Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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er Harrys Schritte.

      Da wandte er sich Gunhild zu, nahm die schmale Gestalt auf seine Arme und bettete den heißen Kopf liebevoll an seine Schulter, ihr Gesicht mit heißen Küssen bedeckend.

      »Gunhild! Mädel!«

      Mit weißem Gesicht, kraftlos lehnte sie an seinem Herzen. Der Puls ging ganz schwach. Da ergriff ihn Todesangst.

      Er rannte mit der geliebten Frau über den Platz, dem Flugzeug zu, dem bereits der Arzt entstiegen war.

      »Helfen Sie!« brüllte er außer sich.

      Indessen kniete Harry neben Ingrid, sah die tiefe Wunde unter dem Blondhaar, sah den blutroten, fiebrigen Mund, der im Fieber leise Klagelaute ausstieß.

      »Ingrid!«

      Erschüttert nahm er das geliebte, erschöpfte Mädchen in die Höhe und trug es davon.

      Mochten sich die anderen um Murphy kümmern.

      Während der Arzt sich um die Mädchen bemühte, hatte Harry den Dicken vor sich her zu Murphy getrieben.

      Stolpernd, keuchend lief Nawarra vor Harry her, angefeuert von dessen Tritten, die mit genauester Treffsicherheit seinen edelsten Körperteil trafen.

      Er mußte seinen Freund und Komplicen bis zum Flugzeug tragen, wo der Arzt den Fieberkranken in Empfang nahm, dann endlich ließ Harry von Nawarra ab.

      So viel Bitterkeit hatte sich in ihm angespeichert, daß er den Dicken noch stundenlang hätte vor sich hertreiben können, nur um seinem Rachegefühl irgendwie Genugtuung zu geben.

      *

      Gunhild schlug als erste die Augen auf, groß, verständnislos irrten ihre Blicke umher. Sie fühlte schaukelnde Bewegungen. Michael war da – Michael war gekommen? Jubelnd schlug sie die Arme um seinen Hals, drückte sich fest, ganz fest an ihn und weinte auf. »Mi­chael! Michael!« Stumm, glücklich preßte Doktor Mayring die zarte Gestalt an sich. »Gunhild. Liebes!«

      In Ingrids Lager ging es etwas lauter zu.

      Langsam war das Bewußtsein bei Ingrid zurückgekehrt. Dann aber setzte das Denken wieder ein, obwohl es ihr heftige Schmerzen verursachte. Ihre Hand tastete zur Stirn.

      Da hörte sie eine geliebte, herrische Stimme.

      »Finger weg! Meinst du, wir haben uns umsonst soviel Mühe gegeben?«

      Ihr Kopf flog herum, sie begegnete direkt den hellen, feuchten Augen Harrys.

      »Harry«, flüsterte sie erstaunt.

      Er neigte sich tief über sie und sah ihr ernst in die tiefblauen, verschleierten Augen.

      »Tolle Sachen machst du, das kann man wohl sagen. Einfach auszukneifen und uns mit einem Brummschädel in Rio sitzenlassen.«

      »Harry«, rief sie glücklich.

      Ein schelmisches Lächeln glitt um ihren Mund.

      »Ich habe mir gedacht: der Harry wird dich schon zurückholen.«

      Mit einem langen Blick, der ein seltsames Gemisch von Rührung, Liebe und Glück war, sah er sie an.

      »Ingrid – Mädel!«

      Jauchzend riß er sie an sich und küßte sie, bis sie leise stöhnend zurücksank.

      *

      Murphy und Nawarra wurden dem Präsidenten Santago zur Aburteilung ausgeliefert.

      Noch am selben Tage sandte Harry Ohnesorg von Lima aus an Direktor Meyer von der Adler-Versicherungs-Gesellschaft folgendes Telegramm:

      Expedition aufgeflogen – Versicherung null und nichtig – Alles Weitere aus den Tageszeitungen ersichtlich.

      Dann war man mit dem Flugzeug nach Rio zurückgekehrt.

      Während Ingrid und Gunhild in Konsul Wackers Haus auf der sonnengeschützten Terrasse in Liegestühlen lagen, um Kräfte zu sammeln für die Heimreise, und dabei von einem neuen Leben voller Liebe und Glück träumten, saß Harry schwitzend im anschlie­ßenden Zimmer und schrieb seinen Bericht an das »Welt-Echo«.

      Expedition des Gelehrten Doktor Murphy aufgeflogen! Doktor Murphy der Mörder Professor Mayrings, der seinerzeit bei einer Expedition in das gleiche Gebiet ums Leben kam! Gunhild Bruckner, die Tochter des Gehilfen Professor Mayrings, beteiligte sich an der Entlarvung des Schurken!

      Doktor Mayring, der Sohn Professor Mayrings, vernichtete die Pläne, die zur Entdeckung eines Inka-Schatzes führen sollten. Es war Professor Mayrings letzter Wunsch.

      Doktor Murphy hatte die Pläne entwendet und eine neue Expedition ausgerüstet, um den Schatz an sich zu bringen. Er hatte seine Sekretärin mitgelockt, die keine andere als Gunhild Bruckner war, und wollte diese um ihr Erbe bringen.

      Durch den für tot gehaltenen Doktor Hellberg wurde alles aufgedeckt, und eine Hilfsexpedition brachte die unglücklichen Menschen zurück.

      Doktor Murphy wird an die Vereinigten Staaten zur Aburteilung und Verbüßung seiner Schuld ausgeliefert. Der verbrecherische Nawarra, Murphys Komplice, wandert ins Gefängnis.

      *

      Doktor Hellberg schlich sich unauffällig fort von der Terrasse und lief seinem Freund Konsul Wacker, der ihm und seinen Freunden großzügige Gastfreundschaft gewährte, in die Arme.

      »Wo willst du so heimlich hin?« fragte Wacker.

      »Kann ich ein Telegramm von hier aufgeben?« stellte Doktor Hellberg die Gegenfrage.

      »Bitte, hier steht der Apparat, bediene dich«, sagte Wacker und ging an dem Freund vorbei hinaus auf die Terrasse. Dort sah er, daß die beiden Mädchen friedlich schlummerten und neben ihnen Doktor Mayring, Gunhild Bruckners Hand in der seinen, wie ein treuer Wächter Wache hielt.

      Da zog er sich schmunzelnd zurück. So viel junges Glück war noch nicht unter seinem Dach gewesen wie jetzt, seit die beiden strahlenden Brautpaare bei ihm zu Gast waren.

      Doktor Hellberg kritzelte ein paar Worte auf das Papier und hob dann den Hörer aus der Gabel.

      »Hier bei Konsul Wacker. Ein Telegramm bitte! Adresse:

      Frau Iris Mayring, zur Zeit bei Doktor Hellberg, Berlin-W. Grüner Weg 5.

      Mission glücklich beendet – Murphy geht seiner gerechten Strafe entgegen – Pläne sind endgültig vernichtet – kehre mit zwei glücklichen Brautpaaren auf der ›Manuela‹ zurück. Doktor Hellberg.«

      *

      Nur schwer hatte Iris Mayring sich von ihrem Krankenlager erholt. Jeden Tag hatte Martha Schüller, Dr. Hellbergs Haushälterin, die Kranke besucht, und es war eine echte Freundschaft zwischen ihnen gewachsen.

      Wenn Briefe von den Lieben kamen, die sich auf einer fernen, nicht gefahrlosen Reise befanden, hatten sie gemeinsam viele Stunden darüber gesprochen.

      Als

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