Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Obgleich das Wasser einige Schritte vom Strand entfernt tief war, hatte es doch so nah am Ufer, wie die Stelle war, wo die beiden Feinde hineinfielen, nur Brusthöhe, dies war jedoch schon völlig genug, um einen Mann zu töten, der unter so ungünstigen Umständen hineingestürzt war, wie Wildtöter. Doch hatte er die Hände frei, und der Wilde war genötigt, seinen Hals fahren zu lassen, um selbst sein Gesicht über dem Wasser zu halten. Eine halbe Minute dauerte ein verzweiflungsvoller Kampf, ähnlich dem Gezappel eines Alligators, der eben eine gewaltige Beute ergriffen hat, und dann standen beide aufgerichtet, jeder des anderen Arme zu packen suchend, um ihn am Gebrauche des tödlichen Messers in der Finsternis zu hindern. Was der Ausgang dieses heftigen Kampfes von Mann gegen Mann gewesen wäre, kann man nicht wissen; aber ein Halbdutzend Wilde sprangen ins Wasser ihrem Genossen zu Hilfe, und Wildtöter ergab sich zum Gefangenen mit einer Würde, die nicht minder bemerkenswert war, als seine Aufopferung.
Den See zu verlassen und den neuen Gefangenen an’s Feuer zu führen, erforderte auch nur wieder eine Minute. So beschäftigt waren sie alle mit dem Kampfe und dessen Folgen, dass sie das Canoe nicht sahen, obgleich es der Küste noch so nahe war, dass der Delaware und seine Verlobte jede Silbe ganz deutlich hörten, die gesprochen wurde; und die ganze Truppe verließ den Platz, Einige setzten die Verfolgung Hist’s dem Strande entlang fort, die Meisten aber kehrten zum Feuer zurück. Hier gewann Wildtöters Gegner so weit seinen Atem und seine Besinnung wieder, denn er war beinahe erwürgt worden von den Griffen des anderen, dass er die Art und Weise erzählen konnte, wie das Mädchen davon gekommen. Es war jetzt zu spät, die anderen Flüchtlinge anzugreifen, denn sobald sein Freund in die Gebüsche abgeführt war, senkte der Delaware seine Ruderschaufel ins Wasser, und das leichte Canoe glitt geräuschlos dahin, dem Mittelpunkt des See’s zusteuernd, bis es außer Schussweite war, und dann suchte es die Arche auf.
Als Wildtöter beim Feuer ankam, sah er sich umringt von nicht weniger als acht grimmigen Wilden, worunter sein alter Bekannter Rivenoak. Sobald dieser das Gesicht des Gefangenen erblickt hatte, redete er heimlich mit seinen Genossen, und ein leiser aber allgemeiner Ausruf der Freude und Überraschung entfuhr ihnen. Sie hatten erfahren, dass der Besieger ihres, jüngst auf der gegenüberliegenden Küste des See’s gefallenen Freundes in ihren Händen, ihrer Barmherzigkeit oder Rachsucht preisgegeben war. Es lag eine nicht geringe Beimischung von Bewunderung in den trotzigen Blicken, die auf den Gefangenen geworfen wurden, Bewunderung, die ebensosehr durch seine jetzige Fassung, als durch seine vorangegangnen Taten rege gemacht wurde. Man kann sagen, diese Szene war der Anfang des großen und schreckenverbreitenden Rufes, dessen Wildtöter, oder Falkenauge, wie er nachmals genannt wurde, unter allen Stämmen von Neu-York und Canada genoss; – ein Ruf, der freilich, was die Ausdehnung nach Länderstrecken und Menschenzahl betrifft, weit beschränkter war als der Ruf von Menschen im zivilisierten Leben, aber der vielleicht, was ihm in diesen Punkten fehlte, durch seine größere Rechtmäßigkeit, und durch die gänzliche Ausschließung von Täuschung und künstlicher Pflege vergütete.
