Der Chevalier von Maison-Rouge. Александр Дюма

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Chevalier von Maison-Rouge - Александр Дюма страница 5

Der Chevalier von Maison-Rouge - Александр Дюма

Скачать книгу

von einer bevorstehenden Metzelei, und man glaubte, diese Metzelei beginne. Es öffneten sich nur zwei oder drei Fenster, um sich sogleich wieder zu schließen.

      Minder zahlreich und minder gut bewaffnet, wurden die Freiwilligen in einem Augenblick kampfunfähig macht. Zwei von ihnen waren schwer verwundet, vier Andere, jeder mit einem Bajonnet auf der Brust, gleichsam an die Wand geklebt.

      »So ist es gut,« sprach Lorin, »ich hoffe, Ihr werdet nun sanft sein, wie die Lämmer Dich, Bürger Maurice, Dich beauftrage ich, diese Frau auf den Posten des Stadthauses zu führen. Du begreifst, daß Du für sie verantwortlich bist.«

      »Ja,« erwiderte Maurice, und fügte dann leise bei:

      »Und das Losungswort?«

      »Oh! Teufel,« versetzte Lorin, sich hinter dem Ohre kratzend, »das Losungswort. . . es ist . . .«

      »Befürchtest Du etwa, ich könnte einen schlechten Gebrauch davon machen?«

      »Oh! meiner Treue, mache einen Gebrauch davon, welchen Du willst, das ist Deine Sache.«

      »Du sagst also?«

      »Ich sage, daß ich es Dir sogleich nennen will; doch zuerst laß mich diese Bursche wegschaffen. Dann wäre es mir nicht unangenehm, Dir, ehe ich von Dir gehe, mit ein paar Worten einen guten Rath zu geben.«

      »Es sei, ich werde Dich erwarten.«

      Lorin kehrte zu den Freiwilligen zurück, welche die Nationalgarden immer noch im Respect erhielten,

      »Nun,« sagte er, »habt Ihr genug?«

      »Ja, Hund von einem Girondisten,« erwiderte der Anführer.

      »Du täuschest Dich, mein Freund,« sprach Lorin voll Ruhe, »wir sind bessere Sans-culottes als Du, in Betracht, daß wir zu dem Club der Thermopylen gehören, dessen Vaterlandsliebe man hoffentlich nicht in Zweifel ziehen wird. Laßt die Bürger gehen,« fuhr Lorin fort, »sie ziehen nichts in Zweifel.«

      »Es ist darum nicht minder wahr, daß diese Frau eine Verdächtige ist. . .«

      »Wenn sie eine Verdächtige wäre, so würde sie sich während der Schlacht geflüchtet haben, statt zu warten, wie Du siehst, bis die Schlacht beendigt war.«

      »He,« rief einer von den Freiwilligen, »was der Bürger da sagt, ist ziemlich richtig.«

      »Uebrigens werden wir es erfahren, da sie mein Freund auf den Posten führt, während wir aus die Gesundheit der Nation trinken gehen.«

      »Wir gehen trinken?« fragte der Anführer.

      »Gewiß, ich habe gewaltig Durst, und ich kenne eine hübsche Schenke an der Ecke der Rue Thomas du Louvre!«

      »Ei! warum sagst Du das nicht sogleich? Es ärgert ms, daß wir an Deinem Patriotismus gezweifelt haben; und zum Beweis, umarmen wir uns im Namen der Nation und des Gesetzes.«

      Und die Freiwilligen und die Nationalgarden umarmten sich voll Begeisterung. In jener Zeit übte man ebenso gern die Umhalsung, als die Enthalsung.

      »Vorwärts, Freunde,« riefen nun die zwei vereinigten Truppen, »an die Ecke der Rue Thomas du Louvre.«

      »Und wir!« sagten die Verwundeten mit kläglicher Stimme, »wird man uns hier zurücklassen?«

      »Oh! ja wohl, zurücklassen!« sagte Lorin; »Brave zurücklassen, welche für das Vaterland kämpfend gefallen sind, es ist wahr, gegen Patrioten kämpfend, doch aus Irrthum, das ist abermals wahr; man wird Euch Tragbahren schicken. Mittlerweile singt die Marseillaise, das wird Euch zerstreuen.

