Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

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Wünsche des Königs von Israel selbst ausspreche: denn wenn auch die Zeiten einige unbedeutende Veränderungen erheischen, so übertrifft doch die Übertragung, deren wir uns in den Kolonien von Neu-England bedienen, jede andere so weit, dass sie durch ihre Fülle, ihre Genauigkeit und ihre geistliche Einfalt dem großen Werke des begeisterten Dichters möglichst nahe kommt. Nie bleibe ich schlafend oder wachend an einem Ort, ohne ein Exemplar dieses hochbegabten Buches bei mir zu haben. Es ist die sechsundzwanzigste Edition, herausgegeben zu Boston Anno Domini 1744 und führt die Aufschrift: Psalmen, Hymnen und geistliche Gesänge des Alten und Neuen Testaments, getreu übertragen in das englische Versmaß, zur Erbauung und zum Troste der Heiligen, zu öffentlichem und Privatgebrauch, besonders in Neu-England.

      Während dieser Lobpreisung auf das seltene Produkt seiner heimischen Dichter hatte der Fremde das Buch aus seiner Tasche gezogen, eine in Eisen gefasste Brille auf seine Nase gesetzt und das Buch mit einer Sorgfalt und Verehrung geöffnet, welche seinen heiligen Zwecken ganz angemessen war. Dann sprach er, ohne weitere Einleitung und Apologie, zuerst das Wort Standish aus, setzte das bereits erwähnte unbekannte Instrument an den Mund, und brachte damit einen hohen, schrillen Ton hervor, dem er eine Octave niedriger mit seiner eigenen Stimme folgte. Nun begann er die folgenden Worte in vollen, süßen und melodischen Tönen, welche der Musik, der Poesie und selbst der unbehaglichen Bewegung seines ungezogenen Kleppers Hohn zu sprechen schienen, abzusingen:

      O sieh, wie fein und lieblich

      Es ist, wie’s Gott gefällt,

      Wenn mit dem Bruder treulich

      Der Bruder Frieden hält.

      Es gleicht der Salben bester,

      Die vom Haupt zum Barte floss,

      Auf Aarons Bart herunter,

      Bis zu des Kleides Schoß.

      Die Absingung dieser kunstreichen Reime begleitete der Fremde mit einem regelmäßigen Steigen und Fallen seiner rechten Hand. Beim Senken ließ er seine Finger einen Augenblick auf den Blättern des kleinen Buches ruhen, während er das Steigen mit einem Schnörkelschlag dieses Gliedes begleitete, welchen nachahmen zu können, niemand als der Eingeweihte hoffen durfte. Es wollte scheinen, als ob lange Angewöhnung diese Begleitung der Hand notwendig gemacht hätte, denn sie hörte nicht auf, bis die Präposition, welche der Poet für den Schluss seines Verses gewählt hatte, getreulich als ein Wort von zwei Silben abgesungen war.4

      Eine solche Unterbrechung der Stille des einsamen Waldes konnte nicht verfehlen, sich dem Ohre derer, die nur eine kleine Strecke voraus zogen, bemerklich zu machen.

      Der Indianer murmelte einige Worte in gebrochenem Englisch gegen Heyward, welcher seinerseits mit dem Fremden sprach, seine musikalischen Versuche unterbrechend und zugleich beendigend.

      Obgleich wir nicht in Gefahr sind, so rät uns schon die gewöhnliche Klugheit, durch diese Wildnis in möglichster Stille zu reisen. Sie werden mir also verzeihen, Alice, wenn ich Ihre Genüsse beeinträchtige, indem ich diesen Herrn ersuche, seinen Gesang auf eine sicherere Gelegenheit aufzusparen.

      Das werden Sie in der Tat, versetzte das schelmische Mädchen, nie hörte ich eine unwürdigere Verbindung zwischen Musik und Sprache, als die, der ich so eben lauschte; und ich hatte mich schon in eine Untersuchung über die Ursachen einer solchen Disharmonie zwischen Ton und Sinn vertieft, als Sie den Zauber meiner Träumereien durch ihren Bass zerstörten, Duncan.

