La San Felice Band 8. Александр Дюма

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу La San Felice Band 8 - Александр Дюма страница 6

La San Felice Band 8 - Александр Дюма

Скачать книгу

auf dem Castello Capuana und auf dem Albergo dei Poveri die dreifarbige Fahne auf.

      Wie wir bereits gesagt, war ungefähr ein Drittheil der Stadt in ihrer Gewalt.

      Es ward Befehl gegeben, die ganze Nacht unter den Waffen zu bleiben, die Positionen gut zu bewachen und den Kampf bei Tagesanbruch wieder aufzunehmen.

       Viertes Capitel.

      Dritter Tag

      Wenn der Befehl, die ganze Nacht unter den Waffen zu bleiben, von dem Obergeneral auch nicht gegeben worden wäre, so hätte doch schon die Sorge für ihre eigene Erhaltung die Soldaten gezwungen, die keinen Augenblick wegzulegen.

      Die ganze Nacht hindurch läutete die Sturmglocke auf allen Kirchen in den noch im Besitze der Neapolitaner gebliebenen Theilen der Stadt. Gegen alle Vorposten der Franzosen versuchten die Lazzaroni Angriffe; überall aber wurden sie mit bedeutenden Verlusten zurückgeschlagen.

      Während der Nacht empfing Jeder seinen Schlachtbefehl für den nächstfolgenden Tag.

      Als Salvato dem General meldete, daß er Meister des Castello del Carmine sei, erhielt er für den nächsten Tag Befehl, mit gefälltem Bajonnet und im Sturmschritt den Strand entlang mit den beiden Spitzen seines Corps gegen das Castello Nuovo vorzurücken und dasselbe um jeden Preis zu nehmen, um die Geschütze desselben sofort gegen die Lazzaroni zu kehren, während Monnier, Matthieu Maurice mit dem andern Drittel sich in ihrer Position halten und Kellermann, Dufresse und der Obergeneral sich in der Strada Foria vereinigen und über den Largo delle Pigne bis in die Toledostraße vordringen sollten.

      Gegen zwei Uhr Morgens erschien ein Mann im Bivouac des Obergenerals zu San Giovanni in Carbonara. Trotz der Kleidung eines Bauers aus den Abruzzen erkannte der General doch auf den ersten Blick Hector Caraffa.

      Dieser hatte eben das Castell San Elmo verlassen und kam, um Championnet zu melden, daß das Fort, welches blos noch fünf- bis sechshundert Kugeln abzufeuern habe, seine Munition nicht unnütz habe verwenden wollen. Den nächstfolgenden Tag aber werde sein Geschütz, um den Obergeneral zu unterstützen, im Rücken kämpfen, das heißt alle Lazzaroni, die von vorn angegriffen werden würden, überall, wo es möglich sei, von hinten niederschmettern.

      Seiner Unthätigkeit müde, kam Hector Caraffa nicht blos, um dem General diese Meldung zu machen, sondern auch um an dem Kampfe des eben angebrochenen Tages theilzunehmen.

      Um sieben Uhr schmetterten die Trompeten und wirbelten die Trommeln.

      Salvato hatte während der Nacht Terrain gewonnen. Mit fünfzehnhundert Mann brach er auf das gegebene Signal hinter der Douane hervor und rückte im Sturmschritt gegen das Castello Nuovo.

      In diesem Augenblick kam ihm ein von der Vorsehung gefügter Zufall zu Hilfe.

      Nicolino, welcher sich sehnte, den Angriff seinerseits zu beginnen, spazierte auf den Wällen umher und ermahnte seine Artilleristen, die wenige Munition, welche sie hätten, nützlich zu verwenden.

      Einer, der dreister war als die andern, rief ihn.

      Nicolino ging auf ihn zu.

      »Was willst Du von mir?« fragte er ihn.

      »Sehen Sie die Fahne, welche auf dem Castello Nuovo weht?« hob der Artillerist wieder an.

