Leni Behrendt Staffel 5 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 5 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

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du mich schonend behandeln kannst. Ist ja auch alles halb so schlimm. Ich habe bereits mit Egolf gesprochen, der sich bereit erklärte, selbstverständlich die Konsequenzen zu ziehen und mich zu heiraten.«

      »So einfach tust du das ab?« fragte die Mutter gequält. »Kommt es dir denn gar nicht in den Sinn, in welche Schande dich dein Leichtsinn gebracht hat – und mich mit?«

      »Mutti, werde bloß nicht wieder wehleidig. Geschehen ist nun mal geschehen. Ich bin nicht das erste Mädchen und werde nicht das letzte sein, dem so was Menschliches passiert. Wir leben in einem Zeitalter, wo das nicht mehr als Schande angesehen wird.

      Überhaupt das unerhörte Wort! Ich will mich nicht wundern, wenn du zu den Müttern des vorigen Jahrhunderts gehörst, die ihre Töchter in solch einem Fall unbarmherzig verstießen. Dann bitte, ich gehe sofort – und zwar ins Wasser.«

      Aha, diese Drohung wirkte wieder einmal, wie Ebba befriedigt feststellen konnte. Denn die in sich zusammengesunkene Mutter richtete sich langsam auf, maß die Tochter mit einem Blick, in dem Gram, Trostlosigkeit und stumme Anklage vereint zu lesen waren. Mit tonloser Stimme sprach sie:

      »Nein – zu den Müttern gehöre ich nicht – und daher war deine Drohung unnötig. Du hast mir schon so viel Kummer bereitet – also werde ich auch diesen noch auf mich nehmen. Hoffentlich wird er der letzte sein.

      Wohlgemerkt, ich sagte: Hoffentlich. Denn so einfach, wie du dir das mit der Heirat vorstellst, ist es nicht. Soviel ich weiß, ist Herr Dietsch von seinem Vater abhängig, also wird er erst dessen Erlaubnis zu einer Heirat einholen müssen, und zweifelhaft ist, ob er sie bekommt.«

      »Das wäre ja noch schöner!« brauste Ebba auf. »Ich bin doch schließlich kein Straßenmädchen! «

      »Nein – aber du hast dich danach benommen«, erklärte die Mutter hart. »Das wird auch für Herrn Dietsch ausschlaggebend sein. Solch ein Mädchen nimmt eine ehrenwerte Familie nicht gern auf. Und wenn es doch der Fall ist, wird es danach behandelt. Gib dich also keinen Illusionen hin, damit du später nicht enttäuscht bist. Wann will Herr Dietsch mit seinem Vater sprechen?«

      »Heute mittag«, war die widerwillige Antwort Ebbas, die das, was die Mutter soeben gesagt, empörte. Sie und in einer Familie nicht voll anerkannt werden, das wäre ja gelacht!

      »Ich muß fort«, erklärte sie schroff. »Muß Egolf abpassen, wenn er zum Dienst fährt. Dann werde ich ja hören, was seine Eltern gesagt haben. Und wehe ihnen –!«

      Ehe die Mutter sie zurückhalten konnte, war sie davongestürmt.

      *

      Egolf stand seinem Vater allein gegenüber.

      Es fiel ihm schwer, dem korrekten Mann mit den strengen Ansichten mit dieser blamablen Angelegenheit zu kommen. Er erwartete seine berechtigte Entrüstung – und war überrascht, als diese ausblieb. Er meinte nur peinlichst berührt: »Recht skandalös, was ich da hören muß, mein Sohn. Offen gestanden, hätte ich dir eine solche Lumperei nicht zugetraut. Vorwürfe will ich dir keine machen, da sie ja doch nichts mehr nützen, denn heiraten mußt du das Mädchen nun schon. Aber du darfst nicht verlangen, daß ich es mit offenen Armen in unserer Familie aufnehme. Ich habe mir nämlich eine zukünftige Schwiegertochter immer anders vorgestellt.

      Und erst deine Mutter! Bei der wirst du einen sehr schweren Stand haben, Egolf. Du kennst ja ihre Ansichten, weißt auch, wie streng sie deine Schwester erzieht.

      Nun noch eine Frage: Liebst du dieses Fräulein Runard überhaupt?«

      Egolfs Stirn rötete sich. Verlegen senkte er die Augen unter des Vaters durchdringendem Blick.

