Butler Parker 184 – Kriminalroman. Günter Dönges

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 184 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 3

Butler Parker 184 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

Скачать книгу

wohl bewußt.

      Als er Butler Parker sah, der den Club gerade betreten hatte, schaltete er sofort, kam um den Tresen herum und bemühte sich um ein mehr oder weniger freundliches Lächeln.

      »Man hat sich lange nicht gesehen, Mister Parker«, grüßte er den Butler, »aber man hört ’ne Menge über Sie und die Lady.«

      Er kannte das Duo aus Shepherd’s Market recht gut und hatte in der Vergangenheit schon einige Male mit dem Butler zu tun gehabt. Sein Respekt vor Josuah Parker war groß. Bisher hatte Wilcox stets Niederlagen eingesteckt.

      »Meine Wenigkeit erlaubt sich, Grüße zu überbringen, Mister Wilcox«, sagte Parker gemessen und überaus höflich. »Ein gewisser Cliff Mallers bat um diesen Gefallen.«

      »Cliff Mallers?« Der Betreiber des Clubs schien den Namen noch nie in seinem Leben gehört zu haben.

      »Ein junger Mann, der Pianisten zu hassen scheint«, erläuterte Josuah Parker. »Zusammen mit einem Begleiter versuchte er, die kostbaren Finger eines Flügel-Solisten zu zertrümmern.«

      »Ich will keinen Stunk mit Ihnen haben, Parker«, sage Norman Wilcox und deutete auf eine Nische am rechten Längsende des Tresens. »Ich kenne keinen Malfers.«

      »Mallers, Cliff Mallers«, korrigierte Josuah Parker höflich. »Er behauptete, von Ihnen in das Konzert geschickt worden zu sein.«

      »Der Mann lügt nach Strich und Faden«, meinte der Bar-Betreiber. »Hier will man mir doch was am Zeug flicken, Parker. Merken Sie das nicht? Ich soll mal wieder den Sündenbock spielen.«

      »Eine Rolle, der Sie mit Sicherheit gerecht werden, Mister Wilcox«, urteilte der Butler.

      »Okay, ich bin kein Heiliger«, räumte der Mann ein und lächelte breit. »Aber mit Pianisten habe ich nichts am Hut. Warum sollte ich auch?«

      »Vielleicht ist der Kontakt zu den Golden-Boys dafür um so enger«, tippte Parker an. Willcox blickte den Butler starr an und bemühte sich verzweifelt, ahnungslos zu erscheinen.

      »Diese erwähnten Golden-Boys, Mister Willcox, interessieren sich für die Londoner-Kunstszene«, erklärte Parker geduldig. »In übertragenem Sinn haben sie die Absicht, Schutz- und Betreuungsgelder abzuschöpfen.«

      »Ich verstehe wirklich kein Wort.« Norman Wilcox zuckte die Achseln.

      »Im Grund handelt es sich um eine altbekannte und leider auch bewährte Methode«, erklärte der Butler. »Mylady und meine Wenigkeit hatten in der Vergangenheit schon mehrfach mit diesem Phänomen zu tun, wie man Ihnen versichern darf. Man verlangt Zahlungen in gewisser Höhe, aber man stört Veranstaltungen aller Art, falls diesen Zahlungen nicht nachgekommen wird.«

      »Und ich soll damit zu tun haben?« Wilcox staunte.

      »Sie waren mal einschlägig tätig«, erinnerte der Butler. »Seinerzeit mußten Mylady und meine Wenigkeit Sie nachdrücklich zur Ordnung rufen.«

      »Das ist längst vorbei«, meinte der Bar-Unternehmer. »Rühren Sie nicht in alten Geschichten herum!«

      »Sie könnten eine Art Filial-Unternehmen etabliert haben, Mister Wilcox.«

      »Wie heißen die Typen, die da kassieren wollen?«

      »Sie nennen sich die Golden-Boys, Mister Wilcox. Sollten sie rein zufällig Ihren Weg kreuzen, so teilen Sie diesen Spezialisten freundlicherweise mit, daß Mylady und meine Wenigkeit sich ihrer annehmen werden.«

