Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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Mitreisenden und verließ das Erster-Klasse-Abteil. »Alles Gute für Ihre kranke Tante!«, rief ihr die Frau noch nach.

      Erst als sie längst aus dem Zug ausgestiegen war, wunderte sich Maja: Ihres Wissens hatte sie nur von einer »Verwandten« gesprochen und das Wort »Tante« gar nicht in den Mund genommen … Merkwürdig! Na, wie auch immer. Maja vergaß die Episode umgehend.

      Auf dem Bahnsteig stehend, hörte sie die quäkende und wie üblich kaum verständliche und seltsam blechern klingende Lautsprecherdurchsage, die den verehrten Fahrgästen erst auf Italienisch, dann in Deutsch verkündete, dass dieser Zug aus Italien hier in München endete. Es folgten die üblichen Ansagen über etwaige Anschlüsse zu verschiedenen Zielen auf anderen Bahnsteigen.

      Aber da hörte die junge Frau schon lange nicht mehr hin. Sie spähte den Bahnsteig entlang, schulterte ihr Gepäck und marschierte langsam am Zug entlang in Richtung Bahnsteigkopf, und zu den verschiedenen Verkaufsständen, wo Andenken, Zeitschriften, Stadtpläne, Süßigkeiten, Kaffee, Cola, Bratwürste, Wurstsemmeln und Dosenbier verkauft wurden.

      Von Jens war weit und breit nichts zu sehen, worüber Maja schon ein wenig enttäuscht war. Er hatte doch versprochen, seine Cousine abzuholen! Naja! Das war ja nicht so schlimm – sie kannte sich ja in München, ihrer Heimatstadt, bestens aus. Dennoch ärgerte sie sich über diesen neuen Beweis der Unzuverlässigkeit ihres jungen Verwandten.

      »Jens, Jens«, dachte sie, ‚du hast noch eine ganze Menge zu lernen, falls du Wert darauf legst, als Erwachsener ernst genommen zu werden!’

      Ein Blick auf die große runde Bahnhofsuhr über dem Durchgang zur Schalterhalle zeigte, dass ihre Verspätung um etwa zehn Minuten kürzer ausgefallen war, als befürchtet.

      »Da hat es vor Ankunft des Zuges bestimmt eine entsprechende Durchsage gegeben! So lange hätte Jens schon auf mich warten können. Falls er sich überhaupt die Mühe gemacht hat, herzukommen!«, dachte Maja leicht verdrossen. Da sie auf einmal Hunger verspürte – im Zug hatte sie keinen Appetit gehabt und weil sie ihre letzte Mahlzeit bereits am vergangenen Abend im Hotel »Schwarzer Schwan« in Kufstein zu sich genommen hatte – beschloss sie, sich etwas an einem der Reiseproviantstände zu gönnen.

      »Was soll’s denn sein, schöne Frau?«, erkundigte sich der Verkäufer, ein älterer, grauhaariger, gemütlicher Opatyp, der einen verbeulten Trachtenhut mit Feder aufhatte und in einer grauen Hose mit blauweißen Hosenträgern steckte und schaute sie freundlich an. Unwillkürlich erinnerte er Maja stark an den Taxifahrer in Kufstein … Aber das war natürlich Unsinn. Außerdem sprach der Mann nicht tirolerischen Dialekt, sondern echtes Bayrisch.

      »Eine Bratwurst mit scharfem Senf und dazu eine Semmel«, bestellte Maja kurz entschlossen und bestellte sich gleich noch eine Cola dazu. Wer wusste, wann sie wieder Gelegenheit bekäme, etwas zu sich zu nehmen.

      Die braun gebratene Wurst und das knusprig frische Brötchen schmeckten ausgezeichnet. Man mochte über fast food meckern, soviel man wollte – es gab auch hin und wieder Ausnahmen, die zu genießen sich Maja ab und zu durchaus gönnte.

      Sie leckte sich den Senf von den Fingern und weil sie so verlockend aussahen, bestellte sie sich anschließend eine von den auf einem Holzgestell aufgefädelten, braunen Brezeln mit leckeren Salzkrümeln, die Bernd immer abstreifte, während sie ganz wild darauf war …

      »Ham’ ma a zünftige Bergtour g’macht, Fräulein?«, erkundigte sich der Trachtenhut-Opa und deutete auf den Tourenrucksack, den Maja während des Essens neben sich abgestellt hatte.

      »Nein, leider nicht!«

      Obwohl es einen Fremden ja eigentlich nichts anging, fand Maja den neugierigen Mann doch sehr nett und freundlich. So erzählte sie ihm von dem verpatzten Urlaub und ihrer kranken Tante, um die sie sich kümmern wollte.

