Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 59

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

      »Ich denke nicht daran, Mister. Legen Sie das Blatt hin!«

      Flanagan riss sich das weiße Tuch vom Hals.

      Der Barbier sprang zurück. Entsetzt blickte er in das gipsfarbene Gesicht des Texaners.

      »Was soll das, Mister? Was …«

      Plötzlich wurde er grüngelb um die Nase, der kleine Mann. Seine Hand mit dem Rasiermesser zitterte.

      Er hatte schon vorhin, als der Mann hereingekommen war, überlegt: Wo habe ich den nur schon gesehen?

      In diesem Augenblick wusste er es.

      Wie Schuppen fiel es von seinen Augen. In Fulminante hatte er ihn gesehen!

      In einer furchtbaren Stunde.

      Auf der Mainstreet schossen sich zwei Männer. Das heißt, der eine forderte den anderen. Der andere war ein älterer Mann, er fiel sofort um. Er hatte den Colt nicht einmal aus dem Halfter gebracht, als die Kugel des anderen ihm schon im Leben saß.

      Und der andere war der Mann, der jetzt vor ihm stand.

      Hal Flanagan!

      »Hal Flanagan!«, hörte der kleine Barbier sich selber zu seinem eigenen Schrecken sagen.

      Das Gesicht des Revolvermannes erstarrte zur Maske.

      Der Barbier stand steif und reglos da.

      Da rissen bei dem Texaner die Fäden. Er hatte den Colt in der Hand und schoss.

      Der kleine Barbier Jimmy Villerton fiel nach hinten zurück und lag still auf dem Boden. Sein weißer Kittel hatte vorn über der Brust einen dunklen Fleck.

      Der Mörder flüchtete in wilder Jagd aus der Stadt.

      Zwei Männer, die ihm auf nicht sehr schnellen Pferden folgen wollten, warf er ein knatterndes Colt-Feuer entgegen. Das ließ sie innehalten.

      Hal Flanagan entkam.

      Der schnelle Graue aus Joplin hatte ihn so weit fortgetragen, dass er keinen direkten Verfolger mehr zu befürchten brauchte.

      Erst mitten in der Nacht hielt er an und schlug sein Lager in einem Waldstück auf.

      Er legte sich auf seine Decke und wollte schlafen.

      Aber der Schlaf kam nicht. Stattdessen krochen Gedanken in das Hirn des Revolvermannes, die er bisher nicht gekannt hatte.

      Gedanken und Bilder, die ihn quälten und zermürbten.

      Er sah die stürzende Frau im Feuerschein oben auf der kleinen Farm in Missouri vor sich. Dann den kleinen Barbier.

      Weshalb hatte er ihn getötet?

      Aus Wut? Nein! Aus Angst, weil der Mann ihn erkannt hatte.

      Da war dem ersten Mord also der zweite gefolgt.

      Völlig sinnloser Weise!

      Aber diese Gedanken waren nur in der Nacht da. Tagsüber war der harte Mann frei von allen Skrupeln. Er verfolgte weiter sein Ziel, hielt auf die Stadt Panhandle zu und deckte sich unterwegs mit Munition und Proviant ein.

      Geld genug hatte er ja.

      *

      Es war an einem glühend heißen Vormittag, als der Constabler Wyatt Earp in die Stadt Panhandle einritt.

      Der große Sand hatte seine langen Fangarme schon bis hierher ausgestreckt. Die breite sonnenüberstrahlte Mainstreet war gelb von mehlfeinem Flugsand. Die weiß gekalkten Häusergiebel reflektierten das Licht und blendeten das Auge des Reiters.

      Es war keine sehr große Stadt – eine Hauptstraße und ein paar Nebengassen. Die Häuser standen nicht eng nebeneinander wie oben in den Zigarrenkistenstädten des Nordens.

      Wyatt hielt vor Red Vaughams Store an.

      Der dickleibige Händler musterte den staubbedeckten Reiter, der bei ihm eintrat, neugierig.

      »Ich möchte ein weißes Hemd kaufen.«

      »Yeah«, knurrte Vaugham.

      Wyatt suchte sich ein Hemd aus kräftigem Stoff aus.

      »Weshalb muss es weiß sein, Mister?«, meinte der Händler. »Ein buntes Hemd bleibt länger sauber.«

      »Das scheint nur so.« Wyatt zog das neue Hemd gleich an und zahlte. »Haben Sie auch fünfundvierziger Patronen?«, fragte er.

      Der Händler riss die Augen auf, kniff sie dann wieder zu und musterte den Mann genauer. Seine Freundlichkeit war mit einem Schlage verschwunden.

      »Nein, ich habe keine Munition.«

      »Well, dann leben Sie wohl.«

      Wyatt trat auf den Vorbau, der nicht überdacht war.

      Die Sonne schleuderte eine bestialische Hitze auf die Straße. Am Ende der Mainstreet schien alles zu flimmern und zu schwimmen vor Glut.

      Das also ist Panhandle, dachte der Missourier. Ungefähr so habe ich es mir vorgestellt.

      Er nahm seinen Apfelschimmel und führte ihn über die Straße.

      Vor Jim Dycosters Farewell-Hotel fiel ein schmaler Schatten, in den der Constabler sein Pferd bugsierte.

      Dann klopfte er seinen staubbedeckten schwarzen Hut an einem Vorbau­pfosten aus, sah sich noch einmal um und betrat das Hotel.

      Der alte Abeathy musterte ihn über die Ränder seiner Brille hinweg.

      »Kann ich ein Zimmer haben?«

      Der Alte nickte. »Natürlich, Mister …«

      Da wurde im Hintergrund der Halle eine mit Buntpapier beklebte Tür geöffnet.

      Jim Dycoster, der Hoteleigner, stand da und sah den Gast aufmerksam an. Dann sagte er: »Nein, Jeffries! Sie irren, er kann kein Zimmer bei uns bekommen!«

      Der Alte schluckte. »Wie Sie meinen, Boss.«

      Wyatt blickte forschend durch den Halbdämmer in das Gesicht Dycosters. Schließlich nickte er, wandte sich um und ging hinaus.

      Das Pferd ließ er in dem Schattenstreifen stehen.

      Drüben in der Tür seines kleinen engen Barbershops stand der dürre Wynn Hotter.

      Wyatt trat auf ihn zu.

      Der Barbier sah ihm mit zusammengezogenen Brauen entgegen.

      »Kann ich rasiert werden, Mister?« Hotter schüttelte den Kopf.

      Wyatt wischte sich durchs Gesicht und sah sich auf der menschenleeren Straße um.

      Gleich

Скачать книгу