Butler Parker 131 – Kriminalroman. Günter Dönges

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 131 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 4

Butler Parker 131 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

Скачать книгу

tägliches Brot. Es gab da noch ganz andere Dinge zu tun. Sie baldowerten interessante Beutezüge aus Und sorgten für eine stetige Ausweitung des Kundenstamms.

      »Was machen wir, wenn sie kommen?« wollte Pete Stornay wissen.

      »Gar nichts«, antwortete Brett Nichols. Er lächelte und zündete sich eine Zigarette an. »Die beiden Typen lassen wir gegen eine Gummiwand laufen.«

      »Die beiden Typen sind aber nicht ungefährlich«, warnte Jess Wavers. »Es werden die verrücktesten Geschichten über sie erzählt.«

      »Maßlos übertrieben«, meinte Brett Nichols.

      »Und wie ist die Alte an unsere Firma gekommen?« fragte Stornay.

      »Das möchte ich allerdings auch mal wissen«, wunderte sich Wavers und hob die Schultern. »Ob Tainers ihr das noch gesteckt haben kann?«

      »Wie denn, Jungens?« Brett Nichols schüttelte den Kopf. »Er wußte doch gar nicht, wer ihm das Gift untergejubelt hat. Tainers hatte keine blasse Ahnung.«

      »Dann muß die Alte ’ne Hellseherin sein«, erklärte Stornay. »Die rief doch nicht einfach so hier bei uns an, oder?«

      »Wir sollten sie mal in die Mache nehmen«, schlug Wavers vor. »Innerhalb von zehn Minuten wissen wir dann genau Bescheid, wetten?«

      »Nicht jetzt«, entschied Nichols, der ein vorsichtiger Fuchs war. »Wir sollten...«

      Das Telefon unterbrach ihn. Er hob den Hörer ab und hörte einen Moment zu.

      »Ich lasse bitten«, sagte er dann und legte wieder auf. Er wandte sich Stornay und Wavers zu. »Sie sind da, wie ich’s mir gedacht habe. Verschwindet, Jungens, laßt euch nicht sehen! Mit den beiden Typen werde ich allein fertig.«

      *

      »Was kann ich für Sie tun?« erkundigte sich Brett Nichols, nachdem Lady Simpson und Butler Parker sein Büro betreten hatten. Er gab sich höflich und bescheiden und sah vor allen Dingen die resolut wirkende Dame erwartungsvoll an. »Ihr Besuch ehrt mich, Mylady.«

      »Mr. Tainers läßt grüßen«, erwiderte Agatha Simpson grimmig.

      »Tainers? Wer ist das?« Nichols schluckte. Solch eine direkte Offenheit hatte er nun wirklich nicht erwartet.

      »Der Mann, den Sie oder Ihre Subjekte umgebracht haben«, antwortete die Detektivin. »Mr. Parker, zeigen Sie ihm den Zettel, den Tainers mir noch in die Hand drücken konnte!«

      Josuah Parker griff in die Tasche seines schwarzen Zweireihers und erfüllte Myladys Wunsch. Nichols sah deutlich seine Telefonnummer.

      »Was soll das?« fragte der Papierhandtuch-Chef gereizt. »Telefonnummern kann jeder aufschreiben.«

      »Das soll Ihnen nur zeigen, weshalb ich mich für Sie interessiere«, entgegnete die ältere Dame. »Vor seinem Tod war Tainers noch in der Lage, mir einige Hinweise zu geben, über die bei passender Gelegenheit zu reden sein wird.«

      »Verlassen Sie augenblicklich mein Büro«, verlangte nun Brett Nichols mit scharfer Stimme. »Ich habe große Lust, Sie wegen Verleumdung zu verklagen.«

      Natürlich bluffte er, denn er hätte von sich aus nie die Polizei angerufen. Aber für ihn stand es nun fest, daß diese verrückte Lady und ihr Butler aus dem Weg geräumt werden mußten. Sie machten die Pferde nur unnötig scheu und würden ihm früher oder später die Polizei auf den Hals hetzen. Und gerade sie brauchte nicht zu wissen, wie eng er mit Edward Healers liiert war. Die Tarnung hatte bisher immer funktioniert. Und so sollte und mußte es auch bleiben.

