Dr. Norden Jubiläumsbox 7 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Jubiläumsbox 7 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden (ab 600) Box

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Sie auch gesagt.«

      »Bisher noch, aber in ein paar Jahren sieht es anders aus, wenn Sie so weitermachen. Dann wird auch das Herz protestieren.«

      »Tennis ist mein Leben, ich habe nichts anderes«, sagte sie heiser.

      »Vielleicht haben Sie nichts anderes, weil Sie Tennis zu Ihrem Leben gemacht haben. Hatten Sie nicht voriges Jahr einen Partner, mit dem Sie öfter gesehen wurden?«

      »Er war Ingenieur, und seine Stellung war ihm wichtig. Er konnte mich nicht begleiten, und andererseits gefiel es ihm nicht, daß ich ständig unterwegs war. Er hat inzwischen eine andere.« Sie verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln.

      »Wollen Sie riskieren, daß es Ihnen öfter so geht?«

      Sie lachte auf. »Ich brauche keinen Mann, ich kann für mich selber sorgen.«

      »Und wenn Sie dann tatsächlich nicht mehr spielen können, was würden Sie dann machen?«

      Ihre Lider senkten sich. »Daran denke ich noch lange nicht.« Das klang trotzig. Er ersparte sich eine weitere Warnung.

      »Dann sollten Sie wenigstens zu einem guten Physiologen gehen, der Ihre Schwachpunkte richtig behandelt. Wenigstens das sollten Sie ernst nehmen.«

      »Nennen Sie mir einen, ich werde folgsam sein.«

      »Karlheinz Hess, Hochwaldstraße. Die Telefonnummer sucht Ihnen Wendy heraus.«

      »Ist das Ihr letztes Wort, Dr. Norden?« fragte sie.

      »Mein allerletztes. Wenn Sie sich nicht helfen lassen wollen, gebe ich es auf. Ich weiß nicht, wie Sie mit Niederlagen zurechtkommen.«

      »Nun malen Sie mal nicht gleich ganz schwarz.« Aber ganz sicher klang ihre Stimme nicht mehr, und er sah, wie sie plötzlich schmerzhaft zusammenzuckte und jäh nach ihrem Arm faßte. Er sagte nicht, daß er es bemerkt hatte.

      »Dann werde ich mal sehen, was der Herr Hess ausrichten kann. Schreiben Sie ihm auf, worum es geht.«

      *

      »Sie gehört wohl zu den Unbelehrbaren«, meinte Wendy, als Esther gegangen war.

      »Sie muß noch lernen, mit Niederlagen fertig zu werden, es wird nicht mehr lange dauern«, meinte Daniel Norden. »Heute nachmittag können Sie bummeln gehen, Wendy. Ich habe einen Termin mit Eicken verabredet.«

      »Dem würden wir wohl gar zu gern helfen«, sagte sie, »aber was können wir da tun?«

      »Haben Sie keine Idee, Wendy?«

      »Wie wäre es mit einem Hellseher oder Chiromanten?«

      »Glauben Sie, daß man aus den Handlinien wirklich etwas sehen kann?«

      »Aber gewiß. Es gibt schon Leute, die etwas davon verstehen. Sprechen Sie mal mit Anouk, die kommt von einem anderen Stern.«

      »Machen Sie nicht solche Scherze. Sie ist eine sehr gute Psychotherapeutin.«

      »Das bestreite ich gar nicht, aber mir kommt sie vor wie ein höheres Wesen, allein wie sie einen anschaut, als könne sie das Innerste ergründen.«

      Darin mußte er Wendy allerdings recht geben. Als er Anouk Maurus kennengelernt hatte, hatte er auch gedacht, daß sie etwas ganz Besonderes sei, als könne sie in die Menschen hineinschauen und ihre Gedanken erraten. Als das Telefon läutete und Anouk sich meldete, wunderte es ihn gar nicht. Sie fragte, ob er heute noch Zeit für sie hätte.

