Wenn man aufsteht, wird die Verbeugung tiefer. Heinz Florian Oertel

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Wenn man aufsteht, wird die Verbeugung tiefer - Heinz Florian  Oertel

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zu rasieren, dabei Radio zu hören …

      Mein »Philosophieren« wird unterbrochen. Abermals drängelt Mutter: »Beeil dich doch! Die Schule wartet …«

      Das stimmt allerdings.

      Endlich geht die Post ab! Da ist die Schultasche voll korrigierter Hefte, und runter geht es die Treppen.

      Jeden Morgen marschiere ich zur Schule. Es macht Freude, den kleinen und großen Burschen solch ein Lehrer zu sein, wie man ihn sich selbst vor Jahren immer gewünscht hat. Mein Stundenplan bewegt sich zwischen viel Sport und ein wenig Mathematik, dazu noch Physik und Biologie. Eine gute Mischung! Auch das Leben ist ja nicht einseitig, und die Welt besteht nicht nur aus Sport.

      Und die Jungen? Ein paar Mädel, halbe Jungen, sind auch dabei. Alle machen mit. Was will ich eigentlich mehr? Selten gibt es Ärger, denn die Klasse weiß, was ich will, und ich weiß, was sie will. Wir stehen zueinander wie eine Mannschaft zu ihrem Trainer. Und dass Spaß und Freude zum »Training« gehören, weiß ich am besten aus der eigenen Schulzeit. Also heißt die Parole: Lieber ein bisschen zu viel Spaß als zu wenig. Gelernt wird trotzdem, oder gerade deshalb …

      Ich bin auf der »Zielgeraden«. Noch 400 Meter bis zur Schultür. Endspurt!

      Es ist jeden Morgen dasselbe: viel Hast und viel Freude. Dennoch, das Richtige ist es nicht für mich. Ich wollte immer Reporter werden. Reporter beim Rundfunk, vor allem für Sport. Lehrer ist ganz gewiss in unserem Staat eine schöne, verantwortungsvolle Aufgabe, der Lehrermangel ist auch noch sehr groß. Und dennoch – ich muss Reporter werden! Sicher – so glaube ich jedenfalls – könnte ich dabei noch Besseres leisten.

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      Die Anfänge als Radio-Reporter

      … Nachwuchsreporter

      Erste Höhenflüge

      Mit knapp neunzehn Jahren kehrte ich aus dem Krieg nach Hause zurück. Meinem Wunsch, Rundfunkreporter zu werden, stand viel, noch viel zu viel entgegen. Dieser Wunsch war schon in der Schulzeit gewachsen. Er wurde geweckt durch erste Radioeindrücke, durch das persönliche Sporttreiben und durch ziemlich gute Deutschleistungen. Resultate in Rezitatorenwettbewerben, Mitwirken in Schulaufführungen, das Lesen der Sportberichte trugen dazu bei. Vor allem aber auch das »Anfeuern« meiner Klassenkameraden und Freunde, die immer wieder forderten: »Los, erzähl, mach eine Reportage!«

      Dann legte ich los! Ich ließ Jesse Owens gegen die anderen Berliner 100-Meter-Finalisten der Olympischen Spiele von 1936 flitzen, den kleinen Japaner Murakoso über 10000 Meter einen verzweifelten Kampf gegen die Übermacht der drei Finnen Salminen, Askola und Iso-Hollo führen, schilderte mit geschlossenen Augen, wie Johnson, Albritton, die langen, geschmeidigen Afroamerikaner, bei 2,03 Meter über die Latte rollten, ließ Lehner und Szepan Tor auf Tor schießen, erfand aber auch völlig fiktive Vergleiche und Rennen, in denen sich die Ereignisse derart überschlugen, dass meine Zuhörer in der Schulstundenpause oder nachmittags am Stadionrand Mund und Nase aufsperrten. Erst der energische Lehrer- oder Trainerauftritt brach solche »Übertragungen« ab …

      Zufälle

      Beim »Dickbäuchigen« – Sie erinnern sich?, der Cottbuser Turm! – hatte ich auch eine Begegnung, die so vieles veränderte und mich auf neue Pfade führte … Im Herbst 1949 lief mir ein alter Schulfreund über den Weg. Wir hatten uns lange nicht gesehen. Nun brachte er diese Neuigkeit: »Du, für kommenden Sonntag suchen die einen Reporter. Irgendetwas vom Sport soll übertragen werden. Cottbus besitzt jetzt ein Rundfunkstudio. Das gehört zum Landessender Potsdam, und der ist das Radio vom Land Brandenburg …«

      Seither frage ich mich immer wieder, was wäre geworden, wenn es nicht jenen Zufallstreff gegeben hätte, wenn dieser Schulfreund nicht mich, sondern irgendeinen anderen informiert hätte? Lebenskonjunktive!

      Start!

      Es ging um ein Spiel. Ein Handballspiel. Eines für Frauen und um die Brandenburgische Landesmeisterschaft. Im Feldhandball, den heute kaum noch jemand kennt. Handballerinnen aus Luckenwalde und Spremberg trafen sich im Cottbuser Stadion an der Spree, später Stadion der Freundschaft.

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