Der Frauenkrieg. Александр Дюма

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Frauenkrieg - Александр Дюма страница 3

Der Frauenkrieg - Александр Дюма

Скачать книгу

wohl, dort findet sich einer wie durch ein Zauberwerk.«

      »Es ist der meines Vetters, des Fährmannes von Ison,« sprach der Fischer, den diese Vorbereitungen ungemein zu interessieren schienen, während er jedoch zitterte, es könnte ein Seetreffen an Bord seiner Schaluppe und der seines Vetters stattfinden.

      »Gut, der Blaumantel schifft sich eine,« sagte Ferguzon; »meiner Treue allein, streng nach den Bedingungen des Vertrages.«

      »Wir wollen ihn nicht warten lassen,« versetzte der Fremde, sprang ebenfalls in das Schiff und machte dem Fischer ein Zeichen, sich an seinen Posten zu begeben.

      »Wohl aufgepasst, Roland!« rief Ferguzon, zu seinen klugen Ermahnungen zurückkehrend: »der Fluß ist breit. Nahe Dich nicht zu sehr dem entgegengesetzten Ufer, denn Du könntest eine Ladung von ihren Musketen bekommen, die wir nicht zurückzugeben vermöchten. Halte Dich, wenn es möglich ist, diesseits der Abgrenzungslinie.«

      Derjenige, welchen Ferguzon bald Roland, bald Cauvignac genannt hatte und der auf diese beiden Namen antwortete, ohne Zweifel, weil der eine sein Taufname, der andere sein Familienname oder sein Kriegsname war, machte ein Zeichen mit dem Kopf.

      »Du hast nichts zu befürchten,« sprach er, »ich dachte so eben daran: Unklugheiten zu begehen ist gut für diejenigen, welche nichts einzusetzen haben. Aber die Angelegenheit ist zu vortheilhaft, als daß ich alberner Weise den Verlust der Frucht wagen sollte. Wird eine Unklugheit bei dieser Gelegenheit begangen, so geschieht es nicht von meiner Seite. Vorwärts, Schiffer!«

      Der Fischer band sein Seil los, stieß seinen langen Bootshaken in die Erde, und die Barke fing an sich vom Ufer zu entfernen; zu gleicher Zeit ging die Schaluppe des Fährmannes von Ison vom entgegengesetzten Ufer ab.

      In der Mitte des Flusses war eine kleine Verpfählung, die sich drei Fuß über das Wasser erhob, und darüber wehte eine weiße Fahne, welche den langen Transportschiffen, die auf der Dordogne herabkamen, eine gefährliche Felsbank andeutete. Bei niedrigem Wasserstande konnte man sogar die Oberfläche dieser Felsen schwarz und glatt über dem Strome sehen; in diesem Augenblicke aber, wo die Dordogne voll war, deuteten nur die kleine Fahne und ein leichtes Strudeln des Wassers die Gegenwart der Klippen an.

      Die zwei Ruderer begriffen ohne Zweifel, daß hier die Zusammenkunft der Parlamentäre stattfinden konnte, und lenkten ihre Fahrzeug deshalb in dieser Richtung. Der Fährmann von Ison kam zuerst an Ort und Stelle und band auf Befehl seines Passagiers sein Schiff an einen von den Ringen der Verpfählung.

      In diesem Augenblick wandte sich der Fischer, welcher vom entgegengesetzten Ufer abgefahren war, nach seinem Reisenden um in der Absicht, dessen Befehle einzuholen; er war aber nicht wenig erstaunt, als er in seiner Barke nur einen verlarvten und in seinen Mantel eingewickelten Menschen fand.

      Die Angst, welche ihn nie verlassen hatte, verdoppelte sich jetzt und er fragte nur stammelnd die fremde Person um ihre Befehle.

      »Binde Deinen Kahn an dieses Holz an,« sprach Cauvignac, die Hand nach einem von den Pfählen ausstreckend, »so nahe als möglich zu dem Schiffe jenes Herrn.«

      Und seine andeutende Hand ging zu dem Herrn über, den der Fährmann von Ison gebracht hatte.

      Der Ruderer gehorchte und durch die Strömung Bord an Bord gelegt, erlaubten die Barken den zwei Bevollmächtigten, folgende Unterredung zu eröffnen.

