Die Vampirschwestern 13 - Finale Randale. Franziska Gehm

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Die Vampirschwestern 13 - Finale Randale - Franziska Gehm Die Vampirschwestern

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die neuen Verbote und Regeln. Wir können uns kaum noch frei bewegen, noch nicht einmal friedlich protestieren dürfen wir“, fuhr Onkel Vlad fort. „Wir haben es einfach nicht mehr ausgehalten. Wir mussten fliehen.“

      „Nach Bindburg?!?“ Silvania sah ihren Onkel entsetzt an.

      „Natürlich nach Bindburg. Wohin denn sonst? Schließlich lebt mein geliebter Bruder hier schon seit einiger Zeit glücklich und zufrieden. Es ist der ideale Ort für Vampire.“

      „Äh …“, machte Mihai, doch bevor er noch etwas Sinnvolleres hinzufügen konnte, flog die Haustür auf und ungefähr sieben Klobrillen kamen herein. Und Elvira Tepes.

      Eins und eins ist zweihundert

      Elvira Tepes reichten drei Sätze zur Belagerung ihres Wohnzimmers und sie war im Bilde. Beruhigt war sie allerdings keineswegs. Denn auch wenn sie es eher mit Kunst und weniger mit Mathe hatte, konnte sie trotzdem eins und eins zusammenzählen. Beziehungsweise die Vampire in ihrem Haus und die seltsamen Schatten, die sie auch auf der Heimfahrt mit der U-Bahn wieder gesehen hatte.

      „Vlad, ich frage dich nur ein Mal und erwarte eine ehrliche Antwort von dir: Wie viele Vampire sind mit dir aus Bistrien nach Bindburg geflohen?“ Elvira sah Vlad so eindringlich an, dass es auch nichts half, dass er sein rechtes Auge wieder hinter dem Monokel versteckt hatte.

      „Nun ja, genau nachgezählt habe ich natürlich nicht“, begann Vlad. „Auf der Flucht musste alles schnell gehen, liebste Schwägerin. Es war eben eine Flucht und kein Schulklassenausflug, bei dem noch mal nachgezählt werden kann.“

      „WIE VIELE?“

      Onkel Vlad räusperte sich. „Vermutlich, so circa, mal ganz grob geschätzt, Pi mal Eckzahn, würde ich sagen, an die hundert. Es könnten auch zweihundert sein. Der BEF hat nun einmal viele Anhänger.“

      „ZWEIHUNDERT Vampire in Bindburg?“ Elvira sank auf die Couch und fuhr sofort wieder hoch, weil dort bereits drei übereinandergestapelte Vampire schliefen.

      „Und ungefähr einundzwanzig bei euch im Haus“, fügte Vlad hinzu.

      Mihai stützte seine Frau, die sehr blass und beinahe selbst wie ein Vampir aussah. „Du musst jetzt ganz stark sein, El Virus“, flüsterte Mihai ihr zu.

      „Nenn mich bloß nicht El Virus!“, zischte sie. „Ich bin nicht wütend, ich bin … sprachlos.“

      „Das ist sicher die Wiedersehensfreude!“, krähte Tante Karpa aus der Teppichrolle.

      Elvira schluckte. „Und wie lange, wenn ich fragen darf, wollt ihr bleiben?“

      „Ihr wollt doch irgendwann wieder zurück nach Bistrien, oder?“, fragte Silvania argwöhnisch.

      „Natürlich wollen wir zurück nach Bistrien. Jeder Vampir will in seine Heimat! Nicht nur wegen der Heimaterde“, donnerte Onkel Vlad und nickte seinem Bruder zu. „Aber erst müssen wir dort wieder als freie Vampire leben können. Die Fiese Vampirpartei muss gestürzt werden!“

      „Und wie wollt ihr das machen, hier von unserem Wohnzimmer aus?“, fragte Elvira. „Wollt ihr ihnen böse Gedanken schicken oder böse Beschwerdebriefe schreiben?“

      „Zunächst einmal müssen wir uns vom langen Flug ausruhen. Dann müssen wir uns versammeln und danach muss ein Programm her“, sagte Vlad entschlossen.

      „Ein Fernsehprogramm?“, fragte Daka.

      „Nein, ein Parteiprogramm. Ein Plan, wie wir die schändlichen Taten der FVP entlarven und sie entmachten können.“

      „Ich bin für Revolution!“ Daka streckte die Faust in die Höhe.