Die Arme Wildtöters wurden nicht gebunden, und es blieb ihm der freie Gebrauch seiner Hände, nachdem man erst sein Messer ihm weggenommen hatte. Die einzige Vorsichtsmaßregel, die man traf, um sich seiner Person zu versichern, war unablässige Wachsamkeit, und ein starkes Seil von Bast, das von einer Knöchel zur anderen ging, nicht sowohl um ihn im Gehen zu hindern, als um einem etwaigen Fluchtversuche mittelst eines plötzlichen Satzes ein Hindernis in den Weg zu legen. Selbst diese außerordentliche Vorbeugungsmaßregel gegen einen Fluchtversuch ward erst getroffen, nachdem man den Gefangenen an’s Licht geführt und seine Person erkannt hatte. Es war in der Tat ein Kompliment, das man seiner Kühnheit machte, und er war stolz auf diese Auszeichnung. Dass er würde gebunden werden, wenn die Krieger schliefen, war ihm wahrscheinlich; aber gebunden zu werden im Augenblick seiner Gefangennehmung, war ein Beweis, dass er schon, und so frühe, einen Namen gewann. Während die jungen Indianer das Seil befestigten, dachte er bei sich selbst nach, ob wohl Chingachgook ebenso behandelt worden wäre, wäre auch er dem Feinde in die Hände gefallen. Auch rührte der Ruf des jungen Bleichgesichts nicht ganz von dem glücklichen Erfolg seines früheren Kampfes, oder von der Klugheit und Kaltblütigkeit her, die er bei der Unterhandlung erwiesen hatte; sondern er hatte auch durch die Ereignisse der Nacht einen großen Zuwachs erhalten. Unbekannt mit den Bewegungen der Arche, und mit dem Zufall, der die Feinde ihr Feuer hatte erblicken machen, schrieben die Irokesen die Entdeckung ihres neuen Lagers der Wachsamkeit eines so schlauen Feindes zu. Die Art und Weise, wie er sich auf die Landspitze gewagt hatte, die Entführung oder Flucht Hist’s, und ganz besonders die Selbstaufopferung des Gefangnen, verbunden mit der Besonnenheit, womit er das Canoe hinausgestoßen, waren ebenso viele wichtige Glieder in der Kette von Tatsachen, worauf sein wachsender Ruhm beruhte. Manche dieser Umstände hatten die Indianer selbst gesehen, manche waren ihnen erklärt worden, und alle wurden gewürdigt.
Während solche Bewunderung und Ehren so ohne Rückhalt Wildtötern gezollt wurden, entging er doch nicht einigen Beschwerlichkeiten seiner Lage. Man gestattete ihm, sich auf das Ende eines Blockes in der Nähe des Feuers zu setzen, um seine Kleider zu trocknen, und sein Gegner von Kurzem her stand ihm gegenüber, bald Stücke seiner eignen ärmlichen Kleidung an die Hitze haltend, bald sich die Kehle befühlend, wo die Spuren von seines Feindes Fingern noch recht gut sichtbar waren. Die übrigen Krieger ratschlagten in der Nähe miteinander, da alle, die aus gewesen, mit der Nachricht zurückgekehrt waren, dass keine anderen Herumstreifer in der Nähe des Lagers zu finden seien. Während dieses Stands der Dinge näherte sich das alte Weib, deren indianischer Name verdollmetscht Bärin bedeutete, Wildtötern mit geballten Fäusten und feuersprühenden Augen. Bisher hatte sie sich mit Kreischen begnügt, eine Aufgabe, bei der sie ihre Rolle mit nicht geringem Erfolg gespielt hatte, aber nachdem sie auf’s wirksamste alles in Alarm gesetzt hatte, was im Bereich einer durch lange Übung gekräftigten Lunge lag, richtete sie zunächst ihre Aufmerksamkeit auf die Unbilden, die ihre eigne Person bei dem Kampfe erlitten hatte. Diese waren in keiner Weise von Bedeutung, obwohl von einer Art, dass sie wohl alle Wut eines Weibes erwecken konnten, das längst nicht mehr mittelst sanfterer Eigenschaften anzog, und sehr geneigt war, die Mühsale, die sie so lange erduldet, als vernachlässigte Gattin und Mutter von Wilden an jedem, der in ihre Gewalt kam, zu rächen. Wenn Wildtöter sie nicht auf die Dauer verletzt, hatte er ihr doch für einige Zeit Schmerzen bereitet, und sie war nicht die Person, ein Unrecht dieser Art um des Beweggrunds willen zu übersehen.
Stinktier der Bleichgesichter, begann diese erbitterte und halbpoetische Furie, dem unerschütterlichen Jäger die Faust unter die Nase schüttelnd, Ihr seid nicht einmal ein Weib. Eure Freunde, die Delawaren, sind Weiber, und Ihr seid ihr Schaaf. Euer eignes Volk wird Euch nicht anerkennen, und kein Stamm von roten Männern würde Euch in seinen Wigwams dulden; Ihr