Die Schmuggler-Braut. Barbara Cartland

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Die Schmuggler-Braut - Barbara Cartland Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

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dann?“ fragte Lord Cheriton gespannt.

      „Die Leute haben sich wirklich bemüht, haben aber trotz aller Anstrengungen keine Anstellung gefunden“, sagte Wiwina. „Als sie dann schließlich auch noch aus ihren kleinen Hütten geholt worden sind, da sind sie ... da sind sie hier in Larks Hall eingezogen.“

      „Hier?“

      Wiwina nickte.

      „Misses Briggs ist auf die Idee gekommen. Sie hat schon immer im Haus gewohnt und wollte um nichts in der Welt fort. ,Ich habe als Küchenmädchen hier angefangen’, hat sie zu mir gesagt, ,und ich bleibe, bis man mich im Sarg hinausträgt’.“

      Lord Cheriton lächelte.

      „Und Sie?“ fragte er.

      „Mein Vater war hier Pfarrer“, antwortete Wiwina. „Er ist vor vier Jahren gestorben.“

      „Das tut mir leid.“

      „Es war ein ...“ Wiwina stockte. „Ein Unfall.“

      „Ein Unfall?“ fragte Lord Cheriton.

      „Es muß ein Unfall gewesen sein“, sagte Wiwina nachdenklich. „Ich denke allerdings manchmal...“ Wiwina brach mitten im Satz ab und zuckte mit den Schultern.

      „Mein Bruder und ich“, fuhr sie fort, „standen fast mittellos da.“

      „Sie haben einen Bruder?“

      „Ja, er heißt Richard. Er ist inzwischen siebzehn Jahre alt, aber damals war er erst dreizehn und kurz vor dem Tod meines Vaters vom Pferd gestürzt.“

      „Hatte er sich verletzt?“ fragte Lord Cheriton.

      „Ja, er hatte sich ein Bein gebrochen. Entweder war es eine sehr komplizierte Verletzung oder man hat ihn falsch behandelt, ich weiß es nicht. Auf alle Fälle hinkt er seitdem.“

      „Der arme Junge“, sagte Lord Cheriton.

      „Ja, er ist wirklich arm dran“, sagte Wiwina. „Er ist todunglücklich, daß er nicht wie die anderen herumtoben kann. Aber zum Glück ist er sehr gescheit.“

      Sie stieß einen Seufzer aus.

      „Wenn er wenigstens auf die Universität gehen könnte“, fuhr sie fort. „Das wäre sein größter Wunsch. Aber leider ist das völlig unmöglich.“

      „Weil das Geld dazu fehlt?“

      Wiwina lächelte Lord Cheriton milde an, wie ein Kind, das eine dumme Frage gestellt hat.

      „Als alles geregelt war“, erklärte sie, „stellten wir fest, daß Richard und mir knappe hundert Pfund pro Jahr zum Leben blieben. Von dem wenigen Geld auch noch Studiengebühren zu bezahlen, ist ein Ding der Unmöglichkeit.“

      „Sicherlich“, sagte Lord Cheriton.

      Wiwina breitete beide Hände aus und zog die Schultern hoch.

      „Und so sind wir auch hier eingezogen“, sagte sie. „Der neue Pfarrer ist sehr nett zu Richard. Er unterrichtet ihn, ohne einen Penny dafür zu nehmen, und wir sind ihm sehr dankbar. Aber wir hätten nicht obendrein noch bei ihm wohnen bleiben können. Im Pfarrhaus, meine ich.“

      „Natürlich nicht.“

      „Und dieses Haus ist so groß. Stellen Sie sich vor, es hat allein achtzehn Schlafzimmer.“

      „Da ist wirklich für alle Platz.“

      „Leider fallen zum Teil schon die Decken ein“, sagte Wiwina. „Wenn ich es nachts knacken höre, bin ich immer ganz unglücklich, weil ich weiß, daß der Stuck, der von den Wänden fällt, niemals wieder repariert werden kann. Auch die Gemälde leiden natürlich.“

      Lord Cheriton spürte, daß Wiwina Compton aus tiefstem Herzen sprach.

      „Sie scheinen dieses Haus wirklich zu lieben“, sagte er.

      „Ja, wirklich“, entgegnete Wiwina. „Und ich habe es schon immer geliebt. Ich bin schon als ganz kleines Mädchen hier gewesen und habe mich immer wie in einem Märchenschloß gefühlt. Die Vorstellung, daß alles verschmutzen und verstauben sollte und überall Spinnweben hängen würden, war mir einfach grauenvoll.“

      Sie streifte Lord Cheriton mit einem raschen Blick.

      „Die Nichte von Misses Briggs“, fuhr sie fort, „hat auch nicht gewußt, wohin sie sollte. Ihr Mann ist in Portugal gefallen.“

      „Wohnt sie auch hier?“ fragte Lord Cheriton.

      Wiwina nickte.

      „Sie war so dankbar, daß sie sich darangemacht hat, Zimmer für Zimmer zu putzen und in Ordnung zu bringen. Und jetzt sieht alles so aus, wie es ausgesehen haben muß, als Lady Cheriton noch am Leben war.“

      „Haben Sie Lady Cheriton gekannt?“

      „Ich muß sechs oder sieben Jahre alt gewesen sein, als sie gestorben ist“, antwortete Wiwina. „Aber ich erinnere mich noch genau daran, daß ich sie oft in der Kapelle gesehen habe. Ich habe sie sehr bewundert, weil sie so wunderschön gewesen ist. Sie war eine sehr gütige Frau. Jeder im Dorf hat sie geliebt und verehrt. Im ersten Stock hängt ein Gemälde, ein Portrait von ihr. Als sie schon tot war und Lord Cheriton so krank daniederlag, daß er das Bett nicht mehr verlassen konnte, bin ich oft hinaufgeschlichen und habe mir das Bild angesehen. Ich habe mir immer gewünscht, einmal wie sie zu sein.“

      Das ganze Dorf hat sie geliebt, das stimmt, dachte Lord Cheriton.

      Aber seinen Vater hatten alle gehaßt und verachtet. Mit der Faust hatte man ihm hinterher gedroht, wenn er mit der Kutsche durchs Dorf fuhr.

      Lord Cheritons Gedanken waren einen Augen blick lang abgeschweift, und er merkte erst etwas später, daß Wiwina ihn mit flehendem Blick ansah.

      „Verstehen Sie jetzt“, sagte sie, „daß wir, Misses Briggs, der alte Rouse, Pender, Emma, Richard und ich, daß wir nicht wissen, wo wir wohnen sollen, wenn Sie uns verraten? Bitte erzählen Sie Lord Cheriton nichts von uns. Er ist genau wie sein Vater hart und grausam. Es ist ihm gleichgültig, ob wir verhungern oder nicht.“

      „Woher wissen Sie, daß er wie sein Vater ist?“ fragte Lord Cheriton.

      „Wie soll er denn sonst sein?“ entgegnete Wiwina. „Wenn man dieses Haus herunterkommen läßt, kann man nicht anders sein.“

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