Der Bastard von Mauléon. Александр Дюма

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bastard von Mauléon - Александр Дюма страница 41

Der Bastard von Mauléon - Александр Дюма

Скачать книгу

haben.«

      »Dies Alles wird schön und gut sein, wenn ich meine Sendung erfüllt habe,« erwiderte Agenor, »dann mag geschehen, was Gott gefällt; doch mittlerweile möge es ihm gefallen, daß uns nichts begegne.«

      So durchzogen sie, ohne auf ein Hinderniß zu stoßen, das Roussillon, das Languedoc, das Dauphiné, das Lyonnais und gelangten bis Chalon-sur-Saone. Daß sie so ungestraft ihres Weges zogen, war ihr Verderben: überzeugt, so nahe am Hasen würde ihnen nichts mehr begegnen, wagten sie es, eine Nacht zu reisen, und am Morgen nach dieser Nacht geriethen sie in einen so zahlreichen und so gut gestellten Hinterhalt, daß kein Widerstand möglich war; der kluge Musaron legte auch seine Hand auf den Arm seines Herrn, in dem Augenblick, wo dieser unbedachtsamer Weise vom Leder ziehen wollte, und so wurden sie ohne Schwertstreich gefangen genommen. Was sie am meisten befürchtet, ober was vielmehr der Ritter am meisten befürchtet hatte, begegnete ihnen; Musaron und er waren in der Gewalt eines Compagnie – Kapitäns, des Messire Hugo von Caverley, eines Engländers der Geburt, eines Juden dem Geiste, eines Arabers dem Charakter, eines Navarresen der Schlauheit und über Allem beinahe eines Aussätzigen dem Leibe nach, denn er hatte, wie er sagte, den Krieg in so heißen Ländern mitgemacht, daß er zu sehr an die Wärme gewöhnt worden war, um seine Rüstung und seine eisernen Handschuhe ablegen zu können.

      Was seine Verleumder betrifft, und der Kapitän hatte wie alle Menschen von erhabenem Verdienst deren viele, so behaupteten sie ganz einfach, der Kapitän lege seine Rüstung nicht ab und behalte seine Panzerhandschuhe, um seinen zahlreichen Freunden die Krankheit nicht mitzutheilen, die er aus Italien zurückzubringen das Unglück gehabt habe.

      Man führte den Ritter und Musaron unmittelbar vor den Kapitän. Es war dies ein schlauer Bursche, der Alles selbst sehen und fragen wollte, denn er sagte immer, in diesen gefährlichen Zeiten könnten seine Leute einen als Bauern verkleideten Prinzen entlassen, wodurch er eine Gelegenheit, sein Glück zu machen, verlieren würde.

      In einem Augenblick war er vertraut mit den Angelegenheiten von Mauléon, wohl verstanden mit denjenigen Angelegenheiten, welche sich zugestehen ließen; daß Anfangs von der Sendung der Königin Blanche nicht die Rede war, versteht sich von selbst. Man sprach hauptsächlich vom Lösegeld.

      »Entschuldigt mich,« sagte Cuverley, »ich war hier am Wege wie die Spinne unter einem Balken. Ich erwartete irgend Jemand oder irgend Etwas, Ihr kamet, und ich nahm Euch fest; doch ohne eine böse Absicht gegen Euch; ach! seit König Karl V. Regent ist, nämlich seit dem Ende des Krieges gewinnen wir unseren Lebensunterhalt nicht mehr. Ihr seid ein sehr artiger Cavalier, und ich ließe Euch mit aller Höflichkeit gehen, wenn wir in gewöhnlichen Zeiten lebten, aber seht Ihr, in der Zeit der Hungersnoth liest man die Krümchen auf.«

      »Hier sind die meinigen,« erwiderte der Ritter, indem er dem Parteigänger den Grund seiner Börse zeigte. »Ich schwöre Euch nun bei Gott und bei dem Antheil, den er mir, wie ich hoffe, am Paradies geben wird, daß ich weder in Ländereien, noch in Geld, noch in sonstigen Dingen etwas Anderes besitze. Wozu sollte ich Euch also nützen? Laßt mich gehen.«

      »Einmal, mein junger Freund,« entgegnete der Kapitän Caverley, während er die kräftige Gestalt und die martialische Miene des Ritters prüfend betrachtete, »einmal würdet Ihr dazu dienen, eine herrliche Wirkung in der ersten Reihe unserer Compagnie hervorzubringen, sodann habt Ihr Euer Pferd, Euren Knappen, doch das ist noch nicht Alles, was aus Euch einen kostbaren Fang für mich macht.«

      »Welcher unglückliche Umstand verleiht mir denn einen so großen Werth in Euren Augen?« fragte Agenor.