      »Die kreuzen ganz sicher nicht meinen Weg, Parker«, wollte Wilcox bereits im vorhinein wissen.« Ich habe mit der Szene nichts mehr am Hut, glauben Sie mir. Mein Bedarf ist gedeckt. Mir reicht mein Club hier voll und ganz.«

      »Man erlaubt sich, noch eine angenehme und friedvolle Nacht zu wünschen, Mister Wilcox. Sie sollten meine Wenigkeit übrigens zu einem Ihrer Notausgänge begleiten. Meiner bescheidenen Ansicht nach wird man bereits verfolgt.«

      »Das ist doch prächtig« freute sich der Bar-Betreiber. »Wir fangen die Verfolger ab und wissen dann, wohin der Hase läuft. Wie sehen die Typen aus?«

      »Es handelt sich um zwei Motorradfahrer in dunkler Lederkleidung, die meinem Privatwagen folgten und jetzt auf Ihrem Parkplatz in Stellung gegangen sein dürften,«

      »Kein Problem«, sagte Wilcox und winkte zu einem der gut besetzten Tische hinüber. »Dafür hab’ ich ein paar erstklassige Leute. Die erledigen das mit der linken Hand.«

      »Und möglichst ohne jede Anwendung von Gewalt«, bat Josuah Parker. »Meine Wenigkeit wird hier warten, bis Ihre freundliche Aktion beendet ist.«

      Norman Wilcox unterhielt sich knapp und eindringlich mit den beiden Gästen, die seinem Wink gefolgt waren und deutete auf einen Vorhang aus Perlschnüren, hinter dem sich, wie Parker bekannt war, ein langer Korridor befand.

      Josuah Parker hatte überhaupt nichts dagegen, daß ein Angehöriger der kriminellen Szene für ihn tätig wurde. Er erweckte zumindest diesen Eindruck.

      *

      »Man sollte den Verfolgern sicherheitshalber den Weg abschneiden«, schlug Parker vor, als die beiden Gäste im Korridor verschwunden waren. Er deutete mit der Spitze seines Universal-Regenschirmes auf den Eingang des Clubs.

      »Die erwischen die beiden Typen ganz sicher«, meinte Wilcox, der eindeutig noch gar nicht begriffen hatte.

      »Es wäre ungemein freundlich, wenn Sie meiner Wenigkeit folgen würden«, erklärte der Butler und ging nach vorn zum Haupteingang, ohne sich weiter um den Bar-Betreiber zu kümmern. Wilcox folgte notgedrungen, holte den Butler ein und baute sich vor ihm auf.

      »Warten wir doch«, sagte er.

      »An der frischen Luft«, schlug der Butler unbeirrt vor.

      »Hören Sie, Parker, Sie werden bleiben!«

      Wilcox zeigte Entschlossenheit.

      »Meiner Wenigkeit fiel gerade ein, daß man sich auch geirrt haben könnte, was die beiden Verfolger betrifft.« Während Parker noch sprach, ließ er die Spitze seines Schirmes auf das Oberleder des linken Schuhs von Wilcox fallen. Sie war scharf, bohrte sich durch die Rindshaut und verursachte eine kleine Sensation auf dem Fußrücken.

      Wilcox schnappte verzweifelt nach Luft, zog den schmerzenden Fuß an und stützte sich dabei auf die Kante eines schmalen Tischchens, das aus dem Gleichgewicht geriet und umkippte. Dadurch verlor der Nachtclub-Unternehmer seinerseits den Halt und rutschte seitlich weg zu Boden.

      Der Butler lüftete höflich die schwarze Melone und ging nach draußen. Es waren nur wenige Schritte bis zu seinem hochbeinigen Monstrum. Parker hatte den Wagen noch nicht ganz erreicht, als die beiden Gäste durch eine schmale Gasse kamen und auf ihn zuhielten.

      »Sie werden dringend erwartet, meine Herren«, sagte Parker und deutete mit der Schirmspitze zum Eingang. »Mister Wilcox befaßt sich bereits intensiv mit seinen Freunden.«

      Sie nahmen das für bare Münze und trabten sofort weiter, um dann im Club zu verschwinden. Der Butler setzte sich ans Steuer seines Wagens und nickte Mike Rander zu, der im hochbeinigen Monstrum gewartet hatte. Als Parker anfuhr, erschien Wilcox und die beiden Gäste auf der Straße. Wilcox

Скачать книгу