiten eines Arztes 2 - Александр Дюма

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Schalen von vergoldetem Kupfer.

      Unter Seufzern wieder angefacht, hatte sich das Feuer in Kohlenglut und dann in Asche verwandelt. Es herrschte eine africanische Hitze in den zwei Zimmern.

      Die alte Dienerin, die sich aufgeputzt hatte, brummte und beklagte ihre Haube mit den anspruchsvollen Bändern, deren Knoten, die sich mit ihrem Kopfe beugten, wenn sie vor ihrer Kerze im Vorzimmer entschlief, nicht unberührt, sei es von den Beleckungen der Flamme, sei es von den Angriffen des flüssigen Wachses, wieder in die Höhe kamen.

      Um halb ein Uhr stand Jeanne ganz wüthend von ihrem Lehnstuhle auf, den sie mehr als hundertmal am Abend verlassen hatte, um das Fenster zu öffnen und ihre Blicke in die Tiefen der Straßen zu tauchen.

      Das Quartier war ruhig, wie vor der Erschaffung der Welt.

      Sie ließ sich entkleiden, schlug das Abendbrod aus und entließ die Alte, deren Fragen ihr lästig zu werden anfingen.

      Und allein, inmitten ihrer seidenen Tapeten, unter ihren schönen Vorhängen, in ihrem vortrefflichen Bett, schlief sie nicht besser, als am Tage vorher, denn am vorhergehenden Tage war ihre Sorglosigkeit glücklicher, sie entsprang aus der Hoffnung.

      Doch indem sie sich dem schlimmen Geschick entgegen wandte, indem sie sich gegen dasselbe anstemmte, fand Jeanne eine Entschuldigung für den Cardinal.

      Einmal die, daß der Kardinal Großalmosenier sei, daß er tausend Geschäfte habe, welche beunruhigend und folglich viel wichtiger seien als irgend ein Besuch in der Rue Saint-Claude.

      Dann eine andere Entschuldigung:

      Er kennt die kleine Gräfin von Valois nicht, eine sehr tröstliche Entschuldigung für Jeanne. Oh! gewiß, sie würde sich nicht getröstet haben, hätte Herr von Rohan sein Wort nach einem ersten Besuche gebrochen.

      Dieser Grund, den Jeanne sich selbst angab, bedurfte eines Beweises, um ganz gut zu erscheinen.

      Jeanne vermochte sich nicht zu bezwingen; sie sprang ganz weiß in ihrem Nachtgewande aus dem Bett, zündete die Kerzen an der Nachtlampe an und betrachtete sich lange im Spiegel.

      Nach der Prüfung lächelte sie, blies die Lichter aus und legte sich wieder zu Bette.

      Die Entschuldigung war gut.

      XV.

      Der Cardinal von Rohan

      Ohne sich entmuthigen zu lassen, begann Jeanne am andern Tage wieder die Wohnungstoilette und die Frauentoilette.

      Der Spiegel hatte sie belehrt, Herr von Rohan würde kommen, hätte er nur ein wenig von ihr sprechen hören.

      Es schlug sieben Uhr und das Feuer des Salons brannte in seiner ganzen Pracht, als ein Wagen den Abhang der Rue Saint-Claude herabrollte.

      Jeanne hatte noch nicht Zeit gehabt, sich an das Fenster zu stellen und ungeduldig zu werden.

      Aus dem Wagen stieg ein Mann in weitem Ueberrock; sobald die Hausthüre wieder hinter diesem Mann geschlossen war, fuhr der Wagen in eine benachbarte Gasse, um die Rückkehr des Gebieters zu erwarten.

      Bald ertönte die Klingel, und das Herz der Frau von La Mothe schlug so gewaltig, daß man es hätte hören können.

      Aber Jeanne schämte sich, daß sie einer unvernünftigen Gemüthsbewegung nachgab, befahl ihrem Herzen Stillschweigen und legte so gut als möglich eine Stickerei auf dem Tisch, eine neue Composition auf dem Clavier, eine Zeitung auf der Ecke des Kamins zurecht.

      Nach einigen Secunden meldete Clotilde der Frau Gräfin:

      »Die Person, welche vorgestern geschrieben.«

      »Laßt sie eintreten,« erwiderte Jeanne.

      Ein leichter Tritt, krachende Schuhe, ein schöner Mann in Sammet und Seide gekleidet, den Kopf hochtragend und in diesem kleinen Gemach dem Anschein nach mehr als zehn Fuß hoch, dieß war es, was Jeanne wahrnahm, als sie sich zum Empfang erhob.

      Das von der Person beobachtete Incognito hatte sie unangenehm berührt.

      Sie beschloß auch den ganzen Vortheil einer Frau, welche überlegt hat, zu benützen, und fragte mit einer Verbeugung nicht eines Schützlings, sondern einer Beschützerin:

      »Mit wem habe ich die Ehre zu sprechen?«

      Der Prinz schaute die Thüre des Salons an, vor welcher die Alte verschwunden war, und antwortete:

      »Ich bin der Cardinal von Rohan.«

      Was Frau von La Mothe, die sich den Anschein gab, als erröthete sie und als würde sie ganz verwirrt vor lauter Demuth, mit einer Verneigung erwiderte, wie man sie nur vor den Königen macht.

      Dann rückte sie ein Fauteuil vor, und statt sich auf einen Sessel zu setzen, wie die Etikette es verlangt hätte, nahm sie in dem großen Lehnstuhl Platz.

      Als der Cardinal sah, daß man sich's bequem machen konnte, legte er seinen Hut auf den Tisch, schaute Jeanne, die ihn ebenfalls anschaute, in's Gesicht und sagte:

      »Es ist also wahr, Mademoiselle…«

      »Madame,« unterbrach ihn Jeanne.

      »Verzeihen Sie … Ich vergaß … Es ist also wahr, Madame.«

      »Mein Mann nennt sich Graf von La Mothe, Monseigneur.«

      »Richtig, richtig, Gendarme des Königs oder der Königin.«

      »Ja, Monseigneur.«

      »Und Sie, Madame, Sie sind eine geborene Valois?«

      »Valois, ja, Monseigneur.«

      »Ein großer Name,« sprach der Cardinal, die Beine kreuzend, »ein seltener, erloschener Name.«

      Jeanne errieth den Zweifel des Kardinals.

      »Erloschen,« sagte sie, »nein, Monseigneur, da ich ihn führe und einen Bruder habe, der Baron Valois ist.«

      »Anerkannt?«

      »Es bedarf keiner Anerkennung, Monseigneur; mag mein Bruder reich oder arm sein, er wird darum nicht minder das sein, als was er geboren ist, Baron von Valois.«

      »Madame, ich bitte, erzählen Sie mir ein wenig diese Erbschaft. Sie interessiren mich, ich liebe die Wappenkunst.«

      Jeanne erzählte einfach, nachlässig, was der Leser schon weiß.

      Der Cardinal horchte und schaute.

      Er gab sich nicht die Mühe, seine Eindrücke zu verbergen. Wozu? er glaubte weder an das Verdienst noch an den Stand von Jeanne; er sah sie hübsch, arm; er schaute, das war genug.

      Jeanne, welche Alles bemerkte, errieth den schlimmen Gedanken des zukünftigen Protectors.

      »Somit sind Sie wirklich unglücklich gewesen?« sagte Herr von Rohan mit gleichgültigem Wesen.

      »Ich beklage mich nicht, Monseigneur.«

      »Man hat mir in der That die Schwierigkeiten Ihrer Lage bedeutend übertrieben.«

      Er

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