Die Vampirschwestern 13 - Finale Randale. Franziska Gehm

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Die Vampirschwestern 13 - Finale Randale - Franziska Gehm Die Vampirschwestern

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spielen sie im Dunkeln Verstecken. Eins, zwei, drei, vier Eckzahn, Vampire im Versteckwahn!“, sang Daka.

      Kurz darauf betraten Silvania und Daka das Haus. Es war totenstill. Und stockduster. „Hinter mir, vor mir, über mir gilt nicht, ich komme!“, rief Daka.

      Silvania schaltete das Licht im Wohnzimmer an.

      „SCHNAUZE!“

      „LICHT AUS!“

      „STRUNZ!“

      Silvania und Daka erstarrten. Der Anblick, der sich ihnen bot, war unglaublich. Das Wohnzimmer war voller Vampire. Sie hingen kopfüber an der Gardinenstange, am Kronleuchter und an der Schrankwand. Ein kleiner Vampir baumelte sogar an der Zimmerpflanze, als wäre er Weihnachtsbaumschmuck. Auf dem Sofa lagen drei Vampire übereinander. Ein anderer Vampir hatte sich in den Wohnzimmerteppich eingerollt. Unter dem Esstisch lungerte ein Vampir, der sich einen Pappkarton über den Kopf gestülpt hatte. Es konnte offenbar nicht finster genug sein.

      „S…S…Skyzati.“ Silvania machte ein entschuldigendes Gesicht. „Aber, wir wohnen hier … dachten wir zumindest.“

      „Wir konnten ja nicht ahnen, dass sich unser Wohnzimmer plötzlich in eine Vampirhöhle verwandelt hat“, sagte Daka.

      „Was, wenn ich fragen darf, hat Sie denn alle hierhergeführt?“ Silvania musterte die Vampire, die noch im Halbschlaf waren.

      „Ist das so was wie eine spontane Vampirparty?“, fragte Daka. Wobei sie zugeben musste, dass es eine ziemlich lahme Party war.

      „Party?“, donnerte auf einmal eine Stimme von der Kellertreppe. „Keine Party ohne Vati!“ Mihai Tepes schwebte mit seinem Sohn (den er wie meistens liebevoll kopfüber an den Beinen hielt) ins Wohnzimmer. Beim Anblick seiner guten Stube ließ er vor Schreck den noch schlafenden Franz fallen, den Daka in letzter Sekunde auffing.

      „SCHLOTZ ZOPPO!“, rief Mihai Tepes und zog sich mit beiden Händen am Schnauzbart.

      „Was ist denn das für eine Begrüßung?“, kam es dumpf aus dem Pappkarton. Der Vampir mit dem Karton auf dem Kopf richtete sich schwungvoll auf, stieß an die Unterseite der Tischplatte und ging wieder zu Boden. „FUMPFS!“

      Daka grinste. Vielleicht wurde es ja doch noch eine Party.

      Der Vampir streifte sich den Pappkarton vom Kopf, krabbelte unter dem Tisch hervor, richtete sich auf und klemmte sich sein Monokel vors rechte Auge.

      „Onkel Vlad?“, fragte Silvania ungläubig.

      „Mein Bruder!“ Mihai gab seinem Bruder Vlad eine kräftige Kopfnuss, umarmte ihn und gab ihm noch eine Kopfnuss.

      Vlad stöhne leise (die Kopfnüsse trafen genau auf die Stelle, mit der er an die Tischplatte gestoßen war), erwiderte die Kopfnüsse aber freundlich. „Mihai, wie schön, dich zu sehen. Und euch natürlich, meine Nichten.“ Vlad gab Silvania und Daka je eine Kopfnuss und klopfte behutsam auf den Windelpopo von Franz, der sich davon nicht beim Schlafen stören ließ.

      Mihai schielte zur Schrankwand. Der Vampir, der daran hing, schnarchte sehr laut und die Schrankwand wackelte bedrohlich. „Vlad, du weißt, du und deine Familie, ihr seid jederzeit bei uns willkommen. Aber was, zum Bluterguss, haben all diese Vampire in unserem Wohnzimmer zu suchen?“

      Unterschlupf

      Onkel Vlad sah seinen Bruder erschöpft und verzweifelt an. „Wir dachten, wir können bei euch Unterschlupf finden. So viele sind wir doch gar nicht. Und die meisten kennt ihr auch.“ Onkel Vlad zeigte auf die Teppichrolle. „Tante Karpa zum Beispiel.“

      Silvania und Daka war der Teppich gleich etwas dick vorgekommen. Jetzt erkannten sie auch den goldblonden Haarturm ihrer Tante, der aus der Teppichrolle ragte. Mit zarten 1120 Jahren war Tante Karpa Miss Vampire gewesen. Jetzt war sie Vampir-Sushi.

