Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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      Diese Stimme kam von oben. Jemand kam ihnen entgegen und dem sonoren Klang nach handelte es sich um einen Mann.

      »Herr Fechner, guten Abend!« Maja begrüßte Claudias Nachbarn freundlich. Mit ihm durfte man es sich nicht verderben; er schien ein überaus freundlicher und hilfsbereiter Zeitgenosse zu sein.

      »Ach so? Sehr schön! Ihr beide kennt euch demnach schon?«

      Maja beobachtete verblüfft, mit welch strahlendem Lächeln ihre Tante dem Mieter von gegenüber entgegensah. Auch er schien ihr tiefer in die Augen zu blicken, als unbedingt nötig war. Während der Begrüßung hielt er Claudias beide Hände in den seinen.

      Claudia verharrte sogar auf der Treppe, um ein Schwätzchen mit ihm zu halten – und Rolf Fechner hielt dabei immer noch die Hände ihrer Tante …

      Maja, die zwar gar zu gerne gehört hätte, was die beiden sich zu sagen hatten, beschloss aus Gründen der Diskretion, weiter die Treppe hinauf zu gehen. Es ging sie schließlich nichts an, was die beiden zu bereden hatten. Die Wohnungstüre würde sie allerdings offenstehen lassen …

      Für ihren Geschmack dauerte es allerdings viel zu lange, ehe ihre Tante sich von diesem charmanten Herrn loszureißen vermochte. Sie war nahe daran, zurück zu gehen und nachzuschauen, wo sie blieb. Kurz vor der Tür kam ihr Claudia jedoch beschwingt entgegen, immer noch mit einem gewissen Lächeln auf den Lippen. Maja schluckte die Frage, die ihr auf der Zunge lag, jedoch hinunter.

      Zwar schweren Herzens, aber es war genauso, wie sie sich vorhin schon vorgesagt hatte: Es ging sie einen feuchten Kehricht an!

      »Falls mir meine Lieblingsverwandte etwas mitzuteilen hat, wird sie es mir im Laufe der nächsten Tage und Wochen bestimmt anvertrauen! Und wenn nicht? Dann lässt sie es eben bleiben, weil sie es so möchte! Und ich werde damit zufrieden sein müssen.«

      *

      »Oh, mein Gott! Du kannst es mir glauben, wie froh ich bin, mich wieder gemütlich hinsetzen zu können!«

      Mit diesem abgrundtiefen Seufzer ließ Claudia Ritter sich auf ihre moderne schwarze Ledercouch sinken.

      »Ich geb’s ja zu, es war höllisch anstrengend, aber wunderschön! Und ich habe es unheimlich genossen, wieder wie ein normaler Mensch durch die Gegend zu tigern! Ich danke dir tausendmal dafür, dass du bereit warst, dich mit mir auf das Abenteuer einzulassen.«

      Ehe Maja widersprechen und ihr zum wiederholten Male erklären konnte, das sei doch selbstverständlich und dazu sei sie schließlich her gekommen, winkte Claudia ab. Da sie ihre bequemen Straßenschuhe bereits im Flur abgestreift hatte, zog sie jetzt ihre Beine unter sich und nahm eine ganz relaxte Haltung ein.

      »Hör zu, mein Schatz, ich möchte dir etwas sagen – und damit gleichzeitig deine Neugier stillen! Du brauchst es nicht abzustreiten, dass du neugierig bist, welcher Mann es ist, dem ich meine Sympathie, ja, sogar mehr als das, geschenkt habe! Ich weiß, du hast ein Recht darauf, es zu erfahren. Es handelt sich um …«

      »Rolf Fechner?«

      Maja platzte regelrecht mit ihrer Vermutung heraus. Claudias und sein Verhalten eben im Treppenhaus war zu eindeutig gewesen …

      »Woher weißt du …?«

      Claudia zog eine Schnute. Mit gespielter Verärgerung behauptete sie: »Jetzt hast du mir meine ganze schöne Überraschung kaputt gemacht. Spielverderberin!«

      Maja lachte herzlich. »Aber Tantchen! Deutlicher ging’s wohl nicht mehr! Jeder, der euch beide zusammen sieht, weiß Bescheid. Und das finde ich ganz wunderbar! Ich freue mich für dich, für ihn, für euch beide! Was gibt es Schöneres, als in etwas reiferem Alter noch einmal die Liebe zu entdecken?

