Der Graf von Bragelonne. Александр Дюма

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Der Graf von Bragelonne - Александр Дюма

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dies?«

      »Weil die Herren von Eurer Armee, indem sie meine Barke am Kabel, das ihre Pferde zogen, den Fluß hinauffahren ließen, dieselbe ein wenig an den Felsen des Users zerrissen, so daß ich wenigstens zwei Fuß Wasser in meinem Raum habe.«

      »Ein Grund mehr, daß Du Dein Fahrzeug überwachst, wie mir scheint.«

      »Mylord, ich bin ganz zu Euren Befehlen,« sagte der Fischer. »Ich will meine Körbe ausladen, wo Ihr wollt; dann werdet Ihr mich bezahlen, wenn es Euch beliebt; Ihr werdet mich zurückschicken, wenn es Euch genehm ist. Ihr seht, daß sich leicht mit mir leben läßt.«

      »Ja, ja, Du bist ein guter Teufel,« erwiederte Monk, dessen forschender Blick nicht den geringsten Schatten in dem durchsichtigen Auge des Fischers hatte finden können. »Hollah! Digby.«

      Es erschien ein Adjutant.

      »Ihr werdet diesen würdigen Burschen und seine Gefährten zu den kleinen Zelten der Marketender vor den Sümpfen führen; auf diese Art sind sie ganz in der Nähe ihrer Barke und brauchen doch nicht diese Nacht im Wasser zu schlafen. Was gibt es, Spithead?«

      Spithead war der Sergent, von dem Monk ein Stück Tabak zum Abendbrot, entlehnt hatte.

      Spithead antwortete, als er in das Zelt des Generals eintrat, ohne gerufen zu sein, auf die Frage von Monk:

      »Mylord, ein französischer Cavalier ist so eben bei den Vorposten erschienen und verlangt mit Eurer Herrlichkeit zu sprechen.«

      Dies wurde, wohl verstanden, in englischer Sprache gesagt.

      Aber obgleich es in dieser Sprache gesprochen wurde, machte doch der Fischer eine leichte Bewegung, welche Monk, mit seinem Sergenten beschäftigt, nicht bemerkte.

      »Und wer ist dieser Cavalier?» fragte Monk.

      »Mylord,« antwortete Spithead, »er hat es mir gesagt, doch diese verteufelten französischen Namen sind für eine schottische Kehle so schwer auszusprechen, daß ich es nicht behalten konnte. Uebrigens ist dieser Cavalier, wie mir die Wachen gesagt haben, derselbe, der sich gestern auf der Etape eingefunden hat und den Eure Herrlichkeit nicht empfangen wollte.«

      »Es ist wahr» ich hatte meine Officiere zu einer Berathung versammelt.«

      »Was bestimmt Mylord in Betreff dieses Cavaliers?«

      »Man führe ihn hierher.«

      »Soll man Vorsichtsmaßregeln nehmen?«

      »Welche?«

      »Ihm zum Beispiel die Augen verbinden?’’

      »Wozu? Er wird nichts sehen, als was man nach meinem Willen sehen soll, nämlich daß ich elftausend Brave um mich habe, die nichts Anderes verlangen, als sich zu Ehren des Parlaments, Schottlands und Englands zu erwürgen.«

      »Und dieser Mann, Mylord?« sagte Spithead auf den Fischer deutend, der während dieses Gesprächs unbeweglich wie ein Mensch, welcher sieht, aber nicht begreift, stehen geblieben war.

      »Ah! es ist wahr,« versetzte Monk.

      Dann sich gegen den Fischer umwendend, sprach er:

      »Auf Wiedersehen, mein Braver; ich habe ein Lager für Dich gewählt. Digby, führt ihn. Sei unbesorgt, man wird Dir Dein Geld sogleich schicken.«

      »Ich danke, Mylord,« sagte der Fischer.

      Und nachdem er sich verbeugt hatte, ging er mit Digby ab.

      Hundert Schritte vom Zelt fand er seine Kameraden wieder, welche unter sich mit einer Zungenfertigkeit flüsterten, die nicht ganz von Unruhe frei zu sein schien, doch er machte ihnen ein Zeichen, das sie wohl beruhigte.

