Butler Parker 142 – Kriminalroman. Günter Dönges

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 142 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 6

Butler Parker 142 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

Скачать книгу

Art von Kriegsbemalung angelegt hatten.

      Er setzte das Glas ab und streckte die Beine aus. Er blieb wach und beobachtete die Eisentür. Früher oder später würden die beiden Schnüffler schon auftauchen. Er hoffte, daß sie den Hinterausgang benutzten, denn er wollte liebend gern zum Schuß kommen.

      Die Tür öffnete sich erneut. Der junge Mann riß das Nachtglas hoch und beobachtete die Person. Es handelte sich um einen untersetzten Dicken, der schwerfällig über die Eisentreppe nach unten stieg. Nein, dieser Mann kam nicht in Betracht!

      »Achtung, Achtung«, hörte der Beobachter im Ohrclip dann, »sind die beiden Objekte aufgetaucht?«

      »Nichts«, gab er leise zurück, »die verstecken sich wahrscheinlich in irgendeiner Garderobe. Hier tut sich nichts. Wie sieht es vorn auf der Straße aus?«

      »Nichts«, lautete die etwas verzerrt klingende Antwort, »aber sie werden kommen müssen... Laß’ dich nur nicht ’reinlegen.«

      »Kann mir nicht passieren«, erwiderte der junge Mann, »wenn sie hier ’rauskommen, sind sie geliefert.«

      Er griff wieder nach seinem Nachtglas und versetzte sich in Alarmstimmung. Die Eisentür hatte sich wieder geöffnet. Nacheinander erschienen sechs, acht, zehn Personen, die er alle genau durchmusterte. Die Bühnenshow schien beendet zu sein, die Mitglieder des Ensembles verließen die Garderoben.

      Deshalb konnte es nicht mehr lange dauern. Der junge Mann griff versuchsweise nach seinem Gewehr, um blitzschnell reagieren zu können, sobald seine Opfer auftauchten. Sie hatten keine Chance, dem Gewehrschuß zu entkommen. Ihm würde nicht das passieren, was seinen Freunden jetzt noch im Magen saß, nämlich eine Panne. Hier gab es schließlich keine schußsicheren Panzerglasscheiben ...

      *

      »Die Damen wünschen?« erkundigte sich Butler Parker und musterte die Besucherinnen, die geläutet hatten. Er war ein wenig schockiert, was das Aussehen der Frauen betraf. Eine von ihnen trug eine Art Silberhaar, die andere war superblond.

      »Hallo, Parker«, grüßte die Frau, deren blonde Locken wie eine Löwenmähne aussahen.

      »Mr. Rander!?« Parkers Stimme klang gedehnt.

      »Charleys Tante«, meinte der Anwalt, »wie wär’s denn, wenn Sie uns ’reinlassen würden?«

      »Sofort und umgehend, Sir«, antwortete Josuah Parker und öffnete die Glastür des quadratischen Vorflurs. Er hatte sich bereits wieder voll unter Kontrolle.

      »Sie sind also auch ’reingefallen«, konstatierte der Anwalt, »wo steckt die Hausherrin?«

      »Mylady nimmt noch einen kleinen Imbiß ein«, Parker deutete diskret in Richtung Salon.

      »Dann wollen wir sie überraschen, Kathy, wie?« Die Frau mit dem schulterlangen Silberhaar nickte, um dann mit Mike Rander in den Salon zu gehen. Als sie den Raum betraten, führte die ältere Dame gerade eine gefüllte Gabel zum Mund. Agatha Simpson schaute hoch, nahm die beiden Frauen wahr und ... hielt die Gabel in der Schwebe.

      »Wie... Wie kommen Sie denn hier herein?« fragte sie endlich.

      »Ihr Butler hat uns ’reingelassen«, antwortete Kathy Porter mit verstellter Stimme.

      »Mr. Parker?« Die Lady kniff die Augen zusammen und schüttelte verständnislos den Kopf.

      »Wie geht es, Lady Simpson?« erkundigte sich Mike Rander mit normaler Stimme.