      „Und ich für Wackelpudding“, sagte Silvania.

      Daka sah sie verstört an.

      „Na, das ist doch alles Gumox. Wir wohnen hier in Bindburg, Tausende Kilometer entfernt von Bistrien. In einer völlig anderen Welt mit lauter Menschen“, sagte Silvania.

      „Ist dir das alles egal? Interessiert dich die Lage in unserer alten Heimat gar nicht?“, schnaufte Daka.

      „Schon. Aber im Moment interessiert mich die Lage bei uns im Wohnzimmer mehr“, erwiderte Silvania.

      „Mal abgesehen davon, dass überall bei uns im Haus Vampire herumhängen, sie durch die Bindburger U-Bahn-Tunnel fliegen und wer weiß wo noch“, begann Elvira. „Wie, bitteschön, sollen sich denn all diese Vampire hier ernähren?“

      „Keine Sorge, liebste Schwägerin“, sagte Vlad. „Ich habe alles unter Kontrolle. Vor unserer Flucht gelang es mir noch, in einer heimlichen Aktion ausreichend Blutfässer aus Oktavians Gruft zu entwenden, zu leihen, sozusagen. Des Weiteren habe ich einige Säcke Heimaterde mitgebracht. Es besteht nicht der geringste Grund zur Beunruhigung.“

      „Ich finde, es gibt allerhand Grund zur Beunruhigung, und zwar ungefähr zweihundertundeinundzwanzig Gründe“, erwiderte Elvira und Silvania nickte.

      Familienrat

      Elvira, Mihai, Daka, Silvania und Franz hatten sich in Dakas Zimmer versammelt. Das heißt, genau genommen sollte dieses Zimmer ursprünglich Daka gehören. Doch da Frau Tepes die Klobrillen, die sie günstig von einem transsilvanischen Großhändler bezog, irgendwo trocken und sicher lagern musste und in ihrem kleinen Laden kein Platz war, wohnten in diesem Zimmer die Klobrillen und Daka musste sich ein Zimmer mit ihrer Schwester teilen.

      Im Klobrillen-Zimmer tagte jetzt der Familienrat. Es war der einzige Raum im Haus der Familie Tepes, in dem kein Vampir baumelte. Und es sah nach einer längeren Sitzung aus.

      Im Bad schlief ein grauhaariger Vampir kopfüber an der Duschvorhangstange. An der Garderobe hingen zwei Vampire nebeneinander. Einer nuckelte im Schlaf am Ärmel von Elviras Lieblingsmantel. Der andere hatte sich Dakas schwarze Wollmütze über den Kopf gezogen. Im Zimmer der Vampirschwestern hatten es sich gleich drei Vampire an der Metallleine bequem gemacht, die durchs Zimmer gespannt war.

      „Das geht so nicht, Mihai. Das kann nicht gut gehen!“, sagte Elvira und blinzelte ihren Mann nervös an.

      „Moi miloba, ich weiß, wie wichtig es dir ist, dass wir hier in Bindburg nicht auffallen. Aber mein Bruder braucht unsere Hilfe. Ganz Bistrien, meine geliebte Heimat, braucht unsere Hilfe“, sagte Mihai. „Du musst dich beruhigen. Es sieht schlimmer aus, als es ist.“

      „Nein, falsch, es ist schlimmer, als es aussieht!“, sagte Elvira Tepes. Seit dem Umzug von Transsilvanien nach Deutschland hatte Elvira Tepes darauf geachtet, dass niemand mitbekam, dass ihr Mann nicht ganz normal war und ihre Kinder nur halb normal waren. Sie hatte sogar sieben Goldene Regeln für das Verhalten in Deutschland aufgestellt. Kein Fliegen bei Tageslicht, zum Beispiel, oder: Keine lebenden Mahlzeiten. Silvania hielt sich meistens an die Regeln. Daka manchmal. Und Mihai, na ja …

      „Aber Papa, wie sollen denn über zweihundert Vampire in Bindburg auf Dauer unentdeckt bleiben?“, fragte Silvania. „Auch wenn sie nur nachts herumfliegen und tagsüber schlafen.“

      „Die meisten Menschen sehen nur, woran sie glauben. Und da die meisten Menschen – bis auf unseren reizenden Nachbarn – nicht an Vampire glauben, werden sie sie auch nicht sehen. Ganz einfach!“,

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