Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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stürzte in den Straßenstaub und stand langsam wieder auf. Ein dünner Blutfaden zog sich aus seiner Nase. Mit einer fahrigen Bewegung griff er nach dem Colt.

      Da schlug der Bandit wieder zu.

      Aus dem Sheriff-Office sprang in diesem Augenblick ein Mann auf die Straße. Er war noch jung, höchstens siebzehn. Er hatte eine Winchester in der Hand.

      »Hände hoch!« brüllte er.

      Silk Cassedy reagierte blitzschnell. Sein Colt bellte auf – und drüben vor dem Sheriff-Office brach der flachsblonde Joe White in die Knie.

      »So sieht das aus, Leute!« rief Cassedy. »Ich werde euch zeigen, wer der Herr von Howell ist. Und so geht es jedem, der sich mir in den Weg stellt! Tub, Bill, Jonny, packt den Sheriff! Er wird gehängt!«

      Jimmy Gennan, der Geschäftsführer des »Grand Hotels« riß drüben in der Saddlery eine schwere Parkerbüchse von der Wand, lud sie durch und stürmte auf die Straße.

      Aber er kam nur zwei Schritt vorwärts. Noch auf dem Stepwalk riß ihn die Kugel Cassedys von den Beinen.

      Die Menschen hinter den Fenstern zuckten zusammen. Aber es gab niemanden mehr in der Stadt, der noch hätte Widerstand leisten mögen.

      Mit johlendem Geschrei schleppten die Banditen den Sheriff zum Markt, wo ein alter, verdorrter Baum seine kahlen Äste in den bleigrauen Himmel streckte.

      Cassedy schickte Bill, Ronny und Tub in die Häuser, um Zeugen für die »rechtmäßige Verurteilung« des Sheriffs zu holen.

      Der alte Bäcker Hollister, der Schreiner Lupkins und der Schmiedegeselle Bloom wurden herangeschleppt, um der Urteilsvollstreckung beizuwohnen.

      Lester wurde an Händen und Füßen gebunden und dann auf einen Karren gestellt.

      Cassedy persönlich warf seinen Lasso um einen der Äste. Das untere Ende wurde dem unglücklichen Alten um den Hals gelegt.

      Wie überall bei solchen Gelegenheiten, hatten sich auch hier eine Menge Neugieriger eingefunden.

      Cassedy war in seinem Element. Er sprang auf den Karren und rief: »Hat jemand etwas einzuwenden?«

      »Ja!« ertönte da eine metallene Stimme.

      Alle wandten sich um und sahen drüben vor der City Hall einen Mann stehen. Er war groß, sehr schlank, breitschultrig, trug einen schwarzen, umgekniffenen Hut und eine saubere schwarze Jacke. Aus seinem ernsten, wettergebräunten Gesicht blickten tiefblaue Augen. Er stand vor seinem Pferd, einen hellen Falben, hatte den Zügel noch in der Hand und schlang ihn jetzt um einen Querholm.

      Silk Cassedy starrte den Fremden an, als habe er es mit einem Kranken zu tun. In die urplötzlich eingetretene Stille rief er: »Du hast also etwas dagegen, Brother?«

      Der Fremde nickte ernst.

      »Und was hast du dagegen?« fragte Cassedy höhnisch. »Willst du uns etwa daran hindern, diese unnütze Qualle hier aufzuknüpfen?«

      »Das habe ich nicht gesagt; aber da du mich fragst: ja!«

      Der merkwürdige Mann begann den Bandenboß zu amüsieren. »Und wie wolltest du das anfangen?«

      »Das mußt du mir überlassen, Cassedy«, erwiderte der Fremde gelassen.

      »Ho, er kennt mich!« grölte der Riese. »Um so besser. Und mit wem haben wir denn die Ehre, he? Sicher mit dem Schulmeister, was?«

      Der Fremde verschränkte die Arme und blickte ruhig auf die Szene. Kein Muskel in seinem ernsten, kantigen Gesicht regte sich.