      Ihr habt euch sicher genau überlegt, was ihr tut und daher wird eure Beziehung auch von Dauer sein. Davon bin ich fest überzeugt!

      Was macht Rolf denn beruflich?«, fragte sie dann, wobei sie vorgab, keine Ahnung von seiner anscheinend nicht so erfolgreichen Arbeit als Architekt zu wissen.

      Maja sollte eine kleine Überraschung erleben. Dass er im Augenblick nicht so gut im Geschäft sei, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts, behauptete Tante Claudia. Vor einem Monat habe er erst einen bedeutenden Architekturwettbewerb in England gewonnen.

      »Und das will schon was heißen!«, erklärte Claudia mit sichtlichem Stolz. »Bei der Verleihung des Preises in London war ich sogar dabei. Herzogin Camilla, die Gemahlin von Prinz Charles hat Rolf persönlich die Skulptur nebst Urkunde in die Hand gedrückt. Ein sagenhaft tolles Erlebnis, kann ich dir versichern!«

      Auch sonst schien Fechner, die neue große Liebe ihrer Tante, ein vermögender Mann zu sein. Die Wohnung in Schwabing habe er nur spontan gekauft, um ihr nahe zu sein, behauptete Claudia verschämt. Die vorherigen Besitzer, das alte Ehepaar, zogen in ein Altenstift um und hatten sie verkauft. »Weil ich noch nicht bereit war, zu ihm in seine Villa am Starnberger See zu ziehen!«

      »Na, wie ich glaube«, grinste Maja, »wird sich das ja bald ändern!«

      Ihre Tante wurde bei diesen Worten richtiggehend rot und Maja zog Claudia dementsprechend auf. Die verstand jedoch Spaß und gestand, einfach nur glücklich zu sein. Es schien ein richtig netter Abend zu werden, wenn nicht … Ja, wenn nicht erneut Majas Zustand ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.

      Beide waren zu müde um noch groß zum Abendessen auszugehen. Und ehrlich gesagt, war der Appetit nach dem üppigen Mittagessen noch nicht besonders stark angewachsen.

      »Lass’ uns eine Kleinigkeit beim Chinesen bestellen!«, schlug Claudia deshalb vor. Ehe sie zum Hörer griff, schellte es allerdings an der Tür.

      »Dreimal? Das wird Jens sein, der verlorene Sohn!«, vermutete Claudia. »Hat der Bursche wieder mal den Wohnungsschlüssel, den ich ihm überlassen habe, vergessen! Wo die jungen Leute nur immer ihren Kopf haben?«, murmelte sie, während sie überraschend schnell aufsprang, um ihrem Sprössling die Tür zu öffnen.

      Während Claudia Ritter den langen Flur entlangeilte, die Wohnungstür erwartungsvoll aufriss und ihren Sohn willkommen hieß, setzte Majas Sinn für die Realität erneut aus.

      Wiederum befand sie sich ganz woanders. Dieses Mal war es ihr eigenes Zuhause, wo sie ihren geliebten Bernd entdeckte, der zusammengesunken in seinem ledernen Lieblingssessel kauerte und melancholisch in die Ferne starrte.

      Spontan wollte Maja zu ihm eilen, um ihn nach dem Grund für seinen Trübsinn zu fragen. Er wandte kurz den Kopf und blickte in ihre Richtung, wobei Maja glaubte, Tränen über sein Gesicht laufen zu sehen. Hastig wischte er sie ab und drehte sich zum Fenster, um erneut traurig hinauszuschauen.

      »Aber Liebling, was hast du denn?«, wollte Maja ihn fragen und ihm dabei zärtlich über den Kopf streicheln. Da bemerkte sie, dass es ihr gar nicht möglich war, zu ihm zu gelangen, weil sie sich nicht fortzubewegen vermochte, genauso wenig, wie auch nur ein einziger Ton aus ihrer Kehle drang.

      Diese Ohnmacht war für Maja im ersten Augenblick höchst verwirrend. Dann jedoch, nachdem sie ihre Blicke im Raum hatte schweifen lassen, sah sie den Grund dafür: Sie lag in einem Bett, das nicht das ihre war und zwar in einem Zimmer, das sie nicht kannte!

      Es war ziemlich kahl, ohne ein einziges Bild an der Wand und – für sie eigentlich unvorstellbar – ohne Bücher! Es standen außer dem

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