      »Du lieber Himmel... Mike?« fragte sie und musterte dann ihre Gesellschafterin, »Kathy, sind Sie es?«

      »Wie finden Sie unsere Maske?« fragte Kathy Porter und nahm endlich die Silberhaar-Perücke ab.

      »Umwerfend«, gestand Lady Agatha, »Sie wirken direkt sexy, Mike.«

      »Finde ich auch«, sagte der Anwalt und entledigte sich ebenfalls seiner Perücke, »nur die Stöckelschuhe stören, wenn ich ehrlich sein soll.«

      »Wozu diese Maskerade, Kinder?« fragte die Detektivin. Mike Rander vergewisserte sich, daß Josuah Parker nachgekommen war, um dann die gemeinsam erlebte Geschichte zu schildern.

      »Sie sind noch im Besitz dieses ominösen Schreibens, Sir?« fragte Parker dann.

      »Natürlich, aber Fingerabdrücke werden wir mit Sicherheit nicht finden«, sagte der Anwalt und reichte Parker das Schreiben, das er und Kathy im Show-Theater erhalten hatten, »der Text ist mit Buchstaben aus einer Zeitung zusammengesetzt worden. Die übliche Masche, die heute ja schon jeder Analphabet beherrscht.«

      »In der Tat, Sir«, pflichtete Parker dem Anwalt bei und warf einen kurzen Blick auf das Schreiben, »darf ich mir erlauben, Ihnen zu diesem Täuschungs-Coup zu gratulieren?«

      »Miß Porter bestand darauf«, sagte der Anwalt, »ich komme mir selbst jetzt noch ziemlich albern vor. Es muß grauenhaft ausgesehen haben, als ich meine Hüften schwang.«

      »Sie waren überzeugend, Mike«, fiel Kathy Porter lachend ein, »selbst ich hätte das so gekonnt nicht hingekriegt.«

      »Hatten Sie das Gefühl, belauert zu werden?« erkundigte sich Josuah Parker.

      »Doch, durchaus«, meinte Kathy Porter und sah den Anwalt an, der zustimmend nickte, »der Brief sollte uns dazu bringen, das Theater vorzeitig zu verlassen oder uns unsicher zu machen.«

      »Mir erging es kaum anders«, schaltete sich Lady Simpson ein, »ich bin von zwei Frauen verfolgt worden.«

      »Wir haben Gäste im Haus?« fragte Mike Rander sofort interessiert.

      »Die beiden Damen, die Mylady so hartnäckig verfolgten, Sir, entpuppten sich bei näherer Betrachtung als Damen eines Gewerbes, das man gemeinhin das älteste der Welt zu nennen pflegt.«

      »Ich verstehe.« Rander lächelte.

      »Die beiden Vertreterinnen dieses Gewerbes konnten glaubhaft machen, daß man sie gegen Zahlung einer ansehnlichen Summe engagierte, Mylady zu verfolgen«, berichtete Josuah Parker weiter, »Rückfragen bestätigten, daß die beiden Frauen keineswegs Transvestiten sind. Mylady verzichtete in Anbetracht der Sachlage darauf, die beiden Damen einzuladen.«

      »Eine recht hübsche Mischung aus Nervenkrieg und scharfen Schüssen«, fand die Detektivin grimmig, »man will mich davon abhalten, diesen Fall zu klären. Diese Damen, die keine sind, werden noch einiges erleben, nicht wahr, Mr. Parker?«

      »Mit letzter Sicherheit, Mylady«, erwiderte Josuah Parker in seiner höflichen Art, »Mylady nahmen bisher noch jede Herausforderung an.«

      *

      »Sie machen ja recht hübsche Schlagzeilen, mein lieber McWarden«, sagte Lady Simpson am anderen Morgen, als Parker den Gast in den kleinen Salon geführt hatte, »Sie kommen übrigens zu spät. Ich habe meine Diät bereits zu mir genommen.«

      »Diät, Mylady?« erwiderte Chief-Superintendent ein wenig spöttisch und deutete auf die Reste eines mehr als reichhaltigen Frühstücks, das recht üppig ausgefallen sein mußte.

      »Nur ein paar kleine Häppchen, mein lieber McWarden«, sagte sie, »aber lenken Sie nicht ab. Ich sprach

Скачать книгу