Die großen Western 286. Howard Duff

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Die großen Western 286 - Howard Duff Die großen Western

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den heißen Zorn, der plötzlich in ihm hochsteigt. Sein Gesicht rötet sich, und mit einer fahrigen Handbewegung fährt er sich über das Gesicht.

      »Und was ist mit seiner Ranch«, fragt Rex weiter. Sie schiebt ihm ein volles Glas hinüber, und er greift, ohne sie aus den Augen zu lassen, danach.

      »Er hat noch einen Sohn«, sagt sie. »Steve. Der Junge ist ungefähr siebzehn Jahre.«

      »Yeah«, sagt er langsam. »Steve. An ihn habe ich gar nicht mehr gedacht. Wo kann ich ihn finden?«

      »Auf der Ranch natürlich«, antwortet sie. »Er will sie weiterführen, doch Norman Green wird ihm kaum eine Chance lassen. Er hat…«

      Sie bricht mitten im Satz ab, und es scheint ihr leid zu tun, daß sie schon soviel erzählt hat.

      »Weiter«, sagt er fordernd, doch sie schüttelt nur den Kopf. »Ich habe Ihnen schon zuviel erzählt«, sagt sie leise. »Ich möchte meinen Saloon noch einige Zeit führen, ich kann keinen Ärger gebrauchen.«

      Er sieht ihr hart in die Augen.

      »Sorry, Stranger.«

      Sie läßt ihn einfach stehen und füllt einigen durstigen Cowboys die Gläser.

      In diesem Augenblick kommen einige Männer durch die Pendeltür des Saloons. Sie werfen einen forschenden Blick in die Runde, und dann haben sie ihn gesehen. Langsam kommen sie näher und schieben sich rechts und links von ihm an die Theke.

      Rex Clayton ist plötzlich verdammt wachsam geworden.

      Er blickt zu der rothaarigen Saloonbesitzerin hin, und sie wirft ihm einen warnenden Blick zu.

      Rex Clayton setzt sein Glas an die Lippen, um es auszutrinken, als ihn ein Ellenbogen genau zwischen die Rippen trifft. Er verschluckt sich und bekommt einen schlimmen Hustenanfall.

      Einer der Cowboys schlägt ihm krachend auf die Schulter. Der untersetzte Mann schiebt sich näher und blickt höhnisch in das gerötete Gesicht von Rex.

      »Du solltest Milch trinken, Stranger«, lacht er. »Whisky ist doch ein Getränk für Männer.«

      Er gibt Rex Clayton einen Schubs, und dieser schlägt schwer mit dem Rücken an die Bartheke.

      In diesem Moment verliert Rex seine Beherrschung. Seine Faust zuckt vor und trifft den Mann empfindlich auf der Nase. Dieser stößt einen lauten Schmerzensschrei aus und taumelt zurück. Blut quillt aus seiner Nase und mit einem dümmlichen Gesicht starrt er auf seine blutigen Hände.

      »Das hättest du nicht machen dürfen«, stößt er keuchend hervor. »Ich werde dir jetzt den Kopf abreißen«, schreit er.

      Einige Männer entfernen sich von der Bartheke, und Rex Clayton steht plötzlich allein da.

      Sein Gegner schiebt seinen muskelbepackten Oberkörper vor, und seine Fäuste, die zwei mittleren Schmiedehämmern gleichen, hebt er vor seinen Kopf.

      Langsam kommt er näher.

      Sorgfältig studiert Rex seinen Gegner und weiß, daß er einem gnadenlosen Kampf entgegengeht. Dieser Mann verfügt bestimmt über die Kräfte eines Bären. Doch Rex rechnet sich eine gute Chance aus. Er ist sicherlich viel schneller, und wenn es ihm gelingt, seine Schnelligkeit richtig einzusetzen, dann wird es nicht allzu schwer für ihn werden.

      Rex Clayton visiert seinen Gegner genau an und dann kommt dieser auch schon angestürmt.