      »Sie kleiner Miesling«, erwiderte Agatha Simpson. »Ich verspüre auch große Lust, nämlich Ihnen ein paar Ohrfeigen zu verabreichen.«

      »Das würden Sie bereuen!« Er hatte keine Ahnung, was er da heraufbeschwor, sonst hätte er es wahrscheinlich lieber gelassen. Er wich ein wenig zurück, als die forsche Frau auf ihn zumarschierte.

      Und dann täuschte sie ihn raffiniert.

      Sie holte mit der linken Hand aus, worauf Nichols seinen Kopf nach rechts nahm. Agatha Simpson hatte auf diese Reaktion nur gewartet. Sie landete ihre rechte Hand und schüttelte Nichols kräftig durch. Als geübte Golfspielerin besaß sie trainierte Muskeln und wußte damit deutliche Akzente zu setzen.

      Nichols traten die Tränen in die Augen. Er schnappte keuchend nach Luft und rief mit erstickter Stimme nach seinen Paladinen Stornay und Wavers.

      Sie hatten im kleinen Nebenraum nur auf ihren Einsatzbefehl gewartet. Erfreut brausten sie herein, nachdem sie die Tür aufgerissen hatten, doch sie kamen nicht sonderlich weit.

      Butler Parker hatte nämlich bereits eine taktisch günstige Position bezogen und stand dicht neben der Tür. Als die beiden Vertrauten von Nichols ihn passierten, langte Parker mit dem bleigefütterten Griff seines Universal-Regenschirms zu. Er war darin ein Meister.

      Stornays Sturmlauf endete rapide.

      Nachdem der bleigefütterte Griff seinen Hinterkopf berührt hatte, absolvierte er eine etwas mißlungene Rolle vorwärts und schrammte anschließend mit seinem Riechorgan über den dicken Teppich.

      Wavers hingegen versuchte sich an einem Salto, der allerdings auch nicht recht klappte. Der temperamentvolle Kämpfer fiel krachend auf den Rücken und verstauchte sich dabei einen Halswirbel.

      Parker interessierte sich für die waffentechnische Ausrüstung der beiden Nichols-Mitarbeiter und barg je eine Automatic. Er schien mit Waffen dieser Art nicht sonderlich gut umgehen zu können. Die Mündungen richteten sich auf Nichols, der abwehrend die Arme hob und ins Stottern geriet. Was er sagen wollte, war leider nicht zu verstehen.

      »Ich hoffe, Sie werden Myladys Einladung nicht ablehnen«, sagte Parker.

      »Ei... Ei... Einladung?«

      »Zu einer kleinen Spazierfahrt«, präzisierte der Butler. »Mylady lieben Gesellschaft.«

      »Ich ... Ich ...«

      »Sie sind also einverstanden«, deutete Parker diesen Sprechversuch. »Gehen wir also.«

      »Und zwar ein bißchen plötzlich«, grollte Agatha Simpson. »Ich hoffe nicht, daß Sie noch eine schriftliche Einladung brauchen. Die können Sie allerdings haben!«

      Doch Brett Nichols kam der höflichen Einladung ohne Widerstand nach, während seine beiden Vertrauten noch immer angeschlagen, allerdings auch dekorativ auf dem Teppich lagen.

      *

      Er saß neben Lady Simpson und berechnete seine Chancen.

      Schön, sie hatte ihn mit dieser gewaltigen Ohrfeige überrascht, aber noch einmal würde sie so etwas nicht schaffen. Sie war immerhin nur eine Frau! Und Parker vorn am Steuer dieses komischen Wagens konnte nicht eingreifen. Die Trennscheibe war erfreulicherweise geschlossen.

      Agatha Simpson verhielt sich schweigend.

      Ihre Rechte spielte mit den Perlen des Pompadours, der an ihrem linken Handgelenk hing. Es handelte sich dabei um einen antiquiert aussehenden Handbeutel, wie er um die Jahrhundertwende von Damen benutzt wurde. Solch ein Pompadour war

Скачать книгу