      »Hollah, Ihr Leute!« rief der Patron, »kommt hierher: Seine Herrlichkeit der General Monk ist so großmüthig, uns unsere Fische zu bezahlen und uns Gastfreundschaft für diese Nacht zu gewähren.«

      Die Fischer sammelten sich um ihren Anführer, und geleitet von Digby, begab sich die kleine Truppe nach dem ihr angewiesenen Posten.

      Während sie so fortwanderten, kamen die Fischer in der Dunkelheit an der Wache vorüber, die den französischen Cavalier zum General Monk führte.

      Dieser Cavalier war zu Pferde und in einen weiten Mantel gehüllt, weshalb ihn der Patron nicht sehen konnte, so groß auch seine Neugierde zu sein schien. Der Cavalier aber, der nicht wußte, daß er so nahe an Landsleuten vorüberkam, schenkte der kleinen Truppe nicht die geringste Aufmerksamkeit.

      Der Adjutant quartierte seine Gäste in einem ziemlich reinlichen Zelte ein, das eine irische Marketenderin verlassen mußte, welche die Nacht zubringen konnte, wo sie mit ihren sechs Kindern Platz fand. Ein großes Feuer brannte vor diesem Zell und warf sein purpurnes Licht auf die mit Gras bewachsenen Wasserlachen des Sumpfes, den ein frischer Abendwind runzelte. Als die Einquartierung geschehen war, wünschte der Adjutant den Matrosen eine gute Nacht, indem er ihnen bemerkte, man sehe von der Schwelle des Zeltes aus die Masten der Barke, die sich auf der Tweed schaukle, was zum Beweis diene, daß sie noch nicht untergesunken sei.

      Dieser Anblick schien den Patron der Fischer unendlich zu erfreuen.

       X.

      Der Schatz

      Der französische Edelmann, den Spithead Monk gemeldet hatte, und der so gut in seinen Mantel gehüllt an dem Fischer vorübergeritten war, welcher aus dem Zelt des Generals fünf Minuten, ehe er eintrat, herauskam, der französische Edelmann, sagen wir, zog durch die verschiedenen Posten, ohne im Geringsten umherzuschauen, aus Furcht, indiscret zu sein. Man führte ihn, dem Befehl gemäß, in das Zelt des General Monk. Der Cavalier blieb allein in dem Vorzimmer, das vor dem Zelt kam, und wartete hier auf Monk, der, um zu erscheinen, nur so lange zögerte, als er brauchte, um die Meldung seiner Leute zu hören und durch die leinene Scheidewand das Gesicht desjenigen zu studiren, welcher um eine Unterredung bat.

      Ohne Zweifel bestätigte die Meldung der Leute, welche den französischen Cavalier begleitet hatten, die Discretion, mit der er zu Werk gegangen war, denn der erste Eindruck, den auf den Fremden der Empfang machte, der ihm von Seiten des Generals zu Theil wurde, war viel günstiger, als er in einem solchen Augenblick und von einem so argwöhnischen Mann erwartet hatte. Nichtsdestoweniger heftete Monk seiner Gewohnheit gemäß, als er sich dem Fremden gegenüber fand, auf diesen seine durchdringenden Blicke, welche der Fremde, ohne in Verlegenheit zu gerathen oder unruhig zu werden, aushielt. Nach Verlauf von einigen Secunden bedeutete der General durch eine Geberde der Hand und des Kopfes, daß er warte.

      »Mylord,« sprach der Cavalier in vortrefflichem Englisch, »ich habe Eure Ehren um eine Unterredung in einer sehr wichtigen Angelegenheit bitten lassen.«

      »Mein Herr,« erwiederte Monk französisch, »Ihr sprecht unsere Sprache sehr rein für einen Sohn des Festlands. Ich bitte Euch um Verzeihung, denn ohne Zweifel ist meine Frage unbescheiden, sprecht Ihr das Französische mit derselben Reinheit?«

      »Ihr dürft Euch nicht darüber wundern, Mylord, daß ich das Englische ziemlich geläufig spreche; ich habe in meiner Jugend in England gewohnt und seitdem zwei Reisen in diesem Land gemacht.«

      Diese Worte wurden französisch gesprochen, und zwar mit einer Sprachreinheit, welche nicht nur einen Franzosen, sondern sogar einen Franzosen aus der Gegend von Tours bezeichnete.

      »Und

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