      »Wenn Sie vierzehn Uhr dreißig hier sein können? Anschließend habe ich einen wichtigen Patienten.«

      »Ich werde pünktlich sein«, erwiderte sie, »vielen Dank, Daniel.«

      »Sie hat es mal wieder im Gespür, daß Sie sie brauchen«, murmelte Wendy. »Ich würde aber gern wissen, was sich daraus ergibt.«

      *

      Fee erfuhr nichts von Anouks Besuch. Davon wollte er ihr erst später erzählen. Man konnte nicht sagen, daß Fee eifersüchtig auf Anouk war, aber Fee hatte eine ganz besondere Einstellung zu dieser ungewöhnlichen jungen Frau, die mit unüblichen Methoden große Erfolge erzielte, die auch ihre Bewunderung erregte.

      Da sie an diesem Tag wegen der Zwillinge in den Kindergarten gehen mußte, fiel es ihr nicht so auf, daß Daniel noch früher als geplant das Haus verließ. Sie hatte ihm nicht sagen wollen, daß die Zwillinge mal wieder mit ihrem Eigensinn einigen Ärger verursacht hatten. Sie waren jetzt in einem Alter, in dem es ans Kräftemessen ging, und das ging bei anderen Kindern nicht ohne Tränen ab.«

      Während Fee das nicht so eng sah, nahmen andere Mütter es sehr persönlich.

      Jan und Des hatten ihr in gewohnter Übereinstimmung gesagt, daß ein paar Kinder einfach nur dumm wären und gleich heulen würden, wenn sie hinfielen oder sich sonst mal weh täten und sie würden es immer auf andere schieben.

      Die Zwillinge sagten die Wahrheit, davon war Fee überzeugt, aber sie wollte es genau wissen, da die Kindergärtnerin sie um ihr Kommen gebeten hatte.

      Zwei andere Mütter waren schon dort. Fee kannte sie nicht, aber sie konnte sich auch nicht erinnern, jemals von anderen Müttern mit so giftigen Blicken bedacht worden zu sein. Von Frau Pröll, der Leiterin, wurde sie höflich begrüßt und dann als Frau Dr. Norden vorgestellt.

      Die beiden anderen noch jungen Frauen schienen befreundet zu sein. Sie tuschelten, während Frau Pröll bereits erklärte, daß sie sich darüber beschwert hätten, daß ihre Kinder von Jan und Dési geschlagen würden.

      »So stimmt das aber nicht«, sagte Frau Pröll. »Jana hatte Dési ein Bärchen weggenommen, und Dési wollte es zurückhaben. Dann hat sich Jan eingemischt, um seiner Schwester beizustehen und Marco hat ihn geboxt. Zu Boden hat ihn Jan nicht gestoßen, sondern nur weggeschubst.«

      Frau Kaufmann, die Mutter von Jana, sagte zornig, daß beide Kinder blaue Flecken hätten.

      »Meine haben auch welche, aber das sollte man bei Kindern gewöhnt sein«, warf Fee gelassen ein. »Man braucht doch wegen eines Streites unter Kindern nicht gleich einen wirklichen Streit zu entfachen. Ich habe noch drei größere Kinder und schon einiges mitgemacht, auch als Ärztin. Sie haben wahrscheinlich nur ein Kind und sind noch gewöhnungsbedürftig.«

      »Wir zahlen doch nicht soviel Geld, damit unsere Kinder in schlechte Gesellschaft geraten«, ereiferte sich Frau Kaufmann.

      »Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen«, sagte Frau Pröll. »Wer hat denn angefangen? Das war Jana, als sie Dési ihr Bärchen wegnahm, der ihr persönliches Eigentum ist, und Kinder neigen dazu, ihr Eigentum zu verteidigen.«

      »Dési liebt ihr Bärchen, weil sie das von ihrer größeren Schwester bekommen hat. Sie hat es seit ihrer Geburt und nimmt es überallhin mit«, sagte Fee, um einen versöhnlichen Ton anzuschlagen. Aber damit erreichte sie nichts, denn Frau Kaufmann regte sich noch mehr auf.

      »Meine Tochter hat es nicht nötig, auf einen alten Bären scharf zu sein, sie hat genügend Spielsachen, mehr als genug.«

      »Aber anscheinend kein Spielzeug, das sie besonders liebt«, sagte Fee nachsichtig, »sonst

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