      II

      »Wie? Ihr seid verlarvt, mein Herr?« fragte zugleich erstaunt und trotzig der mit dem Fährmann von Ison angekommene, ein dicker Mann von ungefähr fünfundfünfzig bis achtundfünfzig Jahren, mit finsteren, starren Auge, dem eines Raubvogels ähnlich, mit grauwerdendem Schnurrbarte und Kinnbarte, der, wenn er keine Maske vorgenommen, wenigstens seine Haare und sein Gesicht so gut als möglich unter einem betressten Hute und seine Kleider und seinen Körper unter einem langen blauen Mantel verborgen hatte.

      Die Person näher betrachtend, welche ihn angeredet hatte, konnte sich Cauvignac nicht enthalten, sein Erstaunen durch eine unwillkürliche Bewegung zu verrathen.

      »Nun, mein Herr?« fragte der alte Edelmann »was habt Ihre?»

      »Nichts, mein Herr; ich hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Aber ich glaube, Ihr erwiest mir die Ehre, das Wort an mich zu richten; was sagtet ihr?»

      »Ich fragte, warum Ihr verlarvt wäret?»

      »Die Frage ist freimüthig und ich beantworte sie mit derselben Freimüthigkeit: ich habe mich verlarvt, um mein Gesicht zu verbergen.«

      »Ich kenne es also?«

      »Ich glaube nicht; aber hättet Ihr es einmal gesehen, so könntet Ihr es später wiedererkennen, was wenigstens meiner Meinung nach, völlig unnütz ist.«

      »Ihr seid offen, mein Herr.«

      »Ja, wenn mir meine Offenheit keinen Schaden bringen kann.«

      »Und diese Offenherzigkeit geht so weit, daß Ihr die Geheimnisse Anderer enthüllt?«

      »Ja, wenn mir diese Enthüllung etwas einbringen kann.«

      »Ihr treibt ein sonderbares Geschäft.«

      »Den Teufel, man thut, was man kann, mein Herr. Ich bin nach und nach Advocat, Arzt, Soldat und Parteigänger gewesen. Ihr seht, daß es mir nicht an Gewerben fehlt.«

      »Und was seid Ihr gegenwärtig?«

      »Ich bin Euer Diener,« sprach der junge Mann und verbeugte sich mit geheuchelter Ehrfurcht.

      »Habt Ihr den fraglichen Brief?«

      »Habt Ihr das verlangte Blanquett?«

      »Hier ist es.«

      »Wollen wir austauschen?«

      »Noch einen Augenblick, mein Herr; Eure Rede gefällt mir, und ich wünschte dieses Vergnügen nicht sobald zu verlieren.«

      »Meine Rede gehört, wie ich selbst, ganz Euch; plaudern wir also, wenn es Euch angenehm ist.«

      »Wollt Ihr, daß ich in Euren Nachen hinüberkomme, oder zieht Ihr es vor, in den meinigen zu steigen, damit wir in dem frei bleibenden Schiffe unsere Ruderer entfernt von uns halten können.«

      »Unnöthig, mein Herr, Ihr sprecht ohne Zweifel eine fremde Sprache?«

      »Ich spreche Spanisch.«

      »Ich auch, plaudern wir also in dieser Sprache, wenn es Euch beliebt.«

      »Vortrefflich! Welcher Grund,« fuhr der Edelmann fort, indem er sich von diesem Augenblicke an des verabredeten Idioms bediente, »welcher Grund bewog Euch, den Herzog von Epernon die untreue der fraglichen Dame zu enthüllen?«

      »Ich wollte diesem würdigen Herrn einen Dienst leisten und mich bei ihm in Gunst setzen.«

      »Ihr grollt also Fräulein von Lartigues?«

      »Ich? ganz im Gegentheil, ich habe sogar, ich muß es gestehen, einige Verbindlichkeiten gegen sie, und es würde mir sehr leid thun, wenn ihr Unglück widerführe.«

      »Ihr habt also den Herrn Baron von Canolles zum Feinde?«

      »Ich habe ihn nie gesehen, ich kenne ihn nur dem Rufe nach, und es ist nicht zu leugnen,

Скачать книгу