      »Hör zu, Freund!« sagte Cassedy, der plötzlich keine Lust mehr verspürte, sich weiter von seinem Vorhaben abhalten zu lassen. »Sieh zu, daß du weiterkommst, sonst bist du gleich nach dem Alten an der Reihe!«

      »Das halte ich für ausgeschlossen.«

      Cassedy wurde feuerrot im Gesicht. »Tub, mach Kleinholz aus ihm!«

      Der vierschrötige Tub Crooner marschierte auf den Fremden zu, rannte plötzlich los und holte zu einem schweren Faustschlag aus.

      Wie es dann geschah, daß der bullige Tub plötzlich vor dem Fremden auf der Straße lag, hatte niemand genau sehen können. Jedenfalls kam Tub nicht wieder hoch. Er lag da mit ausgestreckten Armen und dem Gesicht im Staub.

      Reglos verharrte der Fremde bei ihm; so als sei nichts geschehen. Er hatte die Arme längst wieder verschränkt. Sein kühler Blick flog hinauf zu Cassedy.

      Mit ungläubigen Augen blickte Silk Cassedy auf den Mann am Boden und dann auf den »Schulmeister«. Schließlich brüllte er: »Ronny! Den Rest besorgst du!«

      Ronny Vaugham setzte sich in Bewegung. Alles an ihm erinnerte an einen gereizten Stier. Er war zweifellos ein bärenstarker Bursche, und wie er da so auf den schlanken Fremden zuging, schmolzen auch die letzten Hoffnungen derer, die sich von dem ebenso unerwarteten wie mutigen Eingreifen des Fremden eine Wendung erhofft hatten.

      Ted Lupkins, der Schreiber, hatte den Fremden genau beobachtet. »Er ist ein Schießer«, flüsterte er tonlos vor sich hin. »Er hat die kalten Augen eines Revolvermannes! Ich weiß es genau…«

      Jonny Bloom, der Schmied, stieß ihn an. »Halt doch das Maul«, knurrte er. »Cassedy vergreift sich sonst auch noch an uns!«

      »Er ist ein Schießer…, ich weiß es genau. Seine Augen…«

      Ronny kam dem Fremden immer näher.

      Da brüllte Lupkins los: »Schieß doch, Mann! Schieß!«

      Der Schrei trug ihm einen Stoß Jimmy Loons ein. »Verrückt geworden, Amigo?«

      In diesem Augenblick stand Ronny Vaugham vor seinem Gegner. Viel schneller als man es ihm zugetraut hätte, duckte er sich und holte mit der geballten Rechten zum Schlag aus.

      Aber noch schneller zuckte ein pfeifender Handkantenschlag unter Ronnys Arm hindurch, traf den schweren Mann am Hals, warf ihn zurück und zwang ihn in die Knie.

      Ronny stieß einen gurgelnden Schrei aus, raffte sich wieder auf, stolperte vorwärts. Beidhändig schlagend drang er auf den Fremden ein.

      Der parierte einen Schlag, unterlief den nächsten und riß die linke Faust unter das Kinn des Banditen.

      Ronny Vaugham knickte wie eine Gliederpuppe in sich zusammen. Still legte er sich neben Tub Crooner in den Straßenstaub.

      Da sprang Cassedy von dem Karren und stürmte vorwärts. Mitten im Lauf hielt er inne und starrte in die Mündung des schweren Buntline Colts, den der Fremde plötzlich in der linken Faust hielt.

      In Cassedys Gesicht kämpften Wut und Erschrecken miteinander. Er stemmte die Hände in die Hüften, zog die buschigen Brauen in die Höhe und öffnete langsam die Lippen zu einem breiten Lachen. »Was hast du vor, Brother?«

      »Das wirst du sofort erfahren«, versetzte der Fremde in seiner bedächtigen Art. Im nächsten Augenblick blitzte sein Colt auf.

      Zwei Yards

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