      Ich weiß nicht, was Sie meinen Bass nennen, entgegnete Heyward, empfindlich über ihre Bemerkung, aber so viel weiß ich, dass Ihre und Cora’s Sicherheit mir viel teurer ist, als ein Orchester von Händel’s Musik. Er schwieg, kehrte plötzlich sein Auge gegen das Dickicht und heftete sie dann auf ihren Führer, welcher in ungestörter Gravität den gleichen Schritt einhielt. Der junge Mann lächelte über sich selbst, denn er glaubte, er habe eine glänzende Waldbeere für die glühenden Augäpfel eines herumstreichenden Wilden genommen, und ritt weiter, indem er die Unterhaltung fortsetzte, welche durch jenen flüchtigen Gedanken unterbrochen worden war.

      Major Heyward hatte sich nur in sofern getäuscht, als er sich durch seinen jugendlichen und hochsinnigen Stolz von weiterer Nachforschung abhalten ließ. Der Zug war noch nicht lang vorüber, als die Zweige des Gebüsches, welche das Dickicht bildeten, vorsichtig auseinander gebogen wurden, und ein Menschengesicht, so trotzig und furchtbar, als wilde Kunst und ungebändigte Leidenschaften es machen konnten, den sich entfernenden Fußtritten der Reisenden nachblickte. Ein Strahl des Frohlockens schoss über die dunkelbemalten Gesichtszüge des Waldbewohners, als er sah, welche Richtung seine arglosen Schlachtopfer eingeschlagen hatten. Den lichten und anmutigen Gestalten der Frauen, welche zwischen den Bäumen dahin schwebten, folgte durch die Krümmungen des Weges die männliche Gestalt Heywards, bis schließlich die unförmliche Person des Singmeisters unter den zahllosen Baumstämmen verschwand, die sich in düstern Linien dazwischen erhoben.

      Lange Zeit bestand unter den indianischen Stämmen, welche den nordwestlichen Teil der Kolonie New-York bewohnten, ein Bund, der zuerst unter dem Namen der ›fünf Nationen‹ bekannt war. Später wurde noch ein anderer Stamm darein aufgenommen und der Name in den der ›sechs Nationen‹ verändert. Der ursprüngliche Bund bestand aus den Mohawks, den Oneydas, den Senecas, den Cayugas und den Onondagoes. Der sechste Stamm waren die Juscaroras. Es leben noch Überreste aller dieser Völker in Ländereien, deren Besitz der Staat ihnen gesichert hat. Täglich aber wird ihre Anzahl kleiner, teils durch Todesfälle, teils weil sie sich nach Punkten entfernen, die ihren Sitten und Gebräuchen mehr zusagen. In kurzer Zeit werden von diesen merkwürdigen Völkern in den Ländern, die sie seit Jahrhunderten bewohnt haben, nur noch ihre Namen übrig sein. Der Staat New-York hat Grafschaften, die nach ihnen allen, die Mohawks und Juscaroras ausgenommen, benannt sind. Der zweite Fluss dieses Staates heißt Mohawk.

      Heißt eigentlich, die Haut über der Hirnschale samt den Haaren abziehen; solche Häute sind das gewöhnliche Siegeszeichen, und der Übersetzer hat für diese Trophäen den Kunstausdruck Skalpe beibehalten.

      In dem Staat Rhode Island ist eine Baie, die nach einem mächtigen Indianerstamm, der an ihren Gestaden wohnte, Narraganset hieß. Zufall oder eine jener unerklärlichen Launen, welchen die Natur oft in dem Tierreiche folgt, ließ eine Rasse von Pferden aufkommen, welche früher in Amerika unter dem Namen Narragansets weit bekannt waren. Sie waren klein, gewöhnlich lichtbraun (sorrel, wie man’s in Amerika hieß), und zeichneten sich durch ihren Passgang aus. Pferde dieser Rasse waren und sind noch wegen ihrer Ausdauer und ihrer leichten Bewegungen als Reitpferde sehr beliebt: da die Narragansets einen sicheren Tritt haben, so werden sie hauptsächlich von Damen gesucht, die in den neuen Landen die Wildnisse mit ihren Wurzeln und Löchern zu durchreisen haben.

      Die letzte Strophe lautet nämlich im englischen Text: His garments skirts unto. Anm. des Übersetzers.

      Drittes Kapitel.

      Eh’ man die Felder noch gepflügt,

      Voll bis zum Rand die Flüsse strömten,

      Der Wasser Melodie erfüllt’

      Den frischen, weiten Wald, es rauschten

      Waldströme, und das Bächlein spielt’,

      Und in dem Schatten sprangen Quellen.

      Bryant.

      Wir lassen den argwohnlosen Heyward und seine ihm vertrauenden Begleiter

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