Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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      »Das Heulen …« Heather war blass geworden. Sie musste an die unheimlichen Geräusche denken, die sie an ihrem ersten Abend in Hanley-Hall gehört hatte. Waren es vielleicht die Hunde dieser Geisterlady gewesen, sie geheult hatten? Als sie Timothys Blick begegnete, der sie fragend musterte, wurde sie verlegen.

      »Haben Sie denn ein Faible für solche Geistergeschichten, Miss Somersby?«, fragte er sie ein wenig neckend. »Ich kenne noch einige und würde sie Ihnen sehr gern erzählen. Falls wir uns mal wiedersehen …«

      »Kommen Sie mich doch besuchen. Meine Verwandten würden sich bestimmt freuen«, bot Heather spontan an.

      Timothy zögerte kurz. Das Angebot war verlockend, er wünschte sich nichts mehr, als dieses zauberhafte Geschöpf wiederzusehen und Zeit mit ihr zu verbringen. Selbst wenn dies bedeutete, die unsympathischen Nachbarn besuchen zu müssen. »Ich komme gern«, versprach er also. »Wenn Sie es erlauben schon morgen …«

      *

      Heather blickte sich unsicher um. Wo war sie? Die Umgebung verschwamm im grauen Licht der Dämmerung eines sehr frühen Morgens. Nebel lag über dem Land und verwischte die Konturen. Es war still, kein Laut drang an das Ohr des jungen Mädchens. Als Heather an sich herunter sah, bemerkte sie, dass sie nur ein Nachthemd trug. Es ist ein Traum, dachte sie und entspannte sich ein wenig. Sie erinnerte sich an den Nachmittag, den sie in Gesellschaft von Timothy Humbert verbracht hatte, und ein warmes Gefühl der Zuneigung erfüllte ihr Herz.

      Hoffentlich kommt er mich wirklich bald besuchen, wünschte sie sich, denn sie hatte sich in seiner Gesellschaft so wohl gefühlt wie lange nicht. Zum ersten Mal war sie beschwingt nach Hanley-Hall zurückgekehrt. Und nun dieser seltsame Traum.

      Heather versuchte, aufzuwachen. Obwohl sie keine direkte Bedrohung ausmachen konnte, fühlte sie sich nicht wohl. Sie war ganz allein und wusste weder, wie sie hierher gekommen war, noch was sie hier sollte.

      Doch der Traum wollte nicht weichen. So sehr sie sich auch bemühte, sie schaffte es nicht, wach zu werden.

      Zugleich änderte sich die Umgebung. Ein leichter Wind kam auf, vertrieb den Nebel und gab den Blick frei auf Eddystone, den Leuchtturm vor dem Festland. Heather wurde nun klar, wo sie sich befand. Sie stand an der Küste, dort, wo die Klippen steil ins Meer abfielen. Das Licht des Leuchtturms blitzte im immer gleichen Takt auf und verlosch. Heather konnte den rot-weiß gestrichenen Koloss im Meer nun deutlich erkennen. Fast schien es, als ob sie nur die Hand ausstrecken müsste, um ihn zu berühren. Dann hörte sie plötzlich die Stimme. Es war wie in jenen Albträumen, die sie in ihren letzten Londoner Tagen heimgesucht hatten. Wieder schien die Stimme nur in ihrem Kopf zu sein. Und wieder stieß sie eine finstere Warnung aus.

      »Heather Somersby, flieh! Verlasse Dartmoor, so schnell du kannst, sonst ist dein Leben verwirkt.« Die Stimme klang beschwörend und sehr streng. Es schien ihr wirklich wichtig zu sein, dass Heather die Warnung nicht nur hörte, sondern auch ernst nahm. Doch was bedeutete sie? Das junge Mädchen konnte mit den Worten nichts anfangen.

      »Wer will mir etwas Böses?«, fragte sie die Stimme im Traum. »Sag es mir, dann kann ich mich schützen und vorsichtig sein.«

      »Die Gefahr ist überall. Du musst fliehen«, wiederholte die Stimme aber nur monoton.

      Heather wusste nicht, was sie davon halten sollte. Plötzlich sah sie aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung. Mittlerweile hatte das erste Licht des Tages die graue Dämmerung vertrieben. Die Sonne stieg über dem Meer auf und in ihrem goldenen Licht erkannte Heather die vornehme Dame, die ihr schon öfter in diesen finsteren Albträumen erschienen war. Sie wurde von zwei großen, schwarzen Hunden begleitet.

