Das große Jagen. Ludwig Ganghofer
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»Herr!« keuchte Christl und streckte in Verzweiflung die Hände. »Alles! Herr! Nur lasset mein gutes Weibl in christlichen Boden tun! Man muß doch wissen, wo man sich findet einmal. Und schauet, Herr, so schauet das Weibl doch an! Man sieht's noch allweil, gnädiger Herr – mein Weibl ist so fromm und heilig gestorben – schöner könnt auch der Papst nit sterben!«
Der Kanzler erledigte in sich einen schweren Kampf seines privaten Mitleids mit dem Amtsgewissen. »Bene! Um seinetwillen! Wir wissen, daß er immer ein verläßlicher Sohn der reinen Kirche war. Drum soll ihm konzediert sein, dieses Weib, statt auf dem Freimannsanger, auf seinem eigenen Acker zu verscharren.« Nach diesen Worten menschlicher Barmherzigkeit verließ der Kanzler die rote Kammer.
Kapitel IX
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