Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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einem harten Stoß vorn vor die Deichsel. »So –, jetzt können Sie schlimmstenfalls noch unsere Absätze treffen«, meinte er grinsend, während er die Deichsel packte und sich wie ein Zugtier nach vorn stemmte.

      Unter Aufbietung aller Kräfte zerrten die beiden Männer den Planwagen zum Paß hinauf.

      Lauter Jubel empfing sie.

      Und drüben war das Feuer verstummt. Die Angreifer deuteten die Aktion falsch. Sie glaubten anscheinend, der Planwagen enthalte Dinge, die die Kampfkraft der Arbeiter stärken könne. Nie und nimmer hätten sie es für möglich gehalten, daß die beiden Männer ihr Leben für ein paar Arzneikisten aufs Spiel gesetzt hatten.

      Der Kampf war zu Ende.

      Gennan und zwei andere Arbeiter umritten den Paß, und als sie zurückkamen, berichteten sie, daß sie in der Ferne ein Dutzend Reiter bemerkt hätten, die im Eilgalopp das Weite suchten.

      Die Verwundeten wurden verbunden.

      Glücklicherweise stellte sich heraus, daß keiner der Männer lebensgefährlich verletzt war.

      Halbert allerdings hatte starke Schmerzen.

      An eine Weiterarbeit war für heute nicht mehr zu denken.

      Boswell schickte sofort einen Boten nach Santa Fé.

      Noch am Abend kamen Henderson und Sheriff Pat McCrea hinaus in das Lager am Paß.

      Der Bankier, ein mittelgroßer blasser Mann in den Vierzigern, blickte entsetzt auf die Verwundeten. Er suchte die Männer zu trösten und ließ Whisky verteilen.

      *

      Drei Tage später erfolgte der nächste Schlag.

      Boswell stand gerade mit seinen Karten auf einer Anhöhe, wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte in den wolkenverhangenen Himmel.

      Da sah er ihn.

      Er hielt auf einer in den Himmel ragenden Bergspitze. Reglos wie ein Denkmal.

      Ein Indianer.

      Der Ingenieur glaubte zu träumen. Er rieb sich die Augen und starrte wieder auf das Bild, das sich ihm da bot.

      Kaum zweihundert Yards entfernt hielt der Rote auf einem scheckigen Pferd oben auf dem Fels und blickte in die Talsenke hinunter. Er trug helle Lederkleidung, hatte blauschwarzes Haar, das ihm hinten über die Schultern fiel und oben mit zwei weißen Federn geschmückt war. Bewegungslos standen Pferd und Reiter da.

      Beinahe friedlich zeichnete sich diese Silhouette in den grauen dunstigen Himmel ab.

      Friedlich – ? Joe Boswell spürte, daß etwas Drohendes von dem Mann da drüben ausging.

      Was wollte er da, der Rote?

      Der Ingenieur wußte, daß die nächste Comanchen-Reservation fast siebzig Meilen weiter westlich lag. Und die Apachen lebten noch weiter südwestlich in Arizona.

      Hier war einst Comanchen-Land gewesen.

      Vielleicht war der Reiter von Raton gekommen oder von Blake Lake, vielleicht war er auf dem Ritt zu der Reservation.

      Seltsamerweise fühlte Boswell, daß es nicht so war. Daß der Indianer nicht allein war.

      Und jetzt hatte auch Gennan ihn gesehen. Er war von der Straße zurückgekommen und hatte in einem der Wagen ein Gerät geholt.

      Langsam kam er auf Boswell zu und blieb neben ihm stehen.

      »He, Boß – wir haben Besuch!« sagte er, ohne den Blick von der Reitergestalt zu nehmen.

      »Yeah –.«

      Gennan wischte sich mit dem Unterarm über die Stirn. »Verdammt schwül heute…«

      Boswell nickte. »Yeah.«

      »Merkwürdiges Bild. Gefällt mir nicht«, knurrte der Vorarbeiter.

      Boswell gab sich den Anschein, als berühre ihn die Anwesenheit des Indianers nicht. »Was wollen Sie, der Mann sieht sich die Arbeiten an.«

      Boswell hatte seine Karten zusammengelegt. Und plötzlich spürte er, daß der Vormann ihn anstieß und auf die Bergkuppe deutete. Gennans Stimme klang heiser und rauh. Auch er hatte einen Augenblick auf die Karten gesehen.

      »He – sehen Sie sich das an…«

      Die Bergspitze war leer. Kahl und öde ragte sie in das Himelsgrau.

      »Er ist verschwunden!« Gennan schluckte und wischte sich wieder über die Stirn. »By gosh – vielleicht hat mich diese brütende Hitze fertigge­macht – aber das gefällt mir nicht –?das Spiel. Bei uns in der Valley-Street sitzt immer ein alter Kerl in der Western-Bar. Er trägt Lederzeug und hat einen grauen Bart. Und immer hat er seinen Colt am Gürtel hängen. Die Leute haben es aufgegeben, sich über ihn lustig zu machen. Er erzählt immer von den Comanchen. Vor vielen Jahren hat er hier unten irgendwo gelebt, auf einer Ranch. Es hörte sich immer ganz verrückt an, wenn er von den Roten erzählte. Es gab wohl niemanden im Saloon, der ihn ernstnahm, ihm auch nur ein Wort glaubte. Aber das, was ich da eben gesehen habe, war genauso, als hätte er es erzählt…«

      Boswell lachte wieder leise.

      Der Vorarbeiter schob sich den Hut ins Genick. »Vielleicht ist es nur die Hitze…«

      »Sicher.«

      Gennan stieß den Tabakrauch durch die Nase aus. »Wie machen die Burschen das bloß? So schnell kann doch kein Mensch verschwinden! Die Schufte können doch nicht zaubern. Und weshalb ist er so plötzlich verschwunden?«

      »Kümmern Sie sich nicht drum, Jim. Wir müssen heute noch ein Stück weiterkommen.«

      Gennan nickte und ging langsam vorwärts auf die Arbeitsstelle zu.

      Plötzlich stockte sein Schritt.

      Er hob den Kopf und starrte mit weit offenen Augen auf den Felsen.

      Neun Reiter hielten da.

      Wie aus dem Boden gewachsen.

      Wild aussehend, bewegungslos und irgendwie drohend hockten sie auf ihren scheckigen Pferden.

      Der Mann mit den beiden Federn hielt vor ihnen.

      Gennan nahm langsam den Kopf herum zu seinem Boß.

      Der hatte es auch gesehen.

      Und jetzt hatten es auch die Arbeiter bemerkt. Sie ließen von ihrer Arbeit ab und stierten entgeistert auf den Felsen.

      Der Ingenieur Joe Boswell wußte selbst nicht genau, was er vorhatte. Jedenfalls ging er langsam und mit steifen Schritten zu den Pferden hinüber, band seinen Braunen von der Halteleine, die zwischen zwei in den Boden gerammten Pfählen gespannt worden war, stieg auf und ritt langsam auf den Felsen zu.

      Mit engen Augen verfolgte Jim Gennan seinen Ritt.

      Boswell

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