      Die letzten zwei Yards bringt er mit einem einzigen Sprung hinter sich, und obwohl Rex darauf vorbereitet ist, kann er den ersten Schlag nur halb abwehren. Er wird zurückgeschleudert, verliert das Gleichgewicht und stürzt zu Boden.

      Triumphierend kommt der Mann näher. Er schnauft heftig, und in seinen Augen ist ein heißes Feuer.

      Rex erhebt sich blitzschnell, und dann setzt er seine Schnelligkeit voll ein. Er taucht unter den wütenden Schlägen seines Gegners weg, und dieser schlägt fast immer ins Leere. Er wird dabei immer wütender, und dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem er die Beherrschung vollkommen verliert.

      Auf diesen Augenblick hat Clayton gewartet.

      Jetzt schlägt er in die geöffnete Deckung seines Gegners, und er legt seine ganze Kraft in die Schläge. Er kommt einige Male knochenhart durch, und bei dem Mann zeigt sich bald Wirkung. Gnadenlos setzt Rex nach, und mit einem blitzschnellen Schlag unter das Kinn fällt er seinen Gegner.

      Doch auch Rex hat einiges abbekommen. Seine Kleidung ist leicht zerfetzt, seine Fäuste sind zerschlagen, und er fühlt die Prellungen am ganzen Körper.

      Rex wendet sich der Bartheke wieder zu.

      »Whisky«, sagt er und versucht, seinen schnell gehenden Atem zu beruhigen.

      Die rothaarige Frau bringt ihm das Gewünschte. In ihren Augen liest er leichte Hochachtung.

      »Wer ist es?« fragte er und deutet auf den immer noch am Boden sitzenden Mann, dem jetzt einige seiner Begleiter aufhelfen.

      »Clerk Rider«, antwortet sie leise. »Er ist der Vormann der Green-Ranch.«

      Rex Clayton werden nun langsam die Zusammenhänge klar. Dieser Green hat also von Georgs Brief gewußt, denkt Rex. Darum wollten die Kerle mich auch vor der Stadt abfangen. Er leert sein Glas, und seine ganze Aufmerksamkeit gilt wieder Clerk Rider und dessen Männern.

      Rider steht taumelnd einige Schritte von ihm entfernt und blickt ihn wütend an. Er hat sein Halstuch vor Mund und Nase gepreßt, um das hervorquellende Blut zu stoppen.

      »Wir sprechen uns noch«, keucht er. Tex nickt langsam.

      »Sicher«, antwortet er mit harter Stimme. »Sicher, Vormann. Und richten Sie Ihrem Boß, Mr. Green, einen schönen Gruß von mir aus. Ich werde ihm demnächst einen Besuch abstatten. Er soll in Zukunft vorsichtiger sein.«

      Die Männer verlassen den Saloon.

      Das Stimmengewirr im Saloon setzt schlagartig wieder ein, und manch bewundernder Blick trifft Clayton.

      »Ich heiße Rex Clayton«, stellt sich Rex vor, und die rothaarige Frau nimmt eine Zigarette und läßt sich von ihm Feuer geben.

      »Sheila Graves«, sagt sie.

      Wieder mustern sie sich, und er hat das untrügliche Gefühl, daß die Frau ihm etwas verschweigt.

      »Sie haben in ein verdammtes Wespennest getreten«, sagt sie kurz und nimmt einen tiefen Zug an der Zigarette. »Norman Green ist ein ernst zu nehmender Gegner.«

      »Wollen Sie mir nicht mehr erzählen?« fragt er und blickt in ihr abweisendes Gesicht.

      Sie zuckt mit den Achseln.

      »Well«, meint er. »Ich kann Sie natürlich nicht zwingen.«

      Er legt einige Dollarmünzen auf die Theke und verläßt den Saloon. Draußen zieht er die kühle Nachtluft in seine Lungen. Der Mond schickt sein silbernes Licht über die Stadt.

      Langsam schlendert er zu seinem Hotel hinüber. Dort badet er seine Hände

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