      »Verliebt bin ich schon in sie.«

      »Das ist wenig, mein Sohn. Reicht

      für eine lange Ehe größtenteils nicht aus.«

      »Aber ich kann sie doch nicht sitzenlassen, Vater.«

      »Nein, das kannst du nicht. Du mußt nun die Konsequenzen für deine Unbesonnenheit tragen – in die du da anscheinend gezwungenermaßen hineingeschlittert bist. Wie ich mich besinne, spricht deine Schwester nicht besonders gut über Fräulein Runard. Hoffentlich hat sie der Mutter nicht gar zu viel Nachteiliges von ihr erzählt, so daß Mama voreingenommen ist.

      Na, mal sehen, was sich in dieser heiklen Angelegenheit tun läßt. Ich werde mit der Mutter sprechen und dir den Weg ebnen, so gut ich kann. Vielleicht geht alles besser, als es jetzt den Anschein hat.«

      »Vater, was bist du doch für ein prächtiger Mensch«, sagte der Sohn warm. »Ich schäme mich, daß ich dir Kummer machen muß!«

      »Einmal mußt du ja damit anfangen«, war die lächelnde Erwiderung. »Denn bisher hast du mir noch keinen gemacht. Dazu sind die Väter da, um die Dummheiten der Söhne wieder in Ordnung zu bringen. Es freut mich jedenfalls, daß du ein so anständiger Mensch bist, um für deine Eselei einzustehen. Die Hauptsache, daß du dir damit nicht dein ganzes Leben verpfuschst. Das täte mir leid für dich, mein Sohn.

      Ich dachte mir immer, du hättest für die Sekretärin deines Chefs etwas übrig. Das wäre ein Schwiegertöchterlein nach meinem Herzen gewesen. Klug, bescheiden, pflichttreu und dabei sehr hübsch, wie ich feststellen konnte, wenn ich mit Herrn Hadebrandt Geschäftliches zu erledigen hatte und die Sekretärin dabei ihres Amtes waltete. Ich glaube, die hätte selbst Gnade vor den Augen deiner sehr anspruchsvollen Mutter gefunden.

      Na, Schwamm drüber! Diese Erörterungen erübrigen sich ja nun. Wir wollen nicht zu schwarz sehen. Kopf hoch, und zuversichtlich in die Zukunft geschaut! Es ist manches schon besser ausgegangen, als es angefangen hatte. Bringe die Sache in Ordnung, je eher, desto besser. Mein Einverständnis hast du, und die Mutter wird wohl oder übel klein beigeben müssen.«

      Sie schieden mit warmem Händedruck, und Egolf beeilte sich, zum Dienst zu kommen. Er würde ohnehin erst eine Stunde später dort erscheinen, was ihm sehr unangenehm war.

      Daher kam es ihm recht ungelegen, als er von Ebba aufgehalten wurde, nur widerwillig stoppte er ab.

      »Tag, Ebba! Ich muß jetzt zum Dienst«, erklärte er hastig. »Nach Schluß treffen wir uns an der alten Stelle.«

      »Hast du mit deinen Eltern gesprochen?«

      »Nur mit dem Vater, der meine Mutter erst langsam auf alles vorbereiten will.«

      »Ach so!« brauste Ebba dazwischen. »Die Nerven der Dame müssen natürlich geschont werden. Wer nimmt auf die meinen Rücksicht – und auf die meiner armen Mutter, die heute fast der Schlag rührte, als ich ihr das süße Geheimnis anvertraute?«

      »Ebba, du hast deiner Mutter doch nicht etwa im Krankenhaus…«

      »Ach was!« fiel sie ihm barsch in die Rede. »Sie kam heute mittag überrascht nach Hause. Da habe ich Farbe bekannt. Es war scheußlich.«

      »Wir hatten doch vereinbart, daß deine Mutter von der unangenehmen Sache erst erfahren soll, wenn ich die Einwilligung meiner Eltern zur Heirat habe.«

      »So lange kann ich nicht warten. Glaube nur nicht, daß ich meiner Mutter was vormachen kann. Die hat verdammt scharfe Augen.«

      »Furchtbar peinlich, Ebba. Ich schäme mich vor deiner Mutter. Ich muß zusehen, daß die Sache zwischen uns bald ins reine kommt. Mein Vater ist nicht

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