Die wichtigsten Werke von Novalis. Novalis

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Die wichtigsten Werke von Novalis - Novalis

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duldsam ihn lehrt Torheit immer

       Zu tragen, die der Welt Tyrannin ist

       Die ach so gerne nur bei schwachem Schimmer

       Vor lautrer Weisheit Menschentand vergißt.

       Die mir nicht heißt den Bruder zu verachten

       Dem einen andern Glauben du verliehn,

       Den redlichen Bramin mir mehr zu achten

       Gebeut, als einen finstern Augustin.

      Gib mir, daß ich mit sanfter Lieb umfange

       Hienieden jede deine Kreatur.

       Und stummer Dank Erquickter mir die Wange

       Mehr kühlt als Lenzeswehen der Natur.

       Zuletzt fleh ich dich noch um Trank und Speise

       Für jeden Lebenstag notdürftig an;

       Und daß ich oft nach schlaff einfältger Weise

       Am Busen der Natur dir danken kann.

       Inhaltsverzeichnis

      Bin ich noch der, der gestern Morgen

       Dem Gott des Leichtsinns Hymnen sang

       Und über allen Ernst und Sorgen

       Der Freude leichte Geißel schwang –

       Der, jeder Einladung entgegen,

       Das Herz in beiden Händen, flog

       Und wie ein junges Blut, verwegen

       Auf jedes Abenteuer zog.

      Der mit den Kinderschuhen lange

       Der Liebe Kartenhaus verließ,

       Und wie das Glück, in seinem Gange

       An Reiche, wie an Karten, stieß,

       Im Kampf der neuen Elemente

       Im Geist schon Sieger sang: ça va, Und schon die Schöpfung im Konvente Und Gott, als Präsidenten, sah.

      Der schlauer noch, als ein Berliner,

       In Mädchen Jesuiten spürt,

       Und Vater Adams Gattin kühner,

       Als wahren Stifter denunziert.

       In dessen Stube längst vergessen

       Das Bild des Aberglaubens hing

       Und der zum Spott nur in die Messen

       Von den Elftausend Jungfern ging.

      Derselbe kanns nicht sein, der heute

       Beklemmt weit auf die Weste knöpft

       Und schweigend an der Morgenseite

       So emsig Luft von dorther schöpft.

       Den vierzehn Jahre so entzücken,

       (Bald sind die 7 Wochen voll)

       Und der in jeden Augenblicken,

       Was anders will, was anders soll.

      Ist das der Mann, der Sieben Weisen

       Im Umsehn in die Tasche steckt,

       Den schon die kürzeste der Reisen

       So wundersam im Schlafe weckt.

       Und der noch kaum die stolzen Träume

       Der Weisheit lahm fortschleichen sieht,

       Als aus dem hoffnungsvollsten Keime

       Für ihn ein Rosenstock schon blüht.

      O! immer fort der Mann von Gestern,

       Was kümmert seine Flucht denn mich –

       Die guten Stunden haben Schwestern,

       Und Schwestern – die gesellen sich.

       Damit sie immer sich erkennen

       Und immer froh beisammen sein,

       Will ich ein Wort zur Lösung nennen –

       Sophie soll die Losung sein.

       Inhaltsverzeichnis

      Was paßt, das muß sich ründen,

       Was sich versteht, sich finden,

       Was gut ist, sich verbinden,

       Was liebt, zusammensein.

       Was hindert, muß entweichen,

       Was krumm ist, muß sich gleichen,

       Was fern ist, sich erreichen,

       Was keimt, das muß gedeihn.

      Gib traulich mir die Hände,

       Sei Bruder mir und wende

       Den Blick vor Deinem Ende

       Nicht wieder weg von mir.

       Ein Tempel – wo wir knieen –

       Ein Ort – wohin wir ziehen

       Ein Glück – für das wir glühen

       Ein Himmel – mir und dir.

       Inhaltsverzeichnis

      Wenn Könige mit Gunst dich überhäufen,

       Rund um dich Gold in hohen Haufen lacht,

       Und zwanzig Schiffe dir durch alle Meere streifen,

       Und für dein Wohl Fortuna treulich wacht,

       So rühmet jedermann dein Glück; doch stets vergebens,

       Denn hast du nicht dabei Philosophie des Lebens,

       So hast du nichts.

       Inhaltsverzeichnis

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