      »Das ist aber schön von Ihnen, junge Frau, dass Sie so ein gutes Herz haben!«, meinte der Bratwurstverkäufer. »Das findet ma’ heut’ nimmer oft!«

      Als es ans Bezahlen ging, schob er Maja augenzwinkernd eine zweite Brezel über den Tresen zu – ohne sie zu berechnen: »Damit S’ net zu dünn werden vor lauter Sorg’ um die Frau Tante!« Bekümmert zog er dabei seine Stirn in besorgte Dackelfalten. Etwas, das Maja ziemlich erheiterte, aber gleichzeitig auch irgendwie anrührte.

      Noch genüsslich kauend begab sie sich zum Taxistand außerhalb des Bahnhofsgebäudes. Sie war unruhig und wollte jetzt so schnell wie möglich zu Claudia. Sie empfand ein ungutes Gefühl – obwohl ihr Verstand ihr immer wieder sagte, es sei übertrieben, ihre Tante für akut gefährdet zu halten: Wäre dies der Fall, hätten die Ärzte sie wohl kaum aus der Klinik entlassen.

      »Es handelt sich nur darum, dass es für Claudia noch zu früh ist, allein ihren ganzen Haushalt zu bewältigen. Ich werde ihr dabei helfen. Nur deshalb bin ich hergekommen«, sagte sie sich immer wieder vor, während sie auf ein auf der Bahnhofnordseite wartendes Taxi zusteuerte.

      Sie ließ sich neben einem hübschen, jungen, sehr südländisch aussehenden Taxifahrer nieder und nannte ihm als Fahrtziel die Schwabinger Elisabethstraße.

      Der junge Mann hatte gegrinst, als er den schweren Rucksack in den Kofferraum wuchtete.

      »Sie haben wohl eine Bergtour gemacht? Ganz allein?«, wollte er wissen.

      Maja winkte ab. »Eigentlich waren wir zu viert! Da wurde meine Tante plötzlich krank. So habe ich den Urlaub abgebrochen und bin gleich von Österreich hierher gefahren!« Schon wieder ertappte sie sich dabei, dass sie einem Wildfremden ihre Geschichte erzählte …

      Der Fahrer schien verwundert. »Bei uns Kurden würde ich das als eine Selbstverständlichkeit erwarten!«, meinte er anerkennend. »Wir halten die Familie sehr hoch, aber bei den Deutschen schien sie mir bisher keine so große Geltung zu haben. Jedenfalls habe ich noch nie erlebt, dass die Solidarität so weit geht, dass jemand den eigenen Urlaub abbricht, nur weil eine Tante – oder ein Onkel – erkrankt ist!«

      Der gut aussehende kurdische Fahrer lächelte Maja überrascht an.

      Die Fahrt in den Münchner Stadtteil Schwabing dauerte nicht allzu lange und – bis auf ein paar Belanglosigkeiten – schwieg Maja die meiste Zeit. Ihre Gedanken weilten in den österreichischen Bergen bei Bernd Hoferrichter, Peter Daubner und Tina Maurer. Was die drei wohl gerade machten?

      »Ob Bernd mich überhaupt vermisst?«

      In letzter Zeit waren ihr hin und wieder Zweifel gekommen, ob Bernd wirklich noch großes Interesse an ihr, beziehungsweise an ihrer gegenseitigen Verbindung hatte. Seine Aufmerksamkeit hatte nachgelassen und seine Zärtlichkeiten waren spürbar weniger geworden.

      »Sogar Blumen bringt er mir seltener als früher!«

      Manchmal hegte Maja die Befürchtung, nach der langen Zeitspanne intensiven Zusammenseins habe sich der »normale Alltag« bereits so weit eingeschlichen, dass sie beide einem Ehepaar glichen, das allmählich in die Jahre kam …

      Als sie kürzlich Bernd daraufhin angesprochen hatte, war er allerdings ärgerlich geworden, hatte ihr vehement widersprochen und behauptet, sie bilde sich das lediglich ein. Maja war es vorgekommen, als habe er gar nicht begriffen, was sie ihm eigentlich hatte sagen wollen.

      »Und wie steht es mit mir?«, stellte sie sich jetzt selbst die berühmte Gretchenfrage. ‚Bin ich noch so rasend verliebt in Bernd wie am Anfang unserer Beziehung?«

      Der Ehrlichkeit halber musste sie zugeben, dass der anfängliche

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