      »Ihr seid Ritter, nicht wahr?«

      »Ja, und zwar in Narbonne von einem der ersten Fürsten der Christenheit bewehrt.«

      »Ihr bleibt also ein kostbarer Geißel für mich, da Ihr zugesteht, daß Ihr Ritter seid.«

      »Ein Geißel?«

      »Allerdings; Karl V. nehme einen von meinen Leuten, einen von meinen Lieutenants, und wolle ihn am ersten Baum aufknüpfen lassen; ich drohe ihm. Euch aufknüpfen zu lassen, und das hält ihn zurück. Läßt er ihn trotz dieser Drohung wirklich aufknüpfen, so lasse ich Euch auch aufknüpfen, und es ist ihm peinlich, daß man einen Edelmann gehenkt hat. Doch verzeiht,« fügte Caverley bei, »ich sehe hier an Eurer Hand ein Juwel, das ich nicht bemerkt hatte. . . etwas wie einen Ring. Teufel! zeigt mir das doch einmal, Ritter. Ich bin ein Liebhaber von gut gearbeiteten Dingen, besonders wenn die Kostbarkeit des Stoffes den Werth der Arbeit erhöht,«

      Mauléon erkannte nun leicht, mit wem er es zu thun hatte. Der Kapitän Caverley war einer von den Bandenanführern; er hatte sich zum Räuberhauptmann gemacht, weil er, wie er selbst sagte, sein Soldatengewerbe auf eine ehrliche Weise fortsetzend nichts mehr zu thun wußte.

      »Kapitän,« sprach Agenor, seine Hund zurückziehend, »achtet Ihr etwas auf der Welt?«

      »Alles, wovor ich Furcht habe,« antwortete der Condottiere. »Doch es ist wahr, ich habe vor nichts Furcht.«

      «Das ist ärgerlich,« sagte Agenor mit kaltem Tone, »sonst wäre dieser Ring von einem Werthe von . . .«

      »Von dreihundert Livres dem Goldgewichte nach, und die Fason nicht zu rechnen,« unterbrach ihn der Kapitän, indem er einen einfachen Blick auf das Juwel warf.

      »Nun wohl! dieser Ring, Kapitän, der Eurem eigenen Zugeständniß nach dreihundert Livres werth ist, würde Euch, wenn Ihr etwas gefürchtet hättet, tausend eingetragen haben.«

      »Wie so? sprecht, mein junger Freund, man lernt in jedem Alter, und ich belehre mich gerne.«

      »Habt Ihr wenigstens ein Wort, Kapitän?«

      »Ich glaube, daß ich früher eines hatte; doch dadurch, daß ich es oft gegeben, habe ich keines mehr.«

      »Ihr traut aber mindestens dem von Anderen, welche, da sie es nie gegeben, das ihrige noch haben?«

      »Ich würde nur dem eines einzigen Menschen trauen, und Ihr seid dieser Mensch nicht, Ritter,«

      »Wer ist es denn?«

      »Messire Bertrand Duguesclin. Doch würde Messire Duguesclin für Euch gut stehen?«

      »Ich kenne ihn nicht, wenigstens nicht persönlich; aber so fremd er mir auch ist, – wenn Ihr mich gehen laßt, wohin ich nothwendig gehen muß, wenn Ihr mich diesen Ring an seine Bestimmung übergeben laßt, verspreche ich Euch im Namen von Messire Duguesclin selbst, nicht tausend Livres, sondern tausend Goldthaler.«

      »Ich will lieber in baarem Geld die drei hundert Livres, die der Ring werth ist,« sagte Caverley lachend, und er streckte die Hand gegen Agenor aus.

      Der Ritter wich rasch bis zu dem Fenster zurück, das aus den Fluß ging, und sprach, indem er den Ring von seinem Finger zog und die Hand über die Saone ausstreckte: »Dieser Ring ist der der Königin Blanche von Castilien, und ich überbringe ihn dem König von Frankreich. Wenn Du mir Dein Wort gibst, daß Du mich gehen lassest, und ich traue ihm, so verspreche ich Dir tausend Goldthaler. Weigerst Du Dich, so werfe ich den Ring in den Fluß, und Du verlierst Ring und Lösegeld.«

      »Ja, aber ich behalte Dich und lasse Dich hängen.«

      »Was eine geringe Entschädigung für einen Rechner ist, wie Du bist; und zum Beweis, daß Du meinen Tod nicht zu tausend Thaler anschlägst, dient, daß Du nicht nein sagst.«

      »Ich sage nicht nein, weil. . .«

      »Weil Du Furcht hast, Kapitän; sage nein, und der Ring ist verloren und Du lassest mich

Скачать книгу