      »Allez enfants de la patrie,

      Le jour de gloire est arrive«

      Dann näherte er sich Maurice, der mit seiner Unbekannten an der Ecke der Rue du Coq stehen blieb, während die Nationalgarden und die Freiwilligen Arm in Arm nach der Place du Palais-Egalité hinausgingen, und sagte:

      »Maurice, ich habe Dir einen Rath versprochen, höre ihn, Komm lieber mit uns, als daß Du Dich gefährdest, indem Du die Bürgerin beschützest, die mir allerdings reizend vorkommt, aber darum nur um so verdächtiger ist, denn die reizenden Frauen, welche um Mitternacht in den Straßen umherlaufen. . .«

      »Mein Herr,« versetzte die Unbekannte, »ich bitte Sie beurtheilen Sie mich nicht nach dem Anschein.«

      »Vor Allem sagen Sie: mein Herr, was ein großer Fehler ist, hörst Du, Bürgerin? Oh! nun sage ich selbst Sie.«

      »Ja, ja, Bürger, laß Deinen Freund seine gute Handlung vollenden.«

      »Wie dies?«

      »Dadurch, daß er mich bis in meine Wohnung zurückführt und mich den ganzen Weg entlang beschützt.«

      »Maurice, Maurice,« versetzte Lorin, »Du gefährdest Dich furchtbar.«

      »Ich weiß es wohl,« antwortete der junge Mann; »doch was willst Du? wenn ich die arme Frau verlasse, wird sie aus jedem Schritt von Patrouillen festgenommen werden.«

      »Oh! ja, ja, während ich mit Ihnen, mein Herr, während ich mit Dir, Bürger, will ich sagen, gerettet bin.«

      »Du hörst es, gerettet!« sprach Lorin. »Sie läuft also große Gefahr?«

      »Höre, mein lieber Lorin,« entgegnet Maurice, »wir wollen gerecht sein. Es ist eine gute Patriotin oder eine Aristokratin. Ist es eine Aristokratin, so hatten wir Unrecht, sie zu beschützen; ist es eine gute Patriotin, so entspricht es unserer Pflicht, sie zu behüten.«

      »Verzeih, verzeih, lieber Freund, es thut mir leid für Aristoteles; doch Deine Logik ist albern. Du bist wie derjenige, welcher sagte:

      »Iris stahl mir die Vernunft,

      Fordert Weisheit dann von mir.«

      »Höre Lorin,« sprach Maurice, »ich bitte Dich, laß Dorat, Parny, Gentil-Bernard ruhen. Sprechen wir im Ernste: willst Du mir das Losungswort geben oder nicht geben?«

      »Das heißt, Maurice, Du versetzt mich in die Nothwendigkeit, meine Pflicht meinem Freunde, oder meinem Freund meiner Pflicht zu opfern. Ich befürchte aber sehr, Maurice, die Pflicht wird geopfert werden.«

      »Entschließe Dich zu dem Einen oder zu dem Andern, mein Freund. Doch im Namen des Himmels, entschließe Dich aus der Stelle.«

      »Du wirft keinen Mißbrauch davon machen?«

      »Ich verspreche es Dir.«

      »Das ist nicht genug; schwöre!«

      »Aus was?«

      »Schwöre auf den Altar des Vaterlands.«

      Lorin nahm seinen Hut ab, streckte ihn gegen Maurice auf der Seite der Cocarde aus, und Maurice, der die Sache ganz einfach fand, leistete, ohne zu lachen, den verlangten Eid auf den improvisirten Altar.

      »Uno nun,« sagte Lorin, »und nun höre das Losungswort: Gallien und Lucretia. Vielleicht begegnen Dir einige, die Dir sagen wie mir: Gallien und Lucretia; bah! laß es gut sein, das ist immer noch römisch.«

      »Bürgerin,« sprach Maurice, »nun bin ich zu Ihren

Скачать книгу