Ich glaub an dich. Gott. Daniel Schneider
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Im Internet findet sich die Idee vom aufgeschobenen Kaffee unter
# 8 ASCHERMITTWOCH
Aschermittwoch ist … wenn sie den Telefonhörer in die Hand nimmt, einmal tief durchatmet, eine Nummer wählt und nach einigen Sekunden zu der Person am anderen Ende der Leitung sagt: „Du?! Es tut mir leid!“
Aschermittwoch ist … wenn er bis in die dritte Etage des Mehrfamilienhauses hochsteigt, die Klingel drückt, einmal tief durchatmet und zu der Person, die die Tür öffnet, sagt: „Du hattest recht! Ich bin ein Idiot!“
Aschermittwoch ist … wenn beiden klar wird, dass es so nicht weitergehen kann, dass etwas passieren muss. Und sie beschließen: Wir werden etwas ändern!
Aschermittwoch tut manchmal weh, ist unheimlich peinlich, trotzdem eine Befreiung und sehr heilsam.
Aschermittwoch bedeutet: in den Spiegel schauen, alle Masken ablegen und ehrlich zu sich selbst sein.
Aschermittwoch bedeutet: nicht sofort weggucken, sondern diese Ehrlichkeit für einen Moment aushalten.
Und genau in diesem Moment möchte ich nicht alleine sein. In diesem Moment brauche ich jemanden, dem ich vertrauen kann. Jemanden, der diesen intimen, persönlichen und verletzlichen Moment nicht ausnutzt, verharmlost oder überspielt. Jemanden, der unter Masken schauen kann.
Und dabei nicht erschrickt, sondern weiterliebt. So jemand ist Gott.
„Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.“
Mahatma Gandhi
# 9 NOTES OF BERLIN
Sie hängen überall rum und sind trotz des digitalen Zeitalters immer noch da. An Ampeln zum Beispiel oder im Hausflur oder am Briefkasten. Zettel mit Nachrichten: „Ich suche eine Wohnung“ oder „Katze entlaufen“ oder „Bitte die Musik etwas leiser stellen, Herr Nachbar!“
Eine Website veröffentlicht Fotos mit solchen Notizen aus Berlin im Internet. „Notes of Berlin“ heißt die Seite. Sehr witzige Zettel … Zum Beispiel klebt vor einer ramponierten Wohnungstür ein Zettel mit dem Hinweis: „Hallo Polizei, bitte nicht mehr die Tür eintreten. Ich habe eine gute Klingel.“ Oder an der Fensterscheibe eines Cafés steht: „Schokolade ist Gottes Antwort auf Brokkoli.“
Gut, es wird auch ordentlich durchbeleidigt, vor allem wenn es um Hundedreck oder falsch geparkte Fahrzeuge geht.
Aber es gibt auch richtig großartige Zettel. Eine Nachricht an einem Briefkasten zum Beispiel: „Lieber Postzusteller, warum Sie gestern bei mir klingeln, sich von mir die Tür öffnen lassen, um mir dann eine Benachrichtigung in den Briefkasten zu werfen, müssen Sie mir mal bei einem Bier erzählen. Prost! PS: Ich wohne im 1. OG!“
Oder die Nachricht von Paul an seine Alexandra: „Wie kann ich aus dem Vielleicht ein Ja machen?“
Besonders schön: Neben einem Strauß Blumen liegt die Nachricht: „Nimm dir ein paar Blumen, aber erkläre, wem du diese Blumen schenkst und warum.“ Daneben liegt ein Stift. Und der Zusatz: „Bringe jeden Tag jemanden zum Lächeln.“
Bei mir hat es funktioniert. Ohne dass ich eine Blume bekommen habe. Da war jemand kreativ und hatte eine persönliche Botschaft. An eine bestimmte Person oder die Allgemeinheit. Ich finde solche Notizen großartig. Sie machen meinen Tag bunter und diese Nachrichten zeigen mir: Auch wenn wir Menschen ziemlich viel Blödsinn verzapfen: Es geht auch anders! Bitte mehr davon!
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