      Heather riss die Augen auf, denn sie begriff nun, was dies zu bedeuten hatte und wer die unheimliche Dame war. Die Geisterlady! Sie wollte zurückweichen, denn die Erscheinung kam auf sie zu. Doch sie spürte direkt vor sich den Abgrund. Und der sichere Rückweg war ihr versperrt. Panik brandete in dem jungen Mädchen auf. Immer näher kam die Geisterlady. Heather sah ihr Gesicht, das im hellen Morgenlicht nur einem Schatten glich. Es war eine verwischte Fläche, die entfernt an das Antlitz eines Menschen erinnerte. Einzig die Augen waren deutlich zu erkennen. In ihnen brannte ein rötliches Feuer, das seinen Ursprung in den tiefsten Tiefen der Hölle zu haben schien.

      Dieser Anblick steigerte Heathers Panik ins Unerträglich. Sie wich vor der grausigen Erscheinung zurück, dachte nicht daran, dass sie sich damit in eine noch viel größere Gefahr begab – und fiel im nächsten Moment ins Bodenlose …

      Da endlich wachte sie auf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Heather in das wattige Grau des frühen Morgens. Sie schnappte nach Luft, ihr Herz hämmerte wie ein Schmiedehammer in der Brust und sie zitterte am ganzen Körper. Es dauerte eine Weile, bis Heather sich soweit beruhigt hatte, dass sie das Bett verlassen konnte. Sie trat hinter das Fenster und blickte hinaus aufs Meer. Der Leuchtturm war für sie mittlerweile zu einem vertrauten Anblick geworden. Sein Licht vermittelte Heather ein wenig Ruhe und Hoffnung. So war es auch jetzt.

      Trotzdem konnte sie nicht begreifen, woher diese schrecklichen Träume kamen. Sicher, Timothy hatte am Nachmittag von der Geisterlady mit den zwei großen, schwarzen Hunden gesprochen. Da war es nicht verwunderlich, dass ihre Phantasie dieses Motiv aufgenommen und in einen Traum eingebaut hatte. Doch es war ja nicht das erste Mal, dass sie von der schrecklichen Erscheinung träumte. Schon in London war sie regelmäßig von ihr heimgesucht worden. Heather seufzte zittrig auf. Verlor sie den Verstand? Bildete sie sich Dinge ein, die … Ihre bedrückenden Gedanken zerfaserten, als sie unten im Park eine Bewegung wahrnahm. Jemand spazierte über den Kiesweg, eine schmale Gestalt. Und sie war nicht allein. Zu beiden Seiten der schemenhaften Person bewegten sich zwei große, schwarze Schatten, wie Hunde …

      Heather hatte das Gefühl, zu erstarren. Erschien ihr diese Geisterlady nicht nur im Traum, sondern jetzt auch noch im Wachzustand? Das war doch nicht möglich!

      In diesem Moment drehte die Person unten im Park den Kopf und blickte zu Heather hinauf. Diese hatte den Eindruck, dass die Unheimliche sie direkt anschaute. Sie meinte sogar, das schwache rote Glosen zu sehen, dort, wo die Augen waren …

      Heather stieß einen entsetzten Schrei aus und sprang mit einem Satz zurück in ihr Bett, das bedenklich ächzte und stöhnte, dann aber doch Stand hielt. Das junge Mädchen zog die Decke über den Kopf und presste die Augen fest zusammen. Heather wollte die schreckliche Gestalt nicht mehr sehen! Doch so sehr sie sich auch bemühte, vor ihrem geistigen Auge spazierte die Geisterlady weiter gelassen dahin, begleitet von ihren schwarzen Hunden wie das Fanal kommenden Unheils …

      *

      »Du willst sie tatsächlich besuchen? Junge, ich muss an deinem Verstand zweifeln.« Lord Cyrus kniff die Augen leicht zusammen, was er immer tat, wenn ihm etwas gegen den Strich ging. »Oder ist dein Entschluss weniger vom Verstand als vom Gefühl geprägt? Dieses Mädchen scheint Eindruck auf dich gemacht zu haben …«

      Sein Neffe lächelte vielsagend. »Ich kann es nicht bestreiten. Heather ist ein zauberhaftes Geschöpf. Um sie wiederzusehen wage ich mich sozusagen in die Höhle des Löwen.«

      »Nicht schlecht formuliert. Sie hat diese Einladung ausgesprochen?«, erkundigte der Lord sich.

      Timothy nickte, woraufhin sein Onkel leise lachte. Und der junge Mann hatte dabei das unangenehme Gefühl, gerade ausgelacht zu werden. »Sie werden dich nicht ins Haus lassen, diese Hanleys«, prophezeite er seinem Neffen. »Die geizige Bohnenstange müsste eine Woche sparen, um die Tasse Tee, die du trinken könntest, zu verschmerzen. Und ihr Mann, dieser verschlagene Nichtsnutz …«

      »Onkel, ich

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