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Schmitt Ich erinnere mich schon lange nicht mehr an einen so hübschen, ich möchte sagen, gemütvollen Abend…

      Schmitt: Und hat Ihr Fräulein Tochter…

      Mama schelmisch: Oh! Ich darf Ihnen nicht verraten, wie sie auf der Heimfahrt geschwärmt hat…

      Häßler: Sind Sie noch lange geblieben?

      Schmitt lebhafter: Nein! Nachdem die Herrschaften sich entfernt hatten, mochte ich nicht länger bleiben…

      Mama geht reizvoll auf den wärmeren Ton ein: Ei! Was für ein Kompliment! Wollen Sie uns als den Magnet bezeichnen?

      Schmitt lächelt glücklich: Ja… ich wollte nur sagen…

      Mama droht mit dem Finger, sehr schelmisch: Gilt das für uns alle… oder…?

      Schmitt lächelt noch glücklicher und würde vielleicht etwas Verfängliches sagen, wenn nicht Bonholzer, der sichtlich unruhig auf seinem Sessel geworden ist, nunmehr einfiele. Er wendet sich an Häßler.

      Bonholzer: Herr Schwager, Sie entschuldigen betreff den Punkt, den wo da voring die Babett berührt hat, net wahr, da möcht ich mir diesbezüglich eine Bemerkung erlaub’n…

      Häßler runzelt die Stirn, ungnädig: Was ist?

      Bonholzer: Passens auf, i bin da ganz Ihrer Meinigung. Betreff, was de Babett sagt, daß Sie g’sagt hamm, net? Daß also der Bürger im Gegensatz zum Beamten – net? – also dös is dann gleich, von welchener Kategorie – daß also der Bürger betreff sein er reibt den Daumen am Zeigefinger Diridari, sein Gerstl sozusag’n… scho a bissel an Wahn hat…

      Häßler noch ungnädiger: Ich weiß nicht, guter Herr Bonholzer, von was Sie sprechen.

      Babette sehr unwirsch: Laß ‘n halt ausred’n!

      Bonholzer ahnungslos: Na, passen S’ auf, Herr Schwager, i bin ja ganz Ihrer Meinigung; betreff diese Einbildung gewisser Elemente der Bürgerschaft… daß ma also da scho gewissermaßen von Protzen red’n darf. Da hamm Sie durchaus recht.

      Häßler: Sie irren sich…

      Bonholzer erklärend: Was d’ Babett sagt, net wahr, betreff dieses… daß also früherszeit Ihre Äußerung…

      Häßler sehr diktatorisch: Sie irren sich, und ich erkläre Ihnen das ein andermal… Zu Schmitt: Wie geht es Ihrer verehrten Frau Mutter, Herr Schmitt?

       Bonholzer führt mit Babette eine stumme Gebärdensprache. Er deutet an, man werde schon noch ins klare kommen.

      Schmitt: Ich danke der Nachfrage. Sie läßt sich den Herrschaften bestens empfehlen.

      Mama bekümmert: Sie ist leider nicht ganz wohl?

      Schmitt: Sie hat etwas Gicht…

      Mama: Ida sagte mir’s… sie war ja neulich bei Ihrer Frau Mutter…

      Schmitt lebhaft: Ja, am Donnerstag…

      Mama: Sie erzählte uns, wie lieb Ihre Mutter zu ihr war…

      Schmitt kommt in Eifer: Wir arrangierten gerade in unserer Auslage die Frühjahrsneuheiten, und da kam Fräulein Ida, korrigiert sich, und da kam Ihre Fräulein Tochter und half gleich mit…

      Mama: Sie hat viel praktischen Sinn…

      Schmitt: Das sagte meine Mutter auch… und sie hat sich gewundert, weil doch Fräulein aus Beamtenkreisen…

      Mama schlicht: Wir haben sie zur Einfachheit und zur Arbeit erzogen…

      Häßler: Und nur nichts von Beamtenkreisen… diese Art Hochmut… hat es in meinem Hause nie gegeben…

      Babette: Geh, hör auf! Da kunnt oan’ glei schlecht wern…

      Sie schaut zur Decke hinauf, als ob sie deren Einsturz erwarte. Aber vor sie ihrer Bitterkeit neuen Ausfluß verschaffen kann, fällt Mama hindernd ein.

      Mama: Und da hat das Kind einfach mitgeholfen?

      Schmitt lebhaft: Ja! Fräulein Ida nahm Rosa Liberty und drapierte es in malerischen Falten er macht entsprechende Handbewegungen über weißem Seidenmusselin, und unten hin breitete sie türkisblauen Taft, und oben auf die Rosa Liberty legte Fräulein Ida ein paar künstliche Blumen, wie hingehaucht, er illustriert es mit sehr zierlichen Bewegungen der Finger, und es sah prachtvoll aus…

      Mama: Und das machte sie so ganz selbstverständlich…?

      Schmitt: Ja… wir sahen bloß zu… und meine Mutter sagte, es ist wirklich schade, daß Fräulein Ida nicht öfter… meine Mutter sagte, es wäre zu schön, wenn Fräulein Ida immer…

       Er stockt verlegen. Spannung.

      Mama überfließend: Was sagte Ihre liebe Mutter?

      Hier greift Bonholzer ein, was eine vernichtende Wirkung auf Papa und Mama ausübt, die Herrn Schmitt so nahe an das erlösende Wort hingedrängt hatten.

      Mama wirft auf Papa einen Blick der tödlichsten Verzweiflung. Papa wird nur durch die Angst vor einem Skandal von einer fürchterlichen Entladung abgehalten.

      Bonholzer: Sie entschuldingen, Herr Schwager, ich glaub, daß mir betreff unsern voringen Dischkurs uns gewissermaßen in einem Irrtum befindlich san. Nämlich, weil ich dös nämliche sag, was Sie ja auch sag’n – net –, daß ma also grad in der Bürgerschaft eine Kategorie von Protzen trifft, die wo…

      Häßler sehr unmutig: Es fällt mir nicht ein, so etwas Törichtes zu sagen.

      Bonholzer eifrig, ahnungslos: Na, na, Herr Schwager. Ich glaube, daß Eahna Sie irr’n, durch dös nemlich, weil Sie quasi der Ansicht san, daß ich Ihnen widersprech’n will. Aba ich behaupte durchaus, daß Sie recht hamm. Verstengen Sie mich gut! Und das behaupte ich durch meine Erfahrung, wo ich natürlich auch schon oft mit solchene großkopfete Geldprotzen gemacht habe…

      Häßler: Vielleicht verstehen Sie endlich, daß ich davon nichts mehr hören will…

      Babette empört und streitbar: No, red’n werd er do no derf’n, wenn mir aa bloß die kleinen Verwandten san!

      Bonholzer gutmütig: Paß auf, Babett, dei Herr Bruada und i, mir san bloß no net beinanda… aha… mir komma scho no z’samm…

      Mama lächelt mit dem Aufgebote ihrer letzten Kraft Babette freundlich und beschwichtigend

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