      „Das sind alles gute Freunde oder Nachbarn, alles Anhänger des Blutigen Einheitsflügels. Für jeden lege ich meinen Eckzahn ins Feuer“, fuhr Onkel Vlad fort. „Sie wissen sich zu benehmen.“

      Der Vampir an der Schrankwand hatte aufgehört zu schnarchen. In der entstandenen Stille war dafür ein kräftiger Furz zu hören. Im gleichen Moment krachte die Gardinenstange entzwei. Der Vampir, der daran gehangen hatte, stürzte zu Boden, landete kopfüber auf einem Sitzsack und schlief unbeirrt weiter.

      Onkel Vlad blinzelte hinter seinem Monokel. „Das … muss an dem langen Flug liegen. Sonst ist ihr Verhalten wirklich tadellos.“

      „Deine Freunde und Nachbarn können sich von mir aus benehmen, wie sie wollen“, sagte Mihai Tepes. „Mich interessiert nur, warum sie in meinem Wohnzimmer hängen!“

      Onkel Vlad riss die Augen auf, das Monokel fiel heraus und baumelte an einer Kette auf seiner schwarzen Weste. „Mihai, ja bist du denn völlig ahnungslos? Weißt du denn nicht, was in unserer geliebten transsilvanischen Heimat vor sich geht? Es ist ein Skandal! Eine Katastrophe! Eine Tragödie!“

      Mihai legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. „Jetzt beruhig dich erst mal. Silvania, sei so gut und mache deinem Onkel und mir einen Kaffee mit Blut und Zucker, pitschko.“

      Silvania war froh, dass sie einen Grund hatte, das von Vampiren bevölkerte Wohnzimmer zu verlassen. Sie war ein Halbvampir, deshalb fühlte sie sich unter Vampiren auch nicht so ganz wohl. Ihrer Schwester Daka erging es anders. Sie fühlte sich unter Menschen nicht so ganz wohl.

      Auch in der Küche waren die Rollläden heruntergelassen. Silvania schaltete das Licht ein, stellte den Wasserkocher an und nahm zwei saubere Tassen aus der Spülmaschine. Dann ging sie zum Schrank, in dem auf einer Seite Zucker, Müsli und Honig aufbewahrt wurden und auf der anderen die Küchenschürzen, Besen und anderes Putzzeug. Sie öffnete die Schranktür, starrte in ein pausbäckiges Gesicht mit gelben Augen und stieß einen Schrei aus.

      „Boi motra, Cousine!“

      „Woiwo, lass den Unfug!“, rief Onkel Vlad aus dem Wohnzimmer.

      Woiwo war der Sohn von Onkel Vlad und Tante Karpa und ein paar Jahre jünger als die Vampirschwestern. Er hing kopfüber zwischen Besen und Kittelschürzen im Schrank.

      „Freust du dich, mich zu sehen?“, fragte Woiwo und grinste, dass man seine Zahnlücke sehen konnte (natürlich fehlte kein Eckzahn, sondern ein Schneidezahn).

      „Und wie“, sagte Silvania trocken, nahm den Zucker aus dem Schrank und knallte die Tür wieder zu. Schnarchende Vampire im Wohnzimmer und ein Cousin im Küchenschrank – was kam wohl als Nächstes?

      Als Nächstes brachte Silvania ihrem Vater und Onkel Vlad erst einmal den Kaffee mit Schuss. Sie schlürften genüsslich und Onkel Vlad ging es gleich sichtlich besser.

      „Hat die Tragödie etwas mit dieser Fiesen Vampirpartei zu tun?“, fragte Daka.

      Onkel Vlad nahm einen großen Schluck Kaffee und nickte. „Wie ihr wisst, hat die FVP bei den Wahlen gewonnen. Ein Skandal!“

      „Aber wenn die meisten Vampire in Bistrien sie nun einmal gewählt haben“, sagte Silvania. „Das ist Demokratie.“

      „Das ist Wahlbetrug, wenn du mich fragst.“ Onkel Vlad schnaufte. „Seit die FVP an der Macht ist, macht sie allen Anhängern des

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