Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      Wyatt hielt auf die Schenke zu.

      Vorn am Eingang hing ein Perlschnürenvorhang, der sich leise bewegte. Da aber nicht der geringste Windhauch ging, kam Wyatt diese Bewegung merkwürdig vor.

      Trotzdem ging er auf den Saloon zu, teilte die Perlschnüre und blickte in den überfüllten Schenkraum.

      Sonderbar, dass er keinen Laut auf der Straße gehört hatte, wo doch der Saloon zum Bersten gefüllt war.

      Auch jetzt war es reichlich still hier.

      Wyatt zwängte sich durch die Männer an die Theke.

      Der Wirt, ein aufgeschwemmter Riese mit Froschaugen, blickte nicht einmal auf, als Wyatt ein Getränk bestellte. Er sagte nur: »Hier ist jetzt Schluss. Ich schenke nichts mehr aus.«

      Der Missourier hatte natürlich längst gemerkt, dass man ihn hier auflaufen ließ. Hal Flanagan war hier gewesen und hatte die Stadt gegen ihn aufgehetzt. Langsam verließ der Constabler den Saloon und ging auf das Sheriff-Office zu. Es war verschlossen.

      Wyatt hämmerte gegen die dünne Holztür. Es dauerte Minuten, bis er schlurfende Schritte hörte. Dann wurde die Tür geöffnet, und das gelbe Gesicht des Sheriffs blickte durch einen Spalt.

      »Was wollen Sie, es ist Mittagsruhe, Mann!«

      »Mein Name ist Wyatt Earp …«

      Mit einem Krach flog die Tür ins Schloss. Wyatt stieß sie sofort wieder auf.

      Der Sheriff wich zurück. Er hatte ein offenes Hemd, war unrasiert und stank entsetzlich nach billigem Branntwein.

      »Was wollen Sie?«, krächzte er mit belegter Stimme.

      »Sie sind der Sheriff?«

      »Ja.«

      »Und Sie schämen sich nicht, das zuzugeben?« Wyatt ließ sich auf einen Hocker fallen. »Ich suche Hal Flanagan.«

      »Ich weiß …«, entfuhr es dem Sheriff. Dann sagte er hastig: »Ich kann es mir denken. Jeder, der nach Panhandle kommt, sucht Hal Flanagan. Das ist schon seit Jahren so. Er ist ein bekannter Mann und jeder will ihn einmal gesehen haben, hihihihi!«

      Wyatt starrte den Sheriff entgeistert an.

      War der Mann etwa verrückt? Trocken versetzte er: »Ich suche Flanagan wegen Mordes an einer Frau!«

      Jeff Dublin fuhr zurück. Er war auf einmal kreidebleich.

      »Yeah, ich weiß«, sagte er ernüchtert. »Ich weiß, Mister Earp.«

      Er rutschte hinter seinen mit allerlei Papieren und Gerätschaften überladenen kleinen Schreibtisch in den knarrenden Korbstuhl und sank regelrecht in sich zusammen.

      »Ich weiß es. Aber ich habe nichts damit zu tun.«

      »Sie sind der Sheriff!«

      »Yeah – aber nur, wenn Hal Flanagan es will!«

      Wyatt stand auf. »Er ist in der Stadt?«

      »Das weiß ich nicht.«

      Wyatt ging hinaus.

      Er stand mitten auf der Straße und blickte sich um.

      Nichts rührte sich.

      Kein Laut war zu hören.

      Die Hitze flimmerte über den Dächern der Häuser und waberte über dem gelben Sand.

      Neben dem Farewell-Hotel war noch ein Saloon.

      »Texas-Bar« stand auf einem großen weißen Schild mit riesigen roten Lettern geschrieben.

      Texas-Bar! Oben im Norden schrieben es die Salooner gern auf ihre Schenken, um ihnen einen Geruch von dem fernen weiten Land zu geben.

      Wie kläglich aber machte sich das hier aus, in Texas!

      Der Constabler ging auf den Saloon zu. Eine Schwingtür, die auf halber Höhe in Yardbreite angebracht war, knarrte scheußlich, als Wyatt sie aufstieß.

      Der Raum war so gut wie dunkel. Dabei war er nicht klein.

      Links an einem Tisch hörte Wyatt das Aufklatschen von Karten.

      Da wurde gepokert.

      Der Missourier ging vorwärts, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Plötzlich verhielt der Marshal seinen Schritt.

      Vorn an der Theke stand ein Mann mit einem weißen Hut. Das Weiß leuchtete herausfordernd aus dem Dunkel.

      Wyatt ging weiter, einen Schritt hinter dem Mann blieb er stehen. Dann tippte er ihm auf die Schulter.

      Der wandte sich langsam um.

      Wyatt blickte bestürzt in das von Falten zerrissene, bärtige Gesicht eines alten Mannes.

      »Was wollen Sie?«, fragte der Mann. »Sie zu einem Drink einladen, Mister.«

      »Verzichte.«

      Der Mann wandte sich ab.

      Wyatts Blick hing an seinem Hut. Er hätte schwören mögen, dass es Hal Flanagans Hut war.

      Was hatte diese Finte zu bedeuten? »Earp!«, schnitt da eine schneidende Stimme durch den Schenkraum.

      Wyatt wandte sich langsam um.

      Gegen das helle Licht, das von der Straße durch die Tür fiel, erkannte er die scharfe Silhouette Hal Flanagans, des Mannes, den er suchte, dem er über mehrere hundert Meilen gefolgt war.

      »Flanagan, es ist gut, dass ich dich treffe«, sagte der Constabler völlig ruhig.

      »Ich glaube nicht, dass es gut ist«, versetzte der Schießer.

      Wyatt lachte leise. Es war ein Lachen, das späterhin noch vielen Outlaws in die Nerven schneiden sollte.

      Auch der Mörder Flanagan spürte es.

      »Was stehst du da an der Tür, Flanagan!«, rief Wyatt ihm zu. »Komm her.«

      Tatsächlich machte der Schießer ein halbes Dutzend Schritte vorwärts und blieb dann wieder stehen.

      Wyatts Augen hatten sich mittlerweile an das Dunkel gewöhnt. Er konnte den Mann nun gut erkennen.

      Breitbeinig und mit steif angewinkelten Armen stand der Schießer da und starrte den Constabler aus glimmenden Augen an.

      »Komm her, Flanagan!«

      Da trat der Revolvermann bis auf zwei Yards vor seinen Verfolger.

      Wyatt lehnte sich gegen die Theke.

      »Hal Flanagan, ich habe gesagt, dass es gut ist, dass ich dich treffe. Ich habe dich nämlich gesucht!«

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