      »Allerdings sehe ich sie, entgegnete Nicolino, »und ich gestehe, daß sie mir im höchsten Grade zuwider ist.«

      »Wollen Sie mir erlauben, sie zu beseitigen, Herr Commandant?«

      »Womit willst Du das thun?«

      »Mit einer Kugel.«

      »Bist Du wirklich so geschickt?«

      »Ich hoffe es, Herr Commandant.«

      »Wie viel Schüsse verlangt Du?«

      »Drei.«

      »Ich bin es zufrieden, aber ich sage Dir im voraus, wenn Du sie mit drei Schüssen nicht herunter hat, so bekommst Du drei Tage Arrest.«

      »Wenn ich sie nun aber treffe?«

      »Dann bekommst Du zehn Ducaten.«

      »Gut, dann sind wir einig.«

      Der Artillerist richtete sein Geschütz, feuerte es ab und die Kugel ging mitten durch das Tuch der Fahne hindurch.

      »Das war nicht schlecht, sagte Nicolino, »aber es ist nicht genug.«

      »Ich weiß es wohl,« antwortete der Artillerist. »Auch werde ich sogleich versuchen, es noch besser zu machen.«

      Die Kanone ward zum zweiten Mal mit noch größerer Sorgfalt gerichtet als das erste Mal. Der Artillerist sah erst, von welcher Seite der Wind kam, berechnete die, wenn auch unbedeutende Veränderung, welche dieser Hauch der Richtung der Kugel geben könnte, richtete sich empor, bückte sich abermals, veränderte den Zielpunkt seines Geschützes um den hundertsten Theil einer Linie und hielt dann die Lunte auf das Zündloch.

      Ein lauter Knall, welcher den Tumult übertäubte, ließ sich hören und die unten am Fuße der Stange durchschossene Fahne stürzte herab.

      Nicolino klatschte in die Hände und gab, ohne zu ahnen, welchen Einfluß dieser Vorfall haben würde, dem Artilleristen die zehn Ducati, die er ihm versprochen.

      In diesem Augenblick erschien die Spitze von Salvato's Colonne an der Immacolatella.

      Salvato marschierte, wie immer, voran. Er sah die Fahne fallen und obschon er wohl bemerkt hatte, daß ihr Verschwinden durch fremde Einwirkung herbeigeführt worden, rief er:

      »Man senkt die Fahne! Das Fort ergibt sich! Vorwärts, meine Freunde, vorwärts!«

      Und im Sturmschritt eilte er weiter.

      Die Vertheidiger des Castells ihrerseits schrieen, als sie keine Fahne mehr sahen und in der Meinung, man habe sie wirklich freiwillig heruntergenommen, über Verrath. Die Folge hiervon war ein Tumult, während dessen die Vertheidigung erschlaffte.

      Salvato benutzte diese Pause, um die Strada del Piliere im Sturmschritt zu passiren.

      Er schleuderte seine Sapeurs gegen das Thor des Castells und ließ es durch eine Petarde aufsprengen.

      Dann stürzte er in das Innere des Castells und rief:

      »Folgt mir!«

      Zehn Minuten später war das Fort genommen und das Geschütz desselben zwang, indem es den Largo del Castello und den Riesengang bestrich, die Lazzaroni, sich in die, in diese Straßen ausmündenden Seitengassen zu flüchten, in welchen sie durch die Position der Häuser vor den Kugeln geschützt waren.

      Sofort ward die französische dreifarbige Fahne an der Stelle der weißen Fahne aufgepflanzt.

      Eine auf dem höchsten Punkt des Castello Capuana stehende Schildwache übermittelte die Nachricht von der Einnahme des Castells an den General Championnet.

      Die drei Castelle, in deren Triangel die Stadt eingeschlossen ist, waren somit in der Gewalt der Franzosen.

      Als Championnet die Nachricht von der Einnahme des Castells Nuovo erhielt, bewirkte er seine